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Toedliches Verlangen

Toedliches Verlangen

Titel: Toedliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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sie auf und ab, ihre papierdünnen Hüllen hingen an, äh …
    Jawohl. Genau, wie sie befürchtet hatte. An gar nichts. Kein Kabel oder Sicherheitsnetz in Sicht.
    Schade. Sie hätte eins gebrauchen können.
    Nicht, dass sie glaubte, die glühenden Kugeln würden abstürzen oder so. Das da oben war endlos schwebende Magie. Sie musste sich also alleine um das Netz kümmern, das sie so dringend brauchte … um ihren Hintern zu retten, wenn sie kopfüber in den bodenlosen Abgrund namens GAME OVER stürzte. Ein Fuß hing schon deutlich über der Kante, aber vielleicht hätte sie noch einen Weg gefunden, sich aus dem Schlamassel herauszuziehen – wenn sie alleine gewesen wäre. Aber mit einem Baby konnte sie nicht einfach losrennen. Nicht ohne ein Sicherheitsnetz in Zirkusgröße. Was bedeutete, sie war echt am Arsch.
    Bastian wusste es. Sie wusste es auch.
    Gut … dann gab es nur noch eine Möglichkeit.
    Sie beendete die Selbstmitleidsorgie – und das Geheule – und ordnete ihre Prioritätenliste. Der Säugling brauchte Aufmerksamkeit. Aufmerksamkeit medizinischer Art, einschließlich eines Inkubators für Frühgeborene, Windeln, Kleidung und Babynahrung. Er war unter nicht gerade idealen Bedingungen zur Welt gekommen. Sie waren besser gesagt ein Albtraum gewesen: unhygienisch, mit zahllosen Stressoren und viel Blut. Die Tatsache, dass er so still war – nach all dem so fest schlief –, beunruhigte sie. Er hatte keine Verletzungen davongetragen, zumindest nicht äußerlich. Aber innerlich? Er konnte Gott weiß was haben: eine Hirnverletzung, innere Blutungen, alle erdenklichen Variationen typischer Frühchen-Malformationen.
    Myst schnürte es die Kehle zu. Sie schickte ein weiteres Stoßgebet gen Himmel. Bitte, lieber Gott … lass es nicht so etwas sein.
    Caroline zu verlieren war schlimm genug gewesen. Den Verlust des Babys würde sie nicht verkraften.
    Während sie die schreckliche Erinnerung verdrängte und sich ihre Ausbildung ins Gedächtnis rief, löste sie den Blick von den lockigen, dunklen Haaren auf dem Kopf ihres kleinen Engels und sah zu Bastian auf. »Ich brauche etwas aus meinem Kofferraum.«
    Seine Augenbrauen zogen sich für den Bruchteil einer Sekunde zusammen.
    Es reichte aus. Sie fing wieder an herumzustammeln. »Nur eine Tasche … mit Babyzeugs. Medizinzeugs. Ein Stethoskop und so, du weißt schon … und äh … Säuglingsnahrung, Windeln und …«
    »Drinnen haben wir alles, was du brauchst.« Er glitt nach links, sein mächtiger Körper blieb auf einer Ebene mit ihr, während sie sich Zentimeter für Zentimeter in Richtung Kofferraum schob.
    »Ich will meine eigene Ausrüstung.«
    Er zögerte, sein warnender Blick hielt sie in Schach.
    »Bitte«, flüsterte sie, nicht willens, noch mehr Zeit zu vergeuden. Was dachte er denn, hatte sie da hinten drin? Eine abgesägte Schrotflinte? Na ja, die stünde jedenfalls ganz oben auf ihrem Wunschzettel, wenn sie aus diesem Chaos herauskam. Aber hier und jetzt drehte sich alles nur noch um das Baby … darum, es mit dem zu versorgen, was es brauchte. Bastian und sein Misstrauen konnten zur Hölle fahren. »Ich brauche meine eigene Ausrüstung. Ich vertraue den Sachen.«
    Ein knappes Kopfnicken. »In Ordnung.«
    Myst atmete langsam und konzentriert aus, ein »Danke« lag ihr auf der Zunge. Sie schluckte es herunter. Vernünftig hin oder her, Bastian verdiente ihre Dankbarkeit nicht. Als sie um das Heck herumlief, hätte sie beinahe die Kontrolle verloren und laut geschnaubt. Ja, klar. Was er verdiente, war ein Tritt in die Eier … einen schnellen, harten und gut gezielten Dropkick.
    »Ich würde es dir nicht empfehlen«, sagte er und stand plötzlich vor ihr am hinteren Ende des Wagens. Mit einem Schnipsen öffnete er das Kofferraumschloss. Ein sssssssss ertönte, als die Gasfeder den Kofferraumdeckel anhob, während sie mit offenem Mund zusah. Sie ließ ihn so schnell wieder zuschnappen, dass ihr die Zähne wehtaten.
    Was zum Teufel war gerade passiert? Hatte er …
    »Wenn ich dir einen Rat geben darf, Bellmia . Mir ist klar, was du von mir hältst.«
    Ein entsetzlicher Gedanke durchzuckte sie. War es möglich, dass er … konnte er …
    »Liest du meine Gedanken?«
    Er zuckte mit den Schultern.
    Das war ja wohl ein fettes, deutliches Ja. Irgendwie überraschte sie seine Fähigkeit des Gedankenlesens nicht … was sie überraschte. Sie gewöhnte sich wohl langsam an den ganzen Hokuspokus. In den Klauen eines Drachen im Auto durch die Luft getragen zu

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