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Tödliches Vermächtnis - Lethal Legacy

Titel: Tödliches Vermächtnis - Lethal Legacy Kostenlos Bücher Online Lesen
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bombensicher. Drei Kollegen waren noch bis spät nachts mit ihm im Büro. Das ist die schlechte Nachricht.«
    »Und die gute?«
    »Sein Büro liegt keine zehn Blöcke von der Bibliothek entfernt. Man wird den Alibizeugen noch mal stärker auf den Zahn fühlen.«
    »Ich finde es nach wie vor seltsam, dass seine DNA in der Maske von dem ersten Einbruch in Tina Barrs Wohnung war«, sagte ich. »Seine Erklärung überzeugt mich nicht.«
    »Ich hab dir doch gesagt, dass sie im Labor verschiedene Spuren entdeckt haben, Coop. Der Speichel reicht für ein weiteres Profil - das sich allerdings mit keinem Eintrag in der Datenbank deckt.« Mike hatte seine Serviette über seinen Schoß gebreitet und eine Sandwichhälfte in der rechten Hand, während er mit der Linken den Wagen in Richtung Uptown lenkte.
    »Sag ihr, was Peterson über den Anruf auf Tinas Handy herausgefunden hat«, sagte Mercer.
    »Er kam von einer Telefonzelle an der Ecke Sixth Avenue und 42. Straße.«
    »Der Typ hat sich also in der Nähe der Bibliothek herumgetrieben und gewartet, bis man Tinas Leiche fand und fortschaffen wollte, um dann ihre Handynummer zu wählen?«
    »Wir haben es mit einem echt durchgeknallten Typen zu tun, falls dir das noch nicht aufgefallen ist.« Mike sah mich im Rückspiegel an. »Komm schon, Mädchen, du musst trotzdem essen.«

    »Alle, mit denen wir zu tun haben, sind durchgeknallt«, sagte Mercer. »Ein Geschwisterpaar, das es in puncto Gemeinheit mit den Gestalten der griechischen Mythologie aufnehmen könnte; ein allzu neugieriger Nachbar, der seine DNA an einem wichtigen Beweisstück hinterlässt; ein Einarmiger, der in der Kapelle einer alten Krebsklinik wohnt; eine Bibliotheksdirektorin, die Alex bei ihrem ersten Treffen angelogen hat; der erfolgreichste Kartendieb der letzten Jahre, der auf Bewährung entlassen wurde; und ein arroganter Jungspund, der in Menschenhaut gebundene Bücher besitzt und es so eilig hatte, in die Luft zu steigen, dass -«
    »Dem werde ich noch ganz woandershin steigen, sollte er uns seinen Besuch bei Jasper Hunt verschwiegen haben«, sagte Mike. »Und die Tote - möge sie in Frieden ruhen - gibt uns von Stunde zu Stunde mehr Rätsel auf. Was wollte sie bloß mit Talbot Hunt? Und mit Eddy Forbes?«
    »Was hast du über Forbes herausgefunden?«
    »Das Urteil lautete auf nur drei Jahre Freiheitsentzug, gegen den Protest von so gut wie allen Bibliotheksdirektoren des Universums. Er wurde vor sieben Monaten vorzeitig wegen guter Führung entlassen und meldet sich seitdem brav jede Woche bei seinem Bewährungshelfer in Maine.«
    »Hat er denn keine Wohnung in New York gehabt?«
    »Doch, in Chelsea, aber der Vermieter kündigte den Vertrag, als er ins Gefängnis kam. Das FBI hat all seine Bücher, Landkarten und Unterlagen beschlagnahmt. Man ist noch immer dabei, die gestohlenen Dokumente ihren jeweiligen Bibliotheken zuzuordnen, die den Verlust unter Umständen noch gar nicht bemerkt haben.«

    »Hat er Angehörige hier in New York?«, fragte ich.
    »Einen jüngeren Bruder auf der West Side. Iss endlich. Wir sind gleich da.«
    Ich knabberte an meinem Sandwich. »Was macht der Bruder?«
    »Sein Name ist Travis Forbes. Das ist alles, was ich momentan weiß. Drängel jetzt nicht.«
    »Wo wohnt er?«
    »Im Erdgeschoss eines Brownstone-Hauses in der 104. Straße West, einer Seitenstraße am Central Park.«
    Alger Herricks feudales Apartment lag nur einen Block entfernt. »Das ist nicht weit von Herricks Wohnung.«
    »Aber dazwischen liegen Welten. Wo Forbes wohnt, gibt es jede Menge heruntergekommene Wohnblocks.« Noch bevor wir uns auf der Straße befanden, die den Park durchquerte, hatte Mike sein erstes Sandwich verspeist. Er spülte es mit einem Schluck Cream Soda und einer Handvoll Chips runter, bevor er sich über das zweite hermachte.
    Als wir die 104. Straße erreichten, bog Mike in die Straße ein. Die Schule war aus, und auf dem Gehsteig standen Kinder, meist Schwarze oder Latinos, in kleinen Gruppen zusammen. Unser Crown Vic war eindeutig ein Fremdkörper in diesem Viertel, und wir zogen neugierige Blicke auf uns, als wir aus dem Zivilfahrzeug ausstiegen.
    Ich ging die Stufen hinauf und stieß die Tür zur Eingangshalle auf. Neben einer Klingel stand der Name T. Forbes. Ich drückte sie. Kurz darauf meldete sich eine Männerstimme über die Gegensprechanlage.
    Mike schob mich beiseite. »Travis Forbes?«
    »Ja.«

    »Mike Chapman. NYPD. Ich möchte mit Ihnen sprechen.«
    Keine Antwort.
    »Sind

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