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Toedliches Verlangen

Toedliches Verlangen

Titel: Toedliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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echt mies … in Sachen Beleidigungen hatte sie noch viel dazuzulernen. Vielleicht könnte ein Slang-Wörterbuch ihr weiterhelfen – eines, wie Rapper es benutzten. Vielleicht …
    Ein Stromschlag trieb ihr die Luft aus den Lungen. Eine heulende Böe eiskalten Windes folgte, zerrte an ihrem bereits in Mitleidenschaft gezogenen Gehirn. Als die statischen Tentakel um ihren Kopf wirbelten, prickelte das schreckliche Gefühl gnadenlos. Ihre Muskeln zogen sich zusammen, Schmerz schoss ihr von den Fußsohlen den Rücken hinauf bis in den Hinterkopf.
    Heilige Scheiße. Das war … einfach … nicht normal.
    Sie schnappte nach Luft. Ihr Sehnerv brannte durch, es wurde erst dunkel, dann wieder hell, das Licht flackerte wie eine schizophrene Glühbirne. Sie blinzelte schnell, dann gab sie auf und kniff die Augen fest zu, zwang sich, einen Fuß vor den anderen zu setzen.
    Bei Gott, hörte das denn nie mehr auf?
    Der Geruch abgestandenen Wassers aus der Höhle verschwand. Etwas Beißendes, Sauberes trat an seine Stelle. Es roch schwer nach Desinfektionsmittel und erinnerte Myst an das Krankenhaus … an Fußbodenreiniger und OP -Seife.
    »Alles in Ordnung?«
    Sie schüttelte den Kopf, während Bastian einen Arm um sie legte. Sie gab sich seiner Wärme hin, legte ihre Wange an seine Schulter. Ihr war schlecht, und ihr Kopf war vollkommen leer. Atme. Ein. Aus. Ein. Aus. Sie klammerte sich an Bastians Mantel, entkrampfte ihre Lungen Atemzug um Atemzug. Langsam hörte das Feuerrad auf, sich zu drehen, und das Kaleidoskop aus Farben verblasste zu dunklen Punkten.
    »Bastian?« Sein Name erklang als schwaches Flüstern, rau und abgehackt.
    »Ja.«
    »Ich kann nichts sehen.«
    »Lass dir eine Minute Zeit.« Seine Stimme war sanft, und sein Atem strich warm über ihr Ohr. »Der Durchgang ist ziemlich heftig, wenn man ihn nicht gewohnt ist. Lass die Augen zu. Konzentriere dich aufs Atmen statt aufs Sehen. Es ist gleich vorbei.«
    »Geht es ihm gut?«, fragte sie. Der Geschmack von Galle stieg ihr in der Kehle auf.
    »Er hat es gemeistert wie ein Champion.«
    Erleichterung machte sich in ihr breit, während sie seiner Stimme lauschte und seinen Anweisungen folgte … auch wenn sie ihn eigentlich treten wollte. Atme einfach . Was für ein Rat war das denn, bitte? Ein ziemlich dummer und in keiner Weise dem angemessen, was sie gerade durchgemacht hatte. Noch einen Punkt aufs Bastard-Konto. Er stand bereits bei zwei Millionen, Tendenz steigend. Vor allem, solange er hier den Schutzengel spielte … spielen war das entscheidende Wort.
    »Weißt du, diesen ganzen Nettigkeitsquatsch kannst du dir sparen.« So dicht an ihn gedrängt, drang ihre Stimme nur erstickt von seiner Brust nach außen, aber wenigstens klang sie besser, ruhiger, weniger außer sich. Gott sei Dank. »Ich werde es dir nie verzeihen, dass du mich gekidnappt hast … niemals.«
    »Niemals ist eine ganz schön lange Zeit, Bellmia. «
    »Du bist ein Arsch.«
    Er lachte leise. »Wahrscheinlich.«
    »Unbestreitbar«, entgegnete sie, stemmte sich gegen seine Brust und machte ihm klar, dass er sie gehen lassen sollte.
    Er lockerte seinen Griff etwas, ließ sie aber nicht los. Stattdessen glitt seine große Hand tiefer, kam auf ihrem un teren Rücken zu liegen. Er senkte den Kopf und seinen Mund direkt an ihr Ohr. Sie erzitterte, als seine Lippen sie berührten.
    Er öffnete den Mund und biss sie zärtlich, neckend. »Sei vorsichtig, Myst. Ich liebe Herausforderungen … und es scheint, als hättest du mir gerade eine präsentiert.«
    Gänsehaut lief über ihren Körper. »Ich habe dich nicht …«
    »Ich glaube schon … ich nehme die Wette an und erhöhe den Einsatz.« Seine Finger fuhren ihre Wirbelsäule entlang. Die zarte Berührung war beruhigend und gleichzeitig erregend. »Was hältst du davon?«
    Sie spannte jeden Muskel ihres Körpers an, um ihre Reaktion zu verbergen. Er musste nicht wissen, dass sie ihn anziehend fand. Großer Gott, noch nicht mal sie wollte das wissen, also machte sie sich größer, als sie sich fühlte, und sagte: »Das hier ist kein Spiel, Bastian. Es ist mein Leben, also zur Hölle mit dir und deinen bescheuerten Wetten. Du kannst mich nicht gegen meinen Willen hier festhalten.«
    »Hmmm … da bleibt mir wohl nur eine Möglichkeit.« Er ließ sie mit einem Arm los, strich mit den Fingerspitzen über die Rückseite ihres Armes. Das Vibrieren in seiner Stimme und die Hitze seiner Hände brachten sie fast um. »Ich muss dich dazu bringen, hierbleiben

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