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Toedliches Verlangen

Toedliches Verlangen

Titel: Toedliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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es wäre einfacher gewesen, sich zurückzuziehen … sich selbst zu schützen und dem Schmerz aus dem Weg zu gehen. Ein Teil von ihm wollte es, aber er war kein Feigling. Also würde er bleiben, weil sie ihn brauchte.
    Mit einem tiefen Atemzug öffnete Bastian die Lider. Selbst im dämmrigen Licht arbeiteten seine Augen perfekt, offenbarten ihm Details, Nahaufnahmen, die er sich lieber erspart hätte. Verdammte Nachtsicht. Er hätte gerne auf sie verzichtet, denn … Gott vergib! Sie war so blass. So klein und reglos lag sie mitten in dem riesigen Bett.
    Sie lag unter der Decke auf der Seite, die Arme um sich geschlungen, wie Mondsicheln lagen die blonden Strähnen auf ihrer kreidebleichen Wange. Bastians Kehle zog sich zusammen. So sollte sie nicht daliegen: allen Lebens entleert, auf den Tod wartend.
    Er wollte in die Vergangenheit springen, die Uhr zurückdrehen und die letzten zwölf Stunden einen anderen Lauf nehmen lassen. Der Razorback hätte ihn schnell getötet, seine Asche neben den Bahngleisen zurückgelassen, nichts als ein weiterer hässlicher Haufen, den die Polizei aufkehren musste. Wenn es möglich gewesen wäre, hätte er diesen Ausgang gewählt und Myst geschützt. Aber jetzt war es zu spät, und ganz gleich, wie sehr er es sich wünschte, er konnte die Tatsachen nicht ändern.
    Myst starb.
    Das Bedürfnis, Rikar die Schuld zu geben, brandete in ihm auf. Er wollte den selbstsüchtigen Bastard an die Wand nageln. Aber den Schmerz seines Verlusts an seinem besten Freund auszulassen würde ihm nicht helfen. Myst läge trotzdem noch hier, bewusstlos und viel zu klein in der Mitte des großen Bettes.
    Seine Augen brannten, während er halb humpelnd, halb hüpfend den Raum durchquerte. Mit dem Handrücken trocknete Bastian sich das Gesicht. Er weinte nie, aber jetzt, im trüben Licht der abgedunkelten Halogenlampen, packte ihn düstere Verzweiflung. Er trug die Schuld an diesem Bild … hatte sie so sicher dem Tod verschrieben, als hätte er ein Messer bis zum Griff in ihrem Herzen versenkt.
    Bastian wischte sich erneut über die Augen und blieb mit einem abgehackten Schluchzen neben ihrem Bett stehen. Er sah zu, wie sich ihre Brust hob und senkte, war dankbar für jeden ihrer Atemzüge. Jeder einzelne schenkte ihm mehr Zeit mit ihr. Niemals genug, um sich zu verabschieden, aber vielleicht konnte er ihr die Angst nehmen. Ihr am Ende ein klein wenig Frieden schenken.
    Das scharrende Geräusch von Stuhlbeinen, die über den Boden glitten, durchschnitt die Stille. Bastian fuhr herum, ging in Abwehrhaltung.
    »Sorry.« Sloan stand auf, die Hände seitlich erhoben. »Ich wollte nicht …«
    Als der große Mann verstummte, entspannte Bastian sich und senkte kurz das Kinn. »Du warst die ganze Zeit bei ihr?«
    Sloan wandte den Blick ab, seine Wangen verfärbten sich. »Ich wollte nicht, dass sie alleine ist.«
    Wenn sie geht.
    Er musste die Worte nicht hören, um zu wissen, dass Sloan sie gedacht hatte. Der dunkelhäutige Krieger verstand den Schmerz und den Verlust besser als die meisten. Elf Jahre war es her, und noch immer trauerte er um seine Frau und seinen Sohn. Und nun verstand Bastian ihn endlich. Schritt schon jetzt durch diese Hölle, auch wenn Myst noch nicht einmal fort war.
    »Danke«, sagte er, die Stimme rau vor Verbundenheit. »Dass du bei ihr warst.«
    Mit einer steilen Falte zwischen den Brauen nickte sein Krieger. Er trat ans andere Ende des Bettes und rieb sich den Nacken. »Ich weiß, du bist sauer, Bas … aber geh mit Rikar nicht so hart ins Gericht.«
    Großartig. Das hatte ihm gerade noch gefehlt: Ein Mediator. Alles, was er wollte, war, jemanden zusammenzuschlagen. Rikar war seine erste Wahl, aber der Mann ihm gegenüber tat es im Notfall auch.
    »Wir brauchen dich. Ich hätte an seiner Stelle dasselbe getan.«
    In seinen dunklen Augen lag Trauer, als er Bastians Blick begegnete. »Ich hätte es gehasst. Aber ich hätte genau wie Rikar gehandelt.«
    Bastian schüttelte den Kopf. Er konnte das nicht. Nicht jetzt.
    Als er nicht antwortete, wandte Sloan sich zur Tür. Am Fuß des Bettes zögerte er, seine Stiefel quietschten auf dem Linoleum und änderten die Richtung. Bastian spannte die Muskeln an, als sein Krieger sich neben ihm aufstellte. Er wollte nicht berührt werden. Verdiente keinen Trost, doch als Sloan ihn zum Zeichen seiner Unterstützung leicht mit der Schulter anstieß, brach er zusammen. Zitternd atmete er ein, während Tränen seine Sicht verschleierten.
    Sloan hob eine

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