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Toedliches Verlangen

Toedliches Verlangen

Titel: Toedliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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zusammengebissenen Zähnen, während er versuchte, sich nicht zu sehr darüber zu freuen, dass sie ihn wiedersehen wollte.
    Als der Schlaf sie umfing, richtete Rikar sich auf und ging eilig zur Tür. Flucht hatte jetzt erste Priorität. Er konnte nichts mehr tun. Es hatte keinen Sinn, noch einen Fehler zu begehen. Heute Nacht hatte er bereits so viele angehäuft, dass es für sein ganzes Leben reichen würde. Jetzt musste er zurück zum Hauptquartier. Zurück in die Realität, bevor das Tageslicht zuschlug und die Sonne ihn grillte.
    Dreißig Sekunden später hatte er ihre Wohnung hinter sich gelassen und lief durch den Etagenflur. Die doppelten Bolzenschlösser hinter ihm waren fest verriegelt, das Alarmsystem piep-piep-piepste leise, als es wieder hochfuhr. Er atmete auf. Seine Polizistin war in Sicherheit, eingeschlossen hinter Stahltüren und Betonwänden.
    Seine. Alles klar. Er musste sich das Gehirn untersuchen lassen. Brauchte einen kompletten Reboot. Den er mit Sicherheit auch bekommen würde, wenn er nach Hause kam und Bastian mit seiner gefährlichen Mischung aus Trauer und Rachegelüsten seine Hardware neu verkabelte.
    Das Leben war nun mal kein Wunschkonzert.
    »Denk einfach nicht daran«, knurrte er, während er die Tür zum Treppenhaus aufriss. Er ging nach oben, nicht nach unten, und nahm immer drei Stufen auf einmal. Er brauchte Luft und jede Menge Platz, um seinen inneren Drachen freizulassen.
    Das Biest schrie danach, herausgelassen zu werden. Wollte seine Flügel ausstrecken, die Frustration abschütteln und die Frau vergessen. Vergessen, wie gut sie schmeckte. Und wo er sie zurückgelassen hatte.
    Mit einer Geschwindigkeit, als hätte er sich Raketen unter die Militärstiefel geschnallt, sprang er aufs Dach. Er rannte über den Teerboden, setzte einen Fuß auf die erhöhte Dachkante und sprang kopfüber in die Freiheit. Er ließ sich fallen, kalte Luft blies ihm ins Gesicht und über den Hals. Auf halber Höhe verwandelte er sich. Weiße Schuppen blitzten im Mondlicht, als er die Muskeln bis zum Zerreißen anspannte. Der Asphalt kam schnell näher. Viereinhalb Meter über dem Boden hob sich der Wind unter seine Flügel und trug seinen riesigen Körper aufwärts, während er sich hart zur Seite warf und die Ecke eines Wolkenkratzers nur um Zentimeter verfehlte.
    Ein paar schnelle Flügelschläge, und zwanzig Minuten später schlängelte er sich durch den unterirdischen Tunnel des Black Diamond. Wasser spritzte von seinen Flügelspitzen, als er abrupt anhielt und auf der Landezone aufsetzte. Als seine Klauen über den Steinboden kratzten, fiel sein Blick auf Mysts Wagen.
    Er sollte verdammt sein, aber er musste etwas wegen dieses Hondas unternehmen. Ihn loswerden. Er wollte ihn nicht jedes Mal sehen, wenn er nach Hause kam. Die Erinnerung an Mysts Aufenthalt im Hauptquartier – an die Liebesaffäre seines besten Freundes mit dieser Frau und an die Tatsache, dass es seine Schuld war, dass Bastian sie verloren hatte – war nur schwer zu ertragen.
    Mit einem Knurren schlug Rikar mit den Flügeln. Die Stacheln entlang seines Rückgrats rasselten, und Wassertropfen flogen davon, glitzerten im Licht der schwebenden Lampen wie kleine Diamanten. Oder Tränen. Rikar schüttelte den Kopf und befahl sich, der Sache ins Gesicht zu sehen … schließlich würde es ihm nichts bringen, umzudrehen und davonzufliegen.
    Auf gar keinen Fall würde er verschwinden. Wenigstens das war er Bastian schuldig.
    Rikar nahm Menschengestalt an und schritt auf den magischen Eingang des Hauptquartiers zu, während er sich in seine Lederkluft hüllte. Die Kampfkleidung passte zu seiner Laune, und wenn er schon eine Tracht Prügel einstecken musste, dann konnte er es auch gleich richtig machen.
    Ein prickelndes Gefühl rann über seine Haut, als er durch die feste Steinmauer in den dahinter liegenden Flur trat. Er blieb einen Moment lang stehen, nicht der winzigste Laut erreichte seine Ohren. Was verdammt gruselig war.
    Normalerweise drehte Sloan in den Stunden vor dem Sonnenaufgang seine Musik noch mal richtig auf. Ein bisschen Jay-Z oder Tupac. Manchmal Nine Inch Nails oder, wenn ihm nach old-school war, Led Zeppelin. Alles – sogar Neil Young, das Weichei – wäre besser gewesen als diese nervenzerreißende Stille. Aber er hatte kein Glück. Das Haus war so ruhig wie ein Grab … oder ein Beerdigungsinstitut.
    Na. Toll.
    Mit geballten Fäusten zwang Rikar seine Füße in Richtung Klinik. Im Gegensatz zu dem Heulen in seinem

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