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Tödliches Vermächtnis - Lethal Legacy

Titel: Tödliches Vermächtnis - Lethal Legacy Kostenlos Bücher Online Lesen
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gefunden?«

    »Nein.«
    »Fingerabdrücke?«
    »Nein.«
    »Samenflüssigkeit?«, fuhr ich fort.
    »Ja. Im Scheidengewölbe und auf dem rechten Oberschenkel waren Spermaspuren. Offensichtlich hatte man sie vergewaltigt, bevor sie getötet wurde.«
    »Wurde im Gerichtsmedizinischen Institut ein genetisches Profil erstellt?«
    »Ja, Ma’am.«
    »Können Sie uns sagen, wie der DNA-Abgleich damals durchgeführt wurde?«
    »Wie Sie sicher wissen, Euer Ehren«, sagte Mike, »waren wir damals noch in den Anfängen der Datenerfassung. Wir haben die Proben vom Tatort zum Abgleich in den Computer eingegeben - damals waren es noch um etliche Tausend weniger als heute -, und im Labor wurden sie mit den Proben von Verdächtigen verglichen, auf die man uns über die Hotline aufmerksam machte.«
    »Wurde jemals ein Treffer festgestellt?«, fragte ich.
    »Nein, nicht einmal annähernd.«
    »Was haben Sie sonst noch getan?«
    »Alle sechs Monate bat ich Dr. Prinzer im Rechtsmedizinischen Institut, das Beweismaterial mit der Datenbank der verurteilten Straftäter abzugleichen. Deren Einträge wachsen ständig, Euer Ehren. Ich hatte gehofft, irgendwann einen Treffer zu landen.«
    Der brutale Mord an Kayesha Avon hatte Mike nie losgelassen. Er hatte sich geweigert, die Ermittlungen der später neu gegründeten Abteilung für ungelöste Fälle zu überlassen, und war fest entschlossen, dem Mörder mithilfe dieser revolutionären wissenschaftlichen Technik selbst auf die Spur zu kommen.

    »War Jamal Griggs DNA-Profil unter den Proben, die in den letzten siebeneinhalb Jahren eingereicht wurden, Detective?«, fragte ich.
    »Nein, Ma’am.«
    »Stimmt es, dass Jamal Griggs wegen Mordes verurteilt wurde?«
    »Ja. Aber da er zum Zeitpunkt des Mordes noch nicht strafmündig war, wurde seine DNA nicht in die Datenbank übernommen.«
    »Sind Sie mit den Fakten dieses Falles vertraut?«
    »Ja, das bin ich.« Mike hielt inne und sah Griggs in die Augen. »Jamal war damals vierzehn Jahre alt. Er hatte die Schule abgebrochen, um zusammen mit seinem älteren Bruder Wesley Drogen zu verkaufen.«
    Eli Fine schob seinen Stuhl zurück, schien sich aber nicht entschließen zu können, Einspruch zu erheben.
    »Das Mädchen, das er ermordete, war sechzehn Jahre alt«, sagte Mike. »Jamal erstach sie von hinten, weil sie an die falsche Tür geklopft hatte und versehentlich in einen Drogendeal hineingeplatzt war.«
    »Haben Sie Dr. Prinzer zu irgendeinem Zeitpunkt um einen Abgleich mit Mr Griggs’ DNA gebeten?«
    Mike verlagerte sein Gewicht und strich sich durch die Haare. »Ja, vor ungefähr drei Monaten, gleich nach seiner Verurteilung wegen des Raubüberfalls.«
    »Würden Sie dem Gericht sagen, was dabei herausgekommen ist?«
    »Einspruch, Euer Ehren.«
    »Stehen Sie auf, Mr Fine«, sagte Moffett. »Nur dann kann ich Ihren Einspruch ablehnen. Wie lautet Ihre Begründung?«
    »Hörensagen.«
    »Sie wollen das jetzt nicht als Fakt etablieren, oder, Alex? Dr. Prinzer wird auch noch aussagen, hab ich
recht?« Aber Moffett wartete meine Antwort gar nicht ab. »Abgelehnt. Das hier ist nur eine Anhörung, junger Mann. Ohne Geschworene. Sparen Sie sich Ihre Energie für das Kreuzverhör.«
    Fine setzte sich und kritzelte wütend in seinem Block herum, während Mike die Frage beantwortete. »Es gab keinen Treffer, Ms Cooper, aber Dr. Prinzer sagte mir, dass sie eine partielle Übereinstimmung habe.«
    Ich beendete meine Befragung von Mike und legte dar, dass alle anderen Mittel, Kayeshas Mörder zu identifizieren, erfolglos geblieben waren. Ich musste Moffett klarmachen, dass eine Verwandtschaftsanalyse unsere einzige Alternative war. Fine konnte mit seinem kurzen Kreuzverhör nichts erreichen, und Mike verließ den Zeugenstand.
    »Die Staatsanwaltschaft ruft Dr. Mathilde Prinzer in den Zeugenstand«, sagte ich. Sie sollte die Beweisführung wissenschaftlich untermauern.
    Allein die Aufzählung ihrer Referenzen und die Feststellung ihrer einzigartigen Kompetenz als Sachverständige in diesem sich ständig weiter entwickelnden Bereich der Forensik nahm eine Viertelstunde Zeit in Anspruch. Für den Fall, dass dieser Präzedenzfall der Prüfung des Berufungsgerichts standzuhalten hatte, musste ich der Arbeit dieser brillanten Wissenschaftlerin eine zentrale Rolle zuweisen.
    Abgesehen von der täglichen Zusammenarbeit mit der New Yorker Polizei und den fünf Staatsanwaltschaften hatte sich Mattie auch als Heldin des 11. September hervorgetan, indem sie mit ihren

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