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Tödliches Vermächtnis - Lethal Legacy

Titel: Tödliches Vermächtnis - Lethal Legacy Kostenlos Bücher Online Lesen
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rausschaffen wollte - etwas von der Größe dieser Ausschnitte«, sagte Mike und zeigte auf die Karte. »Außerdem hätte man von ihr nicht erwartet, dass sie wusste, ob es echt war oder nicht.«
    »Sie hatte auch das Psalmenbuch«, sagte ich.
    »Vielleicht hat sie - oder der Mörder - es dort gefunden.
Sollte Tina Barr es aus Talbot Hunts Wohnung gestohlen haben, hat Tina es vielleicht selbst versteckt.«
    »Um auf das beste Angebot zu warten«, sagte Mercer.
    »Das riecht mir arg nach einem doppelten Spiel«, sagte Mike. »Da hat der eine versucht, den anderen übers Ohr zu hauen. Und die sanftmütige Tina Barr wurde zum Spielball in einem gefährlichen Doppelspiel, bei dem der Einsatz so hoch ist, dass sie keine Ahnung hatte, in welche Gefahr sie sich durch die Zusammenarbeit mit diesen Gierhälsen brachte.«
    Mercer wandte sich wieder an Bea. »Also, dieses Dokument hier ist eine Fälschung. Fangen wir damit an. Was können Sie uns sonst noch sagen?«
    »Sehen wir uns dieses Puzzle doch mal Stück für Stück an. Es muss eine Logik geben, wie Jasper Hunt die einzelnen Teile versteckt hat.«
    »Wie sein Sohn schon sagte, Bea, davon kann man bei so einem exzentrischen Menschen nicht unbedingt ausgehen.«
    »Unsinn, Mike. Vielleicht erscheint es uns nicht logisch, was Hunt getan hat, aber sein Wahnsinn muss Methode gehabt haben, vor allem dann, wenn er die Einzelteile jemals wieder zusammenführen wollte.«
    Und vor allem dann, wenn Jasper Hunt hoffte, der Nachwelt die Karte als Teil seines Vermächtnisses zu hinterlassen.
    »Wie kommen Sie darauf?«, fragte ich.
    »Die beiden Teile, die wir bisher gefunden haben, waren nicht nach dem Zufallsprinzip versteckt worden«, sagte sie. »Welches besondere Merkmal hat denn das Stück, das Sie gestern früh in der Bibliothek gefunden haben?«

    Mike antwortete wie aus der Pistole geschossen. »Die Nebenkarte von der Neuen Welt als eigenständiger Kontinent, mit dem Porträt von Amerigo Vespucci. Mister America höchstpersönlich.«
    »Und wo hast du es gefunden, Mike?«, fragte Mercer, Beas Beispiel folgend. »In einer seltenen Ausgabe von Audubons Vögel Amerikas . Gar nicht mal so verrückt, oder?«
    Ich dachte an Jane Eliots Geschichte und legte meinen Finger auf den unteren rechten Abschnitt der Karte, auf dem Ceylon und Madagaskar zu sehen waren. »Diesen Teil versteckte Hunt in einer außergewöhnlichen Ausgabe von Alice im Wunderland , weil er - der verrückte Hutmacher der Familie - dabei an Tee aus Ceylon dachte.«
    »Fehlen nur noch zehn Stück«, sagte Mike. »Alles, was wir brauchen, ist eine Liste der Großfolianten, die Jasper Hunt der Bibliothek vermacht hat. Kriegen Sie das hin, Bea?«
    »Wenn Sie den Polizeipräsidenten überreden können, dass er heute Nacht die Bibliothek für uns aufsperrt und mir eine Handvoll Kuratoren zur Seite stellt«, sagte Bea, »gebe ich Ihnen vielleicht die Welt. Jasper Hunts Welt.«

39
    Mit vereinten Kräften konnten Polizeipräsident Keith Scully und Bezirksstaatsanwalt Paul Battaglia durchsetzen, dass uns die New York Public Library an einem Samstagabend um sieben Uhr aufgesperrt wurde.
    Als wir auf den Seiteneingang zugingen, stieg Jill
Gibson gerade aus einem Streifenwagen. Sie wusste nicht, weshalb man die Hauptkuratoren zusammengerufen und sie selbst mit einer Polizeieskorte vor Ort gebracht hatte, und die Verärgerung darüber war ihr deutlich anzusehen.
    Seit fast achtundvierzig Stunden wurden alle Einund Ausgänge der Bibliothek von Streifenpolizisten bewacht, während die Ermittler noch immer dabei waren, ihre weitläufigen unterirdischen Anlagen unter die Lupe zu nehmen.
    »Entschuldigung, Alex?«, rief Jill. »Kann ich Sie kurz sprechen?«
    »Was gibt’s, Jill?«, fragte Mike und trat zwischen uns.
    »Ich würde Alex gern ein paar Fragen stellen.«
    Mike tippte mir auf die Schulter, damit ich weiterging. »Ihr sind gerade die Antworten ausgegangen, aber wir sind am Suchen, Jill. Wir halten in der Kartenabteilung Hof.«
    Der leitende Sergeant führte uns durch den alten Lieferanteneingang und das Labyrinth der Gänge, bis wir den Weg zu der am hinteren Ende gelegenen Kartenabteilung von allein fanden.
    Die Kuratoren der diversen Privatsammlungen hatten an den Tischen Platz genommen. Anwesend waren die Kuratoren der Sammlungen Arents, Berg, Pforzheimer und der Rara-Abteilung. Eine Gruppe junger Cops hatte sich im Raum verteilt und stand auf Mikes Bitte hin zu unserer Verfügung.
    Mike setzte sich auf eine Tischkante

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