Toedliches Verlangen
aus seiner Reichweite zu bleiben. Wick war es egal. Der Krieger rührte keinen Alkohol an. Es war gegen seine Prinzipien.
Ein Prickeln strich über Bastians Nacken. »Showtime.«
Wick knurrte und veränderte mit Blick auf die zuckende Menschenmasse seine Haltung, um leichter aufstehen zu können.
Die tanzende Menge teilte sich wie das Rote Meer und ö ffnete einen breiten Durchgang. Das Stroboskoplicht blitzt e. Der Mann, der durch die Menge schritt, überragte sie mit Kopf und Schultern. Die Lippen des Razorback verzogen sich zu einem Grinsen, als er sie im hinteren Teil des Clubs entdeckte. Einen Moment lang stand er reglos da, beide Stiefel fest auf der Tanzfläche, Herausforderung im Blick.
Bastian schluckte den Köder nicht. Er wollte im Club keinen Kampf anfangen. Sicher, Erinnerungen konnten gelöscht werden, aber Menschen waren schlüpfrige Kreaturen. Einer könnte seinem Netz entkommen … mit ein oder zwei Schnappschüssen auf dem Handy. Nichts, was einer seiner Art auf CNN sehen wollte. Das Drachenblut musste verborgen bleiben, der Welt der Menschen unbekannt. Sonst würde die unterlegene Spezies aufrüsten, wie sie es in vergangenen Jahrhunderten bereits getan hatte. Und ganz ehrlich? Von der Regierung autorisierte Drachenkiller waren einfach lästig.
Als weder er noch Wick eine Regung zeigten, streckte der Razorback eine Hand aus und griff sich eins der Mädchen. Er nutzte die Blonde als Schild und zog sie fest an sich, umfasste ihren Nacken und berührte mit den Lippen ihre Kehle. Wick spannte die Muskeln an, bereit zuzuschlagen, als die Kleine ihre Hände im Haar des Feindes vergrub, den Kopf zurücklegte und ihre Energie fließen ließ.
Bastian packte Wick am Unterarm, um ihn am Aufstehen zu hindern. Der Razorback holte sich seinen Spaß. Na und? Er würde die Frau nicht vollständig leeren … nicht hier. Er würde nicht mehr bekommen als einen Schluck. Einen, der ihm am Ende auch nicht helfen würde.
Bastian trank den Whiskey mit einem Zug aus, genoss das Brennen und stand auf. Nur einer der Krieger hatte den Club betreten. Der andere war noch draußen … und wartete.
Hervorragende Neuigkeiten. Er hatte sich lange nicht mehr mit einem Skald speienden Krieger herumgeschlagen. O ja. Das hier verhieß jede Menge Spaß.
19
Der Razorback ließ von der Frau ab, als Bastian den VIP -Bereich durchschritt. Er bewegte sich gleichmäßig und ruhig, den Blick fest auf den Krieger geheftet. Er wollte den Wichser nicht erschrecken. Nicht, dass der plötzlich stiften ging.
Fliehen und Verstecken stand nicht auf der Speisekarte. Nicht heute Nacht. Schreien und Betteln? Klar, das schon. Zumindest als Vorspeise. Später kam das Sterben, aber jetzt musste er die beiden erst mal zum Zwitschern bringen wie ein paar Singvögel.
Seit Ivar als Serienmörder auftrat und die Polizei ihm auf den Fersen war, brauchte er Informationen. Eine ganze Menge. Und zwar Informationen, die nur ein Razorback ihm liefern konnte. Zum Beispiel: Wo steckt der sadistische Hurensohn, der die Gemeinschaft des Drachenbluts mit Füßen tritt? Der ihnen über ein Jahrhundert Krieg und eine gespaltene Gesellschaft beschert hatte, die alle Krieger zwang, Partei zu ergreifen und sogar ihre Söhne der Sache zu verpflichten … Razorback oder Nightfury.
Die Erzgarde saß zwischen den Stühlen, konnte sich nicht für eine der beiden Seiten entscheiden. Die fehlende Führung des Rates kam einer Duldung des schlimmsten Genozids gleich, den die Erde je gesehen hatte.
Ivars Plan würde die gesamte Menschheit ausrotten.
Das zumindest nahm Bastian an.
War er sich zu hundert Prozent sicher? Nein. Alles, was er derzeit in der Hand hatte, war ein großes Fragezeichen. Eine Handvoll Vermutungen, gemischt mit einem Bauchgefühl, das zumindest die Möglichkeit für unbestreitbar hielt.
Was er jetzt brauchte, waren Beweise. Zu viel verlangt? Vielleicht. Aber er kannte Ivar. War gemeinsam mit ihm beim transsilvanischen Clan ausgebildet worden, bevor der Kerl zum aggressiven Einzelgänger wurde. Ivars Besessenheit von der Wissenschaft ließ die Gewohnheiten eines Crack-Süchtigen aussehen wie ein Ausflug nach Disneyland. Und wie einen Abhängigen machten die zerstörerischen Kräfte, die die Wissenschaft freisetzen konnte, den verfluchten Bastard high.
Die Menschheit war eine unglaublich anfällige Spezies. Typische Beispiele? Krebs und HIV . Beide Krankheiten setzten ihnen schwer zu, aber nichts davon konnte dem Drachenblut etwas anhaben.
Aber
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