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Toedliches Verlangen

Toedliches Verlangen

Titel: Toedliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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Ehrenvolles darin erkennen.
    Himmel, was sagte das über sie aus? Dass sie geisteskrank war? An einer Art Wahnvorstellung litt? Oder war es Liebe? Liebe brachte einen schließlich auch dazu, Dummheiten zu begehen. Wie einem Mann zu vergeben, der einem vorsätzlich wichtige – und lebenswichtige! – Informationen vorenthielt.
    Keine Frage. Dummheititis war zweifellos Teil ihres Krankheitsbilds. Aber wenigstens war sie klar genug bei Verstand, um das Problem zu diagnostizieren und das psychologische Gegenmittel zu verordnen: eine anständige Dosis Selbsterhaltung durch Flucht. Was bedeutete, sie musste weiter. Die Zeit war nicht auf ihrer Seite.
    Der Lageplan des Black Diamond auch nicht.
    Das Hauptquartier war ein Labyrinth, ein verwobenes Tunnelsystem, das sich wie ein Spinnennetz unter dem Haus ausbreitete. Sie würde ihren Hintern darauf verwetten, dass einer der Tunnel zur Garage führte. Und dass Bastian gerade jetzt durch ihn hindurchrannte.
    Der Gedanke ließ sie noch schneller laufen. Sie erreichte die kleine Tür, die neben den Toren in die Wand eingelassen war, und wurde langsamer. Sie streckte die Hand nach der Klinke aus.
    Bitte, lieber Gott, lass sie …
    Die Tür öffnete sich beim ersten Versuch und schwang auf gut geölten Angeln auf. Sie warf sich über die Schwelle, ihre nackten Füße trafen auf glatten Beton, während ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnten. Einen Moment lang stand sie zitternd da, ihre Toga schützte sie nur ungenügend vor der Kälte, und sah sich im Innern um. Ein Schlüsselkasten. Sie musste herausfinden, wo sie die ganzen Schlüssel aufbewahrten, aber …
    Mission Impossible war ein Kinderspiel dagegen. Sie sah rein gar nichts, und der Raum war riesig, viel größer, als die Garagentore hatten vermuten lassen.
    Sie fuhr herum und suchte nach einem Lichtschalter. Bingo. Fünf Stück nebeneinander. Sie legte sie alle um, die Elektrizität sirrte. Als die großen Neonlichter flackernd zum Leben erwachten, entdeckte sie ein Stück die Wand hinunter die Toröffner. Mit der Faust schlug sie darauf. Das Getriebe knirschte, Ketten rasselten und hoben die riesigen Metalltore vom Betonboden. Sonnenlicht flutete in den Raum.
    »Scheiße.«
    Nun, das beantwortete die Frage wohl. Geheimer unterirdischer Tunnel in die Garage? Vorhanden.
    Bastian fluchte erneut, während die Tore sich weiter öffneten. Den Blick in den hinteren Teil des Raums gerichtet, trat sie in den hellen Sonnenschein. Während er ihre Schul tern wärmte, gewöhnten sich ihre Augen an das Licht, und sie sah, wie Bastian sich hinter einen großen Werkzeugschrank warf, den Arm schützend über die Augen gelegt. Ihre Hand fuhr zum Mund, als ihr das Herz so schwer wurde, dass es in ihrer Brust nach unten sank.
    Himmel, sie tat ihm weh, setzte seine Schwäche ein wie eine Waffe, stieß ihn UV -Strahl um UV -Strahl von sich. Sie blieb in der Sonne stehen und weigerte sich, ihre Verteidigungsposition aufzugeben. Sie musste hier weg. Seine Lügen hatten sie zu tief verletzt, um ihm einfach so vergeben zu können. Und als die Seelenqualen auch ihren Körper ergriffen, wusste sie nicht, ob sie je in der Lage sein würde, seine Entschuldigung zu akzeptieren.
    Welche Wahl hatte sie also?
    Sie konnte nicht bleiben, und er weigerte sich, sie gehen zu lassen. So verharrten sie in auswegloser Situation auf gegenüberliegenden Seiten des Zauns, ihr Bedürfnis nach Abstand kämpfte mit seinem Verlangen nach Nähe. Ihr Recht auf Freiheit stand jedoch nicht zur Debatte. Diese Entscheidung gehörte ihr, nicht ihm.
    »Bastian, es tut mir leid.« Was für eine Ironie. Er war derjenige, der sie verletzt hatte, und sie stand da und entschuldigte sich. »Bitte … bleib einfach da stehen.«
    »Geh nicht, Bellmia , bitte.« Seine Stimme drang aus der Dunkelheit, der Schmerz, der in ihr lag, unverkennbar. »Wir finden eine Lösung.«
    »Ich brauche Abstand.« Ihre Kehle verkrampfte sich, wurde mit jedem Wort enger, bis sie kaum noch etwas herausbrachte. »Ich gehe nach Hause.«
    »Du bist zu Hause.«
    »Wie lange?« Sie schluchzte auf, als sie den Kampf verlor und Tränen über ihre Wangen liefen. »Bis die Wehen einsetzen und ich sterbe?«
    »Du wirst nicht sterben!« Sein Schrei hallte durch den Raum, während sie ihre Tränen trocknete. Endlich konnte sie wieder sehen. Sie musterte die Wände und … fand die Schlüssel.
    Gott sei Dank.
    Sie sah die Metallhaken. Es waren elf Stück, die gleiche Anzahl Schlüssel hing am Brett. Sie zählte

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