Toedliches Verlangen
mischte sich mit Bewunderung. »Sie ist wieder vollkommen in Ordnung. Ich habe vor einer Stunde nach ihnen gesehen. Sie haben beide fest geschlafen.«
»Nicht mehr.« Rikar rieb sich den Nacken. Himmel, Bastian hatte sie genährt. Eine Frau genährt! Das hatte es noch nie gegeben, geschweige denn … Wahnsinn. Er wusste nicht, wo er es sonst einordnen sollte. Es war einfach unmöglich … wer zum Teufel hatte je von so etwas gehört?
Mit tief zusammengezogenen Brauen stand Rikar auf und ging Richtung Tür.
»Gut.« Sloan stieß sich von der Arbeitsfläche ab und folgte ihm. War ihm direkt auf den Fersen, als sie den Flur betraten, ein riesiger, hinter ihm aufragender Krieger. »Bas hat ein bisschen Heimaturlaub verdient.«
Rikar schnaubte. Heimaturlaub? So hätte er es nicht unbedingt genannt.
»Daimler macht Roastbeef zum Frühstück.« Sein Kamerad folgte ihm noch immer wie ein Schatten und stieß die Doppeltüren des Klinikraumes eine Sekunde auf, nachdem Rikar die Schwelle überschritten hatte. »Bist du dabei?«
Er schüttelte den Kopf. »Später.«
»Wo willst du hin?«
»Ins Archiv.«
Zeit für ein paar Nachforschungen. Er musste wissen, was mit Bastian und Myst geschah. Die Sache mit dem Energieaustausch war verrückt. Er brauchte wirklich Antworten, und die alten Folianten – geschrieben von den Vorfahren des Drachenbluts – waren seine größte Chance. Wer konnte schon wissen? Vielleicht hätte er ja Glück, fand den Schlüssel und löste das Rätsel.
Mit einem letzten Beben ihres Körpers brach Myst auf Bastians Brust zusammen. Ein Ohr lag auf seinem Herz, und sie lauschte dem rhythmischen Pochen. Ihr Mund verzog sich zu einem Lächeln, während sie sich mit einer Zufriedenheit an ihn kuschelte, die nichts mit der körperlichen Lust, sondern rein mit der emotionalen Befriedigung zu tun hatte, die sich in ihr ausbreitete. Sie hatte ihn geritten, hart und heftig, hatte diesmal ihn zum Betteln gebracht statt andersherum.
Hmmm … was sagte man gleich, wie Rache schmeckte?
Aus ihrer Zufriedenheit wurde ein breites Grinsen.
Bastian schlang die Arme um sie, und mit einem Seufzen gab Myst sich seiner Umarmung hin. Wie oft hatten sie es gemacht? Waren es vier oder schon fünf Mal? Irgendwann nach dem zweiten Akt des Liebesspiels hatte sie aufgehört zu zählen. Sie hatte aber eine gute Entschuldigung. Er lenkte sie vollkommen ab. Mit einer Menge besinnungslosem Sex, aber auch mit der Zeit dazwischen, wenn sie miteinander sprachen.
Der Mann stellte gerne Fragen. Er wollte alles über sie wissen: Was sie mochte und was nicht, ihre Interessen, Ängste, alles über ihren Job, wo sie wohnte … absolut alles . Bis hin zu der Frage, welche Sorte ihr in der lokalen Eisdiele am besten schmeckte. Myst schmiegte sich noch ein wenig enger an und umarmte ihn liebevoll. Dieser Kerl war wirklich unheilbar neugierig. Aber andererseits war sie auch nicht viel besser und stellte ihm genauso viele Fragen.
Und er hatte sie nicht enttäuscht.
Sie wusste jetzt, dass Violett seine Lieblingsfarbe war, dass er scharfes Essen liebte, auf Rugby stand und am liebsten Gangsterfilme sah. Unter anderem. Und je mehr sie über ihn erfuhr, desto tiefer schlitterte sie in den gefährlichen Abgrund der Verliebtheit. Und das hieß? Hässliche Grasflecken und jede Menge Gefühlsdreck.
Aber, Himmel, er war einfach heiß. So unglaublich und wild im Bett, dass er sie zum Betteln brachte. Und sie wollte mehr. Viel mehr. Aber … vielleicht nicht gerade jetzt. Sie litt an einer ernsthaften körperlichen Erschöpfung, die nur eine Wagenladung Kohlenhydrate heilen konnte. Ja, das und eine Mütze voll Schlaf.
Myst gähnte, als Bastian mit langsamen Kreisen ihre Wirbelsäule entlangfuhr. Er strich mit der flachen Hand über ihre Hüften, umfasste ihren Po, und mit einem leisen Stöhnen bog sie den Rücken durch. Hmm, sie war empfindlich. Ihre Haut stand in Flammen, all die Zeit unter und über ihm, das herrliche Gefühl, von ihm ausgefüllt zu werden, hatte ihre Nerven gereizt.
»O Gott …« Sie wand sich, bettete ihren Kopf unter sein Kinn, als er die Rückseite ihrer Oberschenkel streichelte. Seine Finger glitten nach innen, und sie keuchte auf, ihre Muskeln erzitterten, während er sie mit sanften, neckenden Händen liebkoste. »Bist du immer so?«
»Wie?«
»Unersättlich.«
Ein Lachen drang tief aus seiner Brust, und Myst lächelte. »Mit dir? Das war nicht anders zu erwarten, Süße.«
Und da war es … das Kompliment, nach dem
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