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Tödliches Vermächtnis - Lethal Legacy

Titel: Tödliches Vermächtnis - Lethal Legacy Kostenlos Bücher Online Lesen
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sich an uns. »Bruce meint, dass viele der Fotografien und fremdsprachigen Bände von Forschungsreisenden unterwegs - hm, wie kann man das höflich ausdrücken? - stibitzt wurden.«
    »So wie die Elgin Marbles?«, fragte Mike.
    »Ganz genau«, sagte Bea. »Bruce, weißt du, wer uns die drei ägyptischen Ausgaben geschenkt hat?«
    »Die Schönste stammt aus der Lenox-Stiftung. Eine
absolut unberührte Ausgabe, in einem zeitgenössischen Einband aus geschecktem französischen Kalbsleder mit vergoldeter Prägung. Wirklich exquisit.«
    »Diese Ausgabe ist jetzt unter Verschluss?«
    Bruce bejahte. »Ich weiß, Sie möchten wissen, ob eine der Ausgaben von den Hunts stammt, aber das kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Sind einzelne Bände vielleicht mal zur Reparatur in die Restaurierwerkstatt geschickt worden?«, fragte ich.
    »Möglicherweise, aber nicht, solange ich in der Abteilung gearbeitet habe. Sie standen einfach unten im Magazin.«
    Als Mike das Wort »Magazin« hörte, stand er auf und gab einem der Cops ein Zeichen. »Dieser Gentleman wird mit Ihnen nach unten gehen, um etwas zu suchen. Bleiben Sie bei ihm.«
    »Ich habe dazu keinen Zugang, Detective.«
    »Warum nicht?«
    »Jede Abteilung bewahrt ihre wertvollsten Bücher in einer Art Tresor aus Maschendraht auf«, sagte Bruce.
    »Wer hat die Schlüssel?«, fragte Mike.
    Bea antwortete. »Jeder von uns hat Zugang zu den eigenen Sektionen. Die Generalschlüssel sind im Hauptbüro.«
    Mercer ging zur Tür. »Ich begleite sie zu Jill Gibson und vergewissere mich, dass sie ihnen den Schlüssel gibt. Ihr macht hier mit Bea weiter.«
    »Welches Buch kommt als Nächstes?«, fragte Mike.
    » Die Reisen des Marco Polo «, sagte Bea. »Wie viele verschiedene Ausgaben haben wir eurer Meinung nach davon?«
    »Jill müsste das wissen«, sagte einer der Männer.

    »Vergesst Jill.« Bea nahm jetzt kein Blatt mehr vor den Mund.
    Die ältere Frau meldete sich wieder zu Wort. »Die elisabethanische Übersetzung von John Frampton befindet sich in der Berg-Sammlung. Aber sie war ein Geschenk der Astors, nicht der Hunts.«
    »Ich weiß«, sagte Bea. »Ich habe eine Ausgabe mit großen Faltkarten, aber die ist erst vor kurzem aus der Sammlung von Lord Wardington zu uns gekommen.«
    Ich erkannte Wardingtons Namen. Er war ein Mentor von Alger Herrick gewesen.
    »Insgesamt müssen wir ungefähr ein halbes Dutzend Ausgaben haben«, sagte ein anderer Mann.
    »Sie.« Mike zeigte auf ihn. »Nehmen Sie sich zwei Cops und suchen Sie sie. Und bringen Sie jedes Stück sofort hierher, ohne es aufzuschlagen, verstanden?«
    Bea wandte sich an die verbleibenden Kuratoren. »Überlegt noch mal, Leute. Die Hunts, und dann die verschiedenen Weltregionen. Japan, China, Afrika, Nord- und Südamerika.«
    »Ich habe eine große Kassette, die uns von Jasper Hunt gestiftet wurde«, sagte eine junge Frau. »Erotische Farbdrucke aus der Ming-Zeit. Eine Art chinesisches Sexualleben von der Han- bis zur Qing-Dynastie.«
    »Nehmen wir«, sagte Bea.
    »Sie haben auch Pornografie hier in der Bibliothek?«, fragte Mike.
    »Kunst, Mr Chapman«, antwortete Bea und lachte. »Nur die französischen Bibliotheken trauen sich, diese Sachen auch auszustellen. Typisch, oder? Wir anderen halten die Sachen unter Verschluss. Handschriften des Marquis de Sade, englische Flagellationsromane, Polizeiberichte
über Pariser Bordelle im neunzehnten Jahrhundert und reihenweise japanische Drucke und chinesische Zeichnungen. Vieles davon verdanken wir der Großzügigkeit von Jasper Hunt.«
    »Klingt nach dem Jasper Hunt, der auch Fotos von Alice Liddell sammelte«, sagte ich.
    »Die Slawische und Baltische Sammlung hat einen Bericht der Krönungszeremonie von Alexander II., dem Befreierzaren, eine übergroße Chromolithografie«, warf ein anderer Kurator ein, der sich von Bea Duttons Enthusiasmus hatte anstecken lassen.
    Mike stellte dem jungen Mann einen Cop zur Seite, und die beiden verließen den Raum, um sich auf die Suche zu machen.
    »Wir haben mehrere Folioausgaben der Indianerfotografien von Edward Curtis in unserer Rara-Abteilung«, sagte ein anderer und stand auf. »Wenn Sie Americana wollen, Detective, ist es einen Versuch wert.«
    »Erzählen Sie mir mehr darüber.«
    »Curtis machte zwischen 1907 und 1930 über zweitausend Aufnahmen von Indianern, um deren Alltag zu dokumentieren. Er versuchte fünfhundert Sets zu verkaufen, aber er ging vorher pleite.«
    »Gibt es eine Verbindung zu Hunt?«
    »Das mir bekannte Set war eine

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