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Toedliches Verlangen

Toedliches Verlangen

Titel: Toedliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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ganz gleich, wie oft er die Erzgarde auch warnte, die vornehmen Herren blieben auf dem Hintern sitzen und taten gar nichts. Das ganze Abwarten und Teetrinken würde sie noch alle umbringen. Das Drachenblut brauchte menschliche Frauen, um zu überleben. Ohne sie würden sie alle sterben … auf eine so qualvolle Art und Weise, dass die Beulenpest dagegen segensreich aussehen würde.
    Diese ignoranten Narren.
    Als Bastian die Stufen zur Tanzfläche erreichte, verlangsamte er seine Schritte. Je näher er kam, desto nervöser wurde der Razorback. Als bereue er, sich als Lockvogel gemeldet zu haben. Na ja, selbst schuld. Erbsenhirn hatte das Spiel angefangen, und jetzt wollte Bastian auch zum Zug kommen.
    »Ich gehe hinten raus.« Wick schwenkte hinter ihm nach links, in Richtung des schmalen Flurs und des dahinterliegenden Notausgangs. »Schau mich mal um.«
    »Halt mich auf dem Laufenden.«
    Bastian beobachtete, wie der Razorback sich hinter die Bar verzog. Nun, wenigstens machte der kleine Scheißer es interessant.
    Die Bar zwischen sie zu bringen war eine offensichtliche Strategie. Das verdammte Ding war riesig … und kam ihm wirklich ungelegen. Der größte Albtraum an einem Ort, der sich auf nichts anderes spezialisiert hatte. Die Theke bildete einen perfekten Kreis neben der Tanzfläche. Dicht gedrängt standen die Menschen auf allen Seiten in drei Reihen an. Die marmorne Front war mit dünnem, durchscheinendem Stein verkleidet und von hinten beleuchtet … ein glühendes 360-Grad-Gerangel zuckender Körper im uz-uz-uz der Hochleistungsbässe. Und das war nicht das einzige Problem. Barhocker standen um die Theke, die Sitzenden ragten aus der Menge und versperrten ihm die Sicht.
    Die Szenerie bot die perfekte Deckung. Wenn er nicht schnell zuschlug, hätte Erbsenhirn den zweiten Notausgang erreicht, bevor …
    Zu spät. Der Idiot hatte bereits die Beine in die Hand genommen.
    Bastian schaltete auf Höchstgeschwindigkeit und rannte Richtung Eingang. »Pass auf. Der kleine Wichser ist abgehauen.«
    »Wann kommst du?«
    Bastian sprang über die schwarze Kordel, die den Eingang des Clubs versperrte. Die Türsteher fluchten, und die Frauen in der Schlange schrien auf, als er am Fuß der Treppe auf dem Gehweg aufsetzte. »Bin in dreißig Sekunden in der Luft.«
    »Perfekt« , sagte Wick und meinte es auch so.
    Großartig. Genau das hatte ihm gefehlt. Wick auf dem Kriegspfad, der ein Solo hinlegte.
    Aber er konnte es ihm nicht verübeln. Wick und er litten an derselben Krankheit. Der tödliche Krieger liebte es, wenn die Quoten eindeutig für die Razorback sprachen. Zumindest genoss er die Vorstellung … und die Überraschung seiner Gegner, wenn er ihnen in den Arsch trat.
    Diese Idioten. Konnten alle nicht rechnen. Wann würden sie lernen, dass mehr Kämpfer niemals einen sicheren Sieg ergaben?
    Bastian blieb an der Straßenecke stehen und ließ den Blick auf der Suche nach etwas Privatsphäre über den Yesler Way schweifen. Er musste in die Luft, und mitten auf der Partymeile im Herzen Seattles war ihm das ein wenig zu öffentlich. Klar, er könnte sich unsichtbar machen, dann würde es niemand mitbekommen. Aber sich vor Publikum in Luft aufzulösen war nicht die beste aller Ideen. Jeder Mensch hier hatte ein iPhone oder ein Blackberry mit Videofunktion zur Hand.
    Er bog scharf nach links ab und gelangte auf den Parkplatz. Perfekt. Verlassen, groß und mit Absprungrampe – besser ging es nicht.
    Ohne langsamer zu werden, schwang Bastian sich über eine Betonmauer. Zwei Schritte weiter sprang er auf das Dach eines herausgeputzten Geländewagens. Metall stöhnte auf, und seine Stiefel hinterließen tiefe Spuren, als er sich in die Luft warf. Im Sprung nahm er Drachengestalt an, die Luft strömte unter seine Flügel, und er stieg auf, weit über die Dächer und Gebäude.
    »Wick … bin unterwegs.«
    »Keine Eile.«
    Bastian schnaubte. Sogar in Bedrängnis verlor der Krieger nicht viele Worte. Wenigstens sprach Wick mittlerweile überhaupt mit ihm. Als sie die ersten Male zusammen unterwegs gewesen waren, hatte der Krieger kein Wort gesagt. Nicht einmal, als die Gegner ihm vier zu eins überlegen waren und er im Feuergefecht Schwierigkeiten bekommen hatte.
    Eingehüllt in einen Tarnzauber, umrundete Bastian die Space Needle und flog schnell auf die Küste zu. Das Industriegebiet und das Zugdepot waren Wicks Lieblingsplätze. So seltsam es schien, der Krieger liebte den Kampf in der Nähe schwerer Maschinen. Lokomotiven

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