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Tödliches Vermächtnis - Lethal Legacy

Titel: Tödliches Vermächtnis - Lethal Legacy Kostenlos Bücher Online Lesen
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Saal, etwas jünger als ich, der am Verteidigertisch Platz genommen hatte.
    Der Gerichtsdiener sah uns kommen und gab erst der Stenografin und dann dem Richter ein Zeichen. »Die Staatsanwältin ist hier, Euer Ehren. Sollen wir den Gefangenen hereinführen?«
    Moffett drehte sich in seinem Stuhl herum und legte die Zeitung zusammen. »Schön, Sie zu sehen, Ms Cooper. Danke, Detective, dass Sie sich so kurzfristig zur Verfügung stellen konnten. Darf ich Sie mit dem Vertreter der Gegenseite bekanntmachen? Wie heißen Sie noch mal, mein Sohn?«
    »Eli Fine.« Der Verteidiger stand auf und schüttelte mir die Hand, nachdem ich meine Akten auf den Tisch gelegt hatte.
    »Hatten Sie schon Gelegenheit, mit Ihrem Mandanten zu sprechen?« Moffett war bereits über siebzig und kurz davor, in den Ruhestand zu gehen. Sein ehemals dichtes weißes Haar war schütter und zu einem dumpfen Grau verblasst, aber an seinem kleinen Finger glänzte nach wie vor der Granatring, den er beim Sprechen zu drehen pflegte.
    »Ich war gestern nach meiner Ankunft ein paar Stunden bei ihm auf Rikers Island.«

    »Holen Sie Jamal Griggs«, sagte der Richter mit einer Handbewegung zum Justizwachtmeister. »Wann haben Sie Ihr Studium abgeschlossen, Eli?«
    »Vor sechs Jahren, Sir.«
    »Und ich bin Richter seit über dreißig Jahren.« Moffett kannte die meisten New Yorker Anwälte, die vor Gericht praktizierten. Wer regelmäßig mit ihm zu tun hatte, war an seine Plaudereien gewöhnt und arrangierte sich mit seinen unbeholfenen Witzeleien, in der Hoffnung, das Urteil werde zu Gunsten der eigenen Position ausfallen. Dass er es mit einem Auswärtigen zu tun hatte, war kein Grund für den Richter, seine Gewohnheiten zu ändern.
    Fine biss sich auf die Lippen. »Euer Ehren, würde es Sie stören -?«
    Die Stenografin kannte Moffett gut genug, um ihre Finger erst dann auf die Tasten zu legen, wenn der Richter sie zum Mitschreiben aufforderte.
    »Nehmen Sie Ihre Sonnenbrille ab, Mr Fine. Das stört mich. Wir sind hier nicht in Malibu. Haben Sie eine Zulassung für New York?«
    »Ja, Sir. Ich habe meinen Abschluss an der New York Law School gemacht. Ich bin sowohl hier als auch in Kalifornien zugelassen.«
    »Soweit es rechtmäßig ist, mein Sohn.«
    Die Tür zur Gerichtszelle ging auf, und ein Polizist führte Jamal Griggs herein. Er lächelte, als er seinen Anwalt sah, und setzte sich neben ihn, nachdem man ihm die Handschellen abgenommen hatte.
    Fine flüsterte Griggs gerade etwas zu, als Moffett ihn unterbrach. »Was führt Sie heute nach New York?«
    »Ms Cooper und ihr Team haben Ermittlungen durchgeführt und -«

    »Wir haben unsere Gebräuche, mein Sohn. Wir stehen auf, wenn wir uns ans Gericht wenden.« Moffett blickte auf die Rückseite der Antragspapiere, um den Namen von Fines Anwaltskanzlei zu lesen. »Stein, Schlurman & Fine. Haben Sie schon mal einen Mordfall verhandelt, mein Sohn?«
    Eli Fine stand langsam auf. »Wir sind auf Medienrecht spezialisiert, Sir.«
    »Medienrecht?« Moffett stützte die Ellbogen auf den Tisch und tippte die Fingerspitzen gegeneinander. »Ms Cooper hat bisher - wie viele waren es, meine Liebe? - sechs oder sieben Fälle in meinem Gerichtssaal verhandelt. Wenn Sie nicht aufpassen, macht sie Sie zur Schnecke. Worum geht’s bei Ihrem Antrag?«
    Der junge Anwalt blickte zur Stenografin. »Wird das protokolliert?«
    Moffett schlug mit dem Hammer auf den Tisch. »Sobald ich es sage. Also, worum geht’s?«
    »Wie Sie wissen, Euer Ehren, ist mein Mandant wegen eines bewaffneten Raubüberfalls in Haft. Auch wenn Ms Cooper mit allen Mitteln Jamal mit dem ungelösten Mord an Kayesha Avon in Verbindung zu bringen versucht, ist es faktisch so, dass sein genetisches Profil nicht mit den Beweisspuren in dem Fall übereinstimmt.« Fine las von einer Vorlage ab, die ihm vermutlich ein Kollege, der sich im Strafrecht auskannte, vorbereitet hatte. »Obwohl sie für ihre absurden Mutmaßungen keine Anhaltspunkte hat, zieht sie damit vor Gericht und hat bereits Einsicht in die kalifornische Datenbank beantragt. Ich bin hier, um gegen diesen Antrag Einspruch zu erheben.«
    »Eine so weite Reise, um Ms Cooper zu stoppen? Ich bin beeindruckt, mein Sohn.« Moffett polierte den Granatring mit seinem Ärmel und bewunderte dann
sein Werk. »Was in dieser Datenbank kann denn für das Volk im Bundesstaat New York von so großer Wichtigkeit sein?«
    »Nichts, was eine Verletzung der Privatsphäre der Bürger von Kalifornien rechtfertigen

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