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Toedliches Verlangen

Toedliches Verlangen

Titel: Toedliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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wurde. Bis er Myst Munroe in die Finger bekam. »Sag den anderen Bescheid. Ich will, dass alle fertig und abflugbereit sind, sobald die Sonne untergeht.«
    »Forge ist immer noch nicht da.«
    »Ich versuche weiter, ihn zu erreichen.« Nicht, dass der große Krieger antworten würde. Forge war durchgedreht, hatte vollkommen den Verstand verloren.
    »Glaubst du, er kommt noch mal rein?«, fragte Lothair mit einem hungrigen Blick auf das Schinken-Käse-Sandwich.
    »Keine Ahnung.«
    Er nahm die zerdrückte Hälfte seines Brotes und schob die andere Lothair zu. Während sie seinen Imbiss teilten, richtete Ivar seine Aufmerksamkeit nach innen, hin zu seinem Plan und weg von Forge. In seinem derzeitigen Zustand war der Krieger ihm zu nichts nutze. Der heutige Plan erforderte Präzision und Kontrolle, keinen Mann mit Selbstmordtendenz auf Vaterschaftsmission.
    Und wenn es hart auf hart kam? Würde er den Krieger gemeinsam mit Bastian niedermachen. Dann hätte er wenigstens ein passendes Urnenset für seinen Kaminsims.
    Ivar lächelte. Er liebte es, wenn seine Pläne ineinandergriffen.

32
    Das Krankenhaus roch wie immer … nach Chemiebrühe und miesem Aftershave. Die widerliche Mischung blieb an ihrem Gaumen kleben, als Myst tief einatmete. Sie schluckte den giftigen Geschmack hinunter und wünschte sich, sie wäre irgendwo anders, nur nicht hier – an einem Ort, an dem alles normal aussah, aber nichts mehr wie vorher war.
    Sie wollte sich zurückziehen und ihre inneren Wunden lecken. Einen ruhigen Platz finden und … na ja, noch ein bisschen weinen. Aber ihr Stolz ließ es nicht zu. Schade eigentlich. Sie hätte eine Pause von diesem Ich-bin-sauer-auf-Bastian-Karussell, auf dem sie saß, gut gebrauchen können.
    Himmel, sie war es leid. Konnte sich und ihn … und eigentlich alle und alles andere auch nicht mehr ertragen.
    Sogar die Topfpalmen im Empfangsbereich gingen ihr auf die Nerven. Im Vorbeigehen betrachtete sie die Sammlung. Und wenn Blicke töten könnten, wären die blöden Pflanzen mausetot umgefallen.
    Mit einem letzten bösen Blick auf das Grünzeug ging sie um das von hinten erleuchtete Richtungsschild herum und durchquerte die Eingangshalle. Ihre Krankenhausschuhe quietschten scheinbar lauter als sonst auf dem polierten Boden, beschleunigten ihren Herzschlag, trieben ihr den Schweiß auf die Stirn.
    »Entspann dich.« Sie wischte die feuchten Hände am Kittel ab und sah sich um, versuchte ruhig auszusehen. »Benimm dich wie immer. Es ist ein ganz normaler Arbeitstag.«
    Mhm. Klar. Als würde jeder Tag mit einer überraschenden Schwangerschaft und dem Versuch beginnen, eine Krankenakte zu stehlen. Diese ganze Angelegenheit war Bastians Schuld. »Dieses Arschloch.«
    Ich liebe dich, Myst.
    Seine Worte echoten in ihrem Kopf, und gegen ihren Willen erinnerte sie sich an das Timbre seiner Stimme, den Ausdruck auf seinem Gesicht … den Schmerz in seinen Augen. Himmelherrgott.
    »Konzentrier dich«, fauchte sie sich an und ließ ihren Ärger an ihrer Tasche aus, als sie fahrig den Schulterriemen richtete. »Hör auf, an ihn zu denken.«
    Die Frau hinter der U-förmigen Rezeption warf ihr einen befremdeten Blick zu.
    Myst lief um den Kommandoposten der Empfangsdame herum, zuckte zur Erklärung mit den Schultern und sagte: »Männerprobleme.«
    Die Frau schnalzte mit der Zunge und nickte. »Das versteh ich, Süße. Meist nichts Gutes mit den Kerlen.«
    Ihr breiter Texas-Akzent brachte Myst zum Lächeln, und seltsamerweise beruhigte er sie. Es hatte keinen Sinn, nervös zu sein. Sie hatte ihren Entschluss gefasst. Dass sie dreist am Gesetz vorbeiagierte, spielte keine Rolle. Sie brauchte Carolines Krankenakte, und der beste Ort, danach zu suchen, war der vierte Stock … wo die Ärzte in ihren Eckpraxen Hof hielten.
    Ihr Plan? Eine leere zu finden, in der ein Computer stand.
    Eine Sache von höchstens fünfzehn Minuten – sie würde die Finger von ihrer Intuition leiten lassen, ein paar Seiten ausdrucken und … voilà. Sofortige Information.
    Sie zupfte an den Fransen ihrer Tasche, wickelte sich einen schmalen Lederstreifen um den Finger und sah sich im Hauptflur um. Sie wollte nicht auf jemanden treffen, den sie kannte. Da sie bei der Arbeit viel unterwegs war, standen ihre Chancen ganz gut, aber alle Krankenschwestern arbeiteten im Schichtdienst und wechselten oft rund um die Uhr. Eine Änderung im Arbeitsplan könnte sie durchaus auf eine Kollegin treffen lassen.
    Wäre das nicht ein Spaß?
    Bestenfalls

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