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Tödliches Vermächtnis - Lethal Legacy

Titel: Tödliches Vermächtnis - Lethal Legacy Kostenlos Bücher Online Lesen
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könnte, Sir. Der Justizminister vertritt eine sehr strikte Position im Hinblick auf den Schutz der Integrität der bundesstaatlichen Datenbank.«
    »Wonach suchen Sie, Alexandra?«
    Ich stand auf, um meine Argumente darzulegen. »Wir würden gerne eine Verwandtschaftsanalyse beantragen, Euer Ehren.«
    Moffett legte die Hand hinters Ohr. »Eine was?«
    »Eine Verwandtschaftsanalyse. Das ist eine neue forensische Technik, und wir würden sie gerne in dieser Angelegenheit verwenden. Der richterliche Beschluss fordert das DNA-Profil von Jamals Bruder Wesley Griggs an, von dem wir glauben, dass es sich in der Beweismitteldatenbank von Kalifornien befindet.«
    »Wesley wurde dort drüben einer Straftat überführt?«
    »Nein«, sagte ich. Das hätte uns die Aufgabe erleichtert, weil sich sein Profil dann wahrscheinlich auch in der CODIS-Datenbank des FBI befinden würde. »Wie wir wissen, war er in eine Schießerei im Drogenmilieu verwickelt, und dabei wurde genetisches Material von ihm sichergestellt und untersucht. Es ist nicht in der Straftäterdatenbank, aber wir haben Grund zur Annahme, dass sein Profil in der Beweismitteldatenbank ist.«
    »Warum so bürokratisch?«, fragte Moffett. »Können Sie den Justizminister nicht einfach höflich darum bitten?«
    »Doch, Euer Ehren. Aber Mr Fine hat recht. Kalifornien
hat die strengsten Regeln, was Verwandtschaftsanalysen angeht. Diese Methode ist dort momentan einfach nicht erlaubt, obwohl es Präzedenzfälle in einigen anderen Staaten gibt. Ich habe Ihnen die Unterlagen eingereicht, und ich habe auch eine Kopie für den Verteidiger.« Ich übergab dem Wachtmeister ein Memo und einen Stoß wissenschaftlicher Abhandlungen, damit er sie an Eli Fine weitergeben konnte.
    »Also wollen Sie hier einen Präzedenzfall schaffen. Geht es Ihnen darum, meine Liebe?« Moffett kramte in den Papieren auf seiner Schreibtischunterlage. »Eli, haben Sie auch einen Schriftsatz für mich?«
    »Nein, Sir. Ich dachte, eine mündliche Stellungnahme wäre ausreichend.«
    »Sie kommen wohl dorther, wo aus der Hüfte geschossen wird.« Moffett drehte sich in seinem Stuhl zur Wand und zeigte auf das kunstvolle Porträt der Justitia mit einer Fahne über dem Kopf und den Worten E Pluribus Unum unter ihren Füßen. »Wissen Sie, wie man das übersetzt, Mr Griggs?«
    Jamal beugte sich vor, studierte mit zusammengekniffenen Augen die lateinische Inschrift und schüttelte den Kopf.
    Harlan Moffett stand auf und rückte seinen Gürtel zurecht, bevor er dem Angeklagten mit dem Finger drohte. » E Pluribus Unum . Engagiere immer nur einheimische Verteidiger, Mr Griggs.«
    »Euer Ehren, ich protestiere gegen derartige Kommentare vor meinem Mandanten«, sagte Fine.
    »Sie können gerne eine Verlegung des Verhandlungsortes beantragen, wenn Sie wollen. Da drüben in Kalifornien gibt es doch ein paar nette Rennbahnen. Ich für meinen Teil hätte nichts dagegen, die Verhandlung in der Nähe von Santa Anita abzuhalten.« Moffett
setzte sich wieder. Er mochte Pferde lieber, als Urteilsbegründungen zu schreiben, zumal ungewöhnlich viele seiner Urteile hinterher durch das Berufungsgericht gekippt wurden. »Na ja, dann will ich mir mal ein paar Zeugen anhören.«
    Er zeigte auf die Stenografin und sagte ein paar Sätze, worum es bei dieser Anhörung ging. Dann bat er mich, meinen ersten Zeugen aufzurufen. Ich gab Mattie ein Zeichen, im Zeugenraum zu warten, bis sie an der Reihe war, und rief Mike auf.
    Mike Chapman ging zum Zeugenstand und legte seine Hand auf die Bibel, die ihm der Wachtmeister hinhielt. Ich ging mit ihm seinen Werdegang durch - von seinem Studium der Militärgeschichte am Fordham College über seine Jahre bei der Polizei mit seinen frühen Erfolgen, die ihn in das angesehene Morddezernat beförderten, bis hin zur Wiederaufnahme der Ermittlungen im Mordfall Kayesha Avon.
    »Waren Sie am Tatort, Detective?«
    »Ja, Madam.«
    »Wo war das?«
    Mike nannte die Adresse. »Auf dem Dach ihres Wohnhauses in den Taft Houses, einer Sozialbausiedlung in East Harlem.«
    Er beschrieb den erschütternden Anblick der toten Studentin, die auf dem Nachhauseweg vom College aus dem Aufzug ihres Wohnblocks gezerrt worden war.
    »Waren Sie vor acht Jahren auch bei der Autopsie von Ms Avon dabei?«
    »Ja, das war ich.«
    »Welche Befunde ergab die Obduktion?«
    »Kayesha hatte sechs Stichwunden im Hals und im Oberkörper. Eine davon hatte ihr Herz durchbohrt.«
    »Wurden am Tatort Blutspuren

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