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Toedliches Verlangen

Toedliches Verlangen

Titel: Toedliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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und bedeckte ihre Brüste.
    Was sollte sie machen? Es unter den Tisch fallen lassen oder ihn damit konfrontieren?
    Sie wollte ihn nicht drängen, aber wichtige Punkte auszuklammern entsprach nicht ihrer Natur. Sie war ein Mädchen, das den Stier bei den Hörnern packte, und wenn das mit Bastian etwas Ernsthaftes werden sollte, musste sie sich selbst treu bleiben. Keine Heimlichkeiten – weder für sie noch für ihn.
    Sie streckte den Arm aus und legte die geöffnete Hand auf seine feuchte Haut, direkt über seinem Herzen. »Bastian … bitte, sag es mir einfach.«
    Er trat von einem Fuß auf den anderen, als fühle er sich plötzlich unwohl in seiner Haut. In seinem Kiefer zuckte ein Muskel, und er sagte: »Der Meridian richtet sich aus.«
    »Was bedeutet das?«
    »Es passiert zweimal im Jahr. Es ist … ein besonderer Tag für … uns.« Einen Moment lang verkrampften sich seine Finger in ihrem Haar, dann ließ er sie los, trat zurück und griff nach einem weiteren Handtuch.
    Sie musterte ihn, versuchte, ihn zu durchschauen. »Also eine Art Fest?«
    »Ich erkläre es dir später.« Er schlang sich das Handtuch um die Hüfte und wandte sich zur Tür. »Ich habe Daimler Bescheid gesagt. Er kommt gleich mit sauberen Sachen für dich.«
    Mhm. Da war es … das Ausweichmanöver. Die 180-Grad-Wendung, die sie ablenken sollte. Und sie war verdammt effektiv. Der Themenwechsel funktionierte, ließ nichts in ihrem Kopf zurück, bis auf die Frage, wie er das angestellt hatte.
    Wie hatte er Daimler Bescheid gesagt? Sie konnte nirgendwo ein Telefon sehen, und Bastian war die ganze Zeit über bei ihr gewesen. Okay, zugegeben, den Großteil des Nachmittags über hatte sie im Lustkoma verbracht, aber trotzdem hätte sie ein Handy bemerkt.
    »Wir benutzen keine Telefone, Myst«, sagte er über die Schulter. »In diesem Haus wirst du keines finden.«
    Keine Telefone? Mist. Auf Wiedersehen, Plan B. Sie würde Tania in der nächsten Zeit wohl nicht anrufen.
    Sie richtete ihr Handtuch und folgte auf nackten Füßen tappend seinem Rückzug ins Schlafzimmer. »Okay. Wie hast du dann …«
    »Wir nennen es Gedankenkommunikation.« Er ließ das Handtuch fallen, und sie erhaschte einen Blick auf seinen unglaublichen Hintern, bevor er …
    Ihr blieb der Mund offen stehen. Von einem Atemzug zum nächsten war er angezogen: Lederhose, schwarzes Muskelshirt, schwere Stiefel an den Füßen.
    Er ließ die Schultern kreisen, seine Miene war so ernst, dass sie sich fragte, ob ihre Reaktion ihm Sorgen machte. »Wir haben ein paar solcher Tricks, Bellmia .«
    Ach, wirklich? Die Fähigkeit, sich mit einem Gedanken anzuziehen, war, na ja … cool. Und seltsam. Aber an die ganze Seltsamkeit gewöhnte sie sich wohl langsam. Seine Fähigkeiten machten ihr nichts aus. Sie wusste, dass er anders war, hatte die Magie als Teil von ihm akzeptiert. »Kannst du das bei mir auch? Das würde Daimler den Weg ersparen.«
    Sein Mund verzog sich zu einem Lächeln, als die Spannung von seinen Schultern abfiel. Er kam zu ihr herüber und nahm sie in den Arm. Er drückte sie sanft an sich und murmelte: »Du bist wirklich eine bemerkenswerte Frau.«
    Ihr Herz sprang in die Höhe und schlug einen Purzelbaum in ihrer Brust. Myst zwang es zur Zurückhaltung. Sie steckte bereits tief genug in Schwierigkeiten. Es hatte keinen Sinn, allen gesunden Menschenverstand zu vergessen und sein Kompliment mit »Ich liebe dich« zu übersetzen.
    »Ich muss gehen.« Er senkte das Kinn und küsste sie auf den Scheitel. »Warte hier auf Daimler. Iss etwas. Du brauchst deine Kraft. Wir sehen uns beim Abendessen, in Ordnung?«
    Nein. Nicht in Ordnung.
    Sie wollte, dass er bei ihr blieb. Und deshalb ließ sie ihn gehen. Sich an ihn zu klammern war keine gute Idee. Und auch nicht machbar. Er konnte schließlich nicht seine gesamte Zeit mit ihr verbringen. Doch als er sich zur Tür wandte, vergaß ihr Herz alle Vernunft und klammerte sich an ihm fest. Myst ließ es ziehen, in vollem Bewusstsein, dass sie es nie wiederbekommen würde.
    Eine schreckliche Leere breitete sich in ihrer Brust aus. So war sie sonst nicht. Dieser ganze bedürftige, anhängliche Liebeskram war etwas für andere Frauen. Sie war die Intelligente, Praktische: stark, unabhängig, tough. Myst kämmte sich mit den Fingern das nasse Haar aus der Stirn und fühlte, wie der Druck in ihrem Innern stieg. Er drängte nach außen, drohte mit einem emotionalen Ausbruch.
    Sie brauchte Platz. Und Klarheit. Ein bisschen frische Luft –

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