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Toedliches Verlangen

Toedliches Verlangen

Titel: Toedliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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Rollwagen herankam. Rikar sah das rechte Vorderrad schlackern, die Bewegung schuf eine Hintergrundmusik aus wackel-wackel-quietsch-quietsch, als hätte das Ding Lampenfieber.
    Gut, in Ordnung. Wenigstens eine Sache an diesem Ort war nicht perfekt. Aus irgendeinem Grund erleichterte Rikar diese Entdeckung, und er entspannte die Faust seines unverletzten Armes … auch wenn er wusste, was auf ihn zukam.
    »Was zum Teufel grinst du so?« Der Mokka-Farbton seines rasierten Schädels glänzte unter den gleißenden Lampen, als Sloan den Schritt verlangsamte und die Utensilien neben dem Untersuchungstisch abstellte. Auf der einen Seite des Wagens türmte sich Verbandsmull, auf der anderen Seite lagen mit chirurgischer Präzision ausgerichtete medizinische Instrumente, die eher an Folterwerkzeuge erinnerten. Die rostfreie Sammlung glänzte auf dem blauen Tuch. »Findest du es lustig, dass ich dir den Arm wieder annähen muss?«
    Rikar warf einen Blick auf die Wunde, die sich über seinen Unterarm zog. Blut quoll aus ihr hervor, im gleichmäßigen Rhythmus seines Herzschlags. Okay, der Arsch hatte ihn ziemlich aufgerissen, aber gleich ganz annähen? »Ist ein bisschen übertrieben, findest du nicht?«
    Sloan zuckte mit den Schultern. »Habe gerade Terminator gesehen.«
    »Den ersten?« Er hoffte es … Im ersten Teil war Arnold echt stark.
    »Mhm.«
    »Das erklärt deinen Eifer.«
    Sloan nahm etwas Spitzes und Scharfes in die Hand und fragte: »Bereit?«
    »Leg lo… Au! Scheiße, Sloan …« Rikar zuckte zusammen, als sein Kumpel wie ein Verrückter tief in der Wunde herumstocherte.
    »Pass auf, was du da … verdammt!«
    »Hör auf zu jammern.« Als er ihn lange genug mit der Pinzette gequält hatte, rückte Sloan mit der Kochsalzlösung an. Als das kalte Spray in die Wunde lief, raste ein stechender Schmerz seinen Arm hinauf, und Rikar spulte sein farbenfrohes Vokabular noch einmal ab.
    Unbeeindruckt schüttelte Sloan den Kopf, ließ aber nicht von ihm ab. »Steh deinen Mann, Bruder.«
    »Leck mich am Arsch.« Rikar knirschte mit den Backenzähnen und versuchte nicht zu zucken, als das Salz erneut zuschlug, aber … verdammt, tat das weh. Und das Blut … verflucht, er blutete hier langsam alles voll. Er konnte spüren, wie es an der Seite seines Armes entlanglief und vom Mittelfinger auf den Boden floss.
    »Scheiße, Rikar.«
    »Ja, ich weiß.«
    Und er wusste wirklich, dass er in Schwierigkeiten war. Er sollte nicht mehr dermaßen stark bluten. Auf keinen Fall. Drachen verloren bei Wunden wie diesen nicht viel Blut. Ihre DNA sorgte normalerweise für einen schnellen und sauberen Wundverschluss.
    Okay, der Schnitt hatte den Muskel durchtrennt und den Knochen getroffen. Aber das war nichts Ungewöhnliches. Solche Verletzungen kamen vor. Manchmal traf es eine Arterie. Alle Krieger kamen ab und an ramponiert nach Hause, das Gemetzel mit den Razorback war nun mal die Regel, nicht die Ausnahme.
    Aber auch abgesehen vom starken Blutverlust war die heutige Nacht ungewöhnlich. Rikar kam regelmäßig mit feindlichen Klauen in Berührung, aber immer kümmerte er sich in der Eiseskälte seiner Suite selbst um die Wunden. Es war Routine … säubern, ein paar Stiche, Desinfektionsspray und voilá, Problem gelöst.
    Dieser Schnitt jedoch war echt fies. Irgendetwas stimmte damit nicht.
    Plötzlich verschwamm die Welt vor seinen Augen. Rikar klammerte sich an der Tischkante fest. »Sloan …«
    » Leg dich hin.« Mit einer Hand auf Rikars Schulter half er ihm, die Beine auf den Tisch zu hieven. Rikar wollte prote stieren, aber in seinem Kopf drehte sich alles, und der Schmerz traf ihn mit einem heftigen Schlag. Als sein Rücken auf das knittrige Papier sackte, murmelte Sloan: »Tief atmen … gib mir eine Sekunde. Ich mache alles fertig.«
    »Kein … Problem.« Rikar schloss die Augen.
    Verdammte Scheiße, er hatte gedacht, es sei schon schlimm genug, dass sein Kopf sich drehte. Jetzt begann auch noch sein Magen Karussell zu fahren und jede Menge seltsame Geräusche von sich zu geben. Und … wo zum Teufel waren seine Beine? Er konnte sie nicht mehr spüren.
    Ein Schlauch wurde durch den Raum gezerrt. Wasser begann zu rauschen, und eine Sekunde darauf hörte er eine Tür aufgehen und zufallen. Plastik raschelte, und Himmel, ja, etwas Hartes fiel nach unten, klackerte wie Murmeln gegen Stahl. Das Geräusch war Musik in Rikars Ohren. Beeil dich , wollte er sagen, beeil dich. Er brauchte es … brauchte …
    Sloan kehrte zurück und

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