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Tödliches Vermächtnis - Lethal Legacy

Titel: Tödliches Vermächtnis - Lethal Legacy Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sie noch da, Forbes?«
    Ein dunkelhäutiger, etwa zwölfjähriger Junge war Mercer die Stufen hinauf gefolgt. »Der Typ lässt keinen rein, Mann. Echt schüchtern oder so.«
    »Kennst du ihn?«, fragte Mercer.
    »Ich seh ihn manchmal auf der Straße. Sein Bruder ist echt berühmt, Mann. Der war im Bau, richtig so mit Handschellen und allem. Sein Bild war in der Zeitung. Sie sehen sich sogar ähnlich«, sagte der Junge mit lebhafter Stimme. »Sind Sie von der Polente?«
    Mike drückte wieder auf die Klingel. »Ja, aber das scheint Mr Forbes egal zu sein.«
    »Krieg ich zehn Dollar, wenn ich Sie reinlasse?«
    »Nicht, wenn du einbrichst«, sagte Mercer. »Wohnst du hier?«
    »Ein paar Häuser weiter.« Der Junge lächelte und schnalzte nur mit der Zunge. »Keine Sorge. Drücken Sie auf 4-C. Ms Jenkins.«
    Ich klingelte.
    Es verging fast eine Minute, bis sie antwortete. »Hallo?«
    »Erst den Zehner«, sagte der Junge zu Mercer, der einen Schein aus der Tasche zog. »Hallo, Ms Jenkins? Hier ist Shalik. Brauchen Sie was vom Laden?«
    »Milch. Milch und einen Laib Brot, mein Junge.«
    »Dann machen Sie auf, damit ich mir das Geld holen kann.«
    Der Türöffner summte. Shalik hielt uns die Haustür auf und zeigte auf eine Tür hinter der Treppe. »Da hinten«, sagte er und ging dann zur Treppe, um in den vierten Stock hinaufzugehen.

    Mike hämmerte an die Wohnungstür von Travis Forbes. Wir warteten im Flur, und Shalik blieb stehen.
    »Polizei«, sagte Mike und schlug erneut gegen die Tür.
    »Haben Sie einen Durchsuchungsbefehl?«, fragte eine Stimme von drinnen.
    »Sie sehen zu viel fern, Travis. Machen Sie auf. Ich will nur ein paar Informationen über Eddy.«
    »Er ist nicht hier.«
    »Das ist doch schon mal ein guter Anfang. Und jetzt machen Sie die Tür auf.«
    »Sie können nicht reinkommen. Ich bin im Bademantel. Ich ziehe mich gerade um, weil ich ausgehen will.«
    »Machen Sie den Mantel zu und die Tür einen Spaltbreit auf.«
    Ich hörte, wie das Schloss entriegelt wurde. Die Tür öffnete sich und wurde nach ein paar Zentimetern durch die kleine Türkette arretiert. Das Gesicht des Mannes lag im Schatten, sodass ich nur einen braunen Haarschopf erkennen konnte.
    »Wir wollen mit Ihnen reden, aber wir werden das nicht im Flur tun«, sagte Mike.
    »Sind Sie allein?«
    »Wir sind zu dritt.«
    Travis Forbes zögerte. »Ich habe nicht genug Platz. Die Wohnung ist sehr klein.«
    »Ich schicke meine dünnste Kollegin rein. Sie würde auch in einen Schrank passen«, sagte Mike. »Ziehen Sie sich etwas über. Vorher rühr ich mich nicht von der Stelle.«
    »Geben Sie mir ein paar Minuten Zeit.« Forbes schloss die Tür, und seine Schritte entfernten sich.
    Mercer drehte sich um. »Ich schau mir mal das
Haus an. Wir wollen doch nicht, dass er durchs Fenster abhaut. Gibt es hier eine Feuertreppe?«, fragte er Shalik.
    »Ja. Hinten ums Haus rum. Wenn Sie da raufgehen, sehen Sie den ganzen Krempel, der sich bei ihm stapelt.«
    Mercer ging, während der Junge die Treppe herunterkam und sich zwischen Mike und mir zu Forbes’ Tür durchzwängte.
    »Langsam, Shalik. Wo willst du hin?«, fragte Mike.
    Der Junge drehte den Türknauf und gab der Tür einen leichten Schubs, bis sie durch die Kette gestoppt wurde. Dann steckte er seinen dünnen Arm durch den Spalt und verrenkte sich, bis er die Kette ausgehängt hatte.
    »Die Ganoven der Zukunft«, sagte Mike. »Das kannst du nicht machen, Shalik.«
    »Schon erledigt«, sagte er und trat von der Tür zurück, die nach innen aufschwang. »Schauen Sie, Mr Detective.«
    Im Flur stapelten sich Bücher, Zeitschriften und vergilbte Zeitungen bis unter die Decke, sodass gerade noch Platz genug blieb, dass sich eine Person durchquetschen konnte. Die schiefen Stapel sahen aus, als würden sie gleich umfallen, aber dafür war es zu eng.
    »Hau ab, Shalik. Zieh Leine.« Mike stand mit einem Fuß im Hausgang und mit dem anderen in Travis’ Wohnung. »Ruf den Lieutenant an, Coop. Sag ihm, er soll ein paar Leute in Bereitschaft halten. Sag ihm, wir haben eine Collyer-Situation.«

30
    Ich kannte Mike gut genug, um erst seine Anweisungen zu befolgen, bevor ich ihn nach den Gründen fragte. Er rief Mercer an und wollte wissen, ob Travis Forbes von der Gasse hinter dem Haus zu sehen war. »Nein, er ist noch nicht rausgekommen. Ruf mich an, falls er sich blicken lässt.«
    »Was ist eine Collyer-Situation?«, fragte ich, während wir in dem ruhigen Gang vor der halboffenen Tür warteten.
    »So

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