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Tödliches Vermächtnis - Lethal Legacy

Titel: Tödliches Vermächtnis - Lethal Legacy Kostenlos Bücher Online Lesen
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verblüffend, und auch die Hunt’sche Arroganz war unverkennbar, als er auf Mike Chapman zuschritt. Er war groß und schmal, mit glatten dunklen Haaren und dunklen Augen.
    »Talbot, darf ich Ihnen Detective Chapman und Detective Wallace vorstellen?«, sagte Jill, die Hunt einzuholen versuchte. »Und das ist Alexandra Cooper von der Staatsanwaltschaft.«
    »Ich habe bereits gestern zwei Stunden meiner Zeit an Ihren Kollegen verschwendet«, sagte Hunt. »Diese Angelegenheit mit der Haushälterin meiner Schwester …«
    »›Angelegenheit‹? Ach, Sie meinen wohl die Tatsache, dass sie in einer Wohnung Ihrer Schwester und in der Kleidung Ihrer Schwester ermordet wurde«, sagte Mike. »Und dass sie vielleicht getötet wurde, weil sie ein Buch bei sich hatte, das angeblich Ihnen gehört.«
    »Hat jemand etwas anderes behauptet? Etwa Minerva?
« Hunt sprach mit Mike, warf aber immer wieder verstohlene Blicke zu der Karte auf dem Tisch.
    »Ich kann mich nicht erinnern, dass man Sie für heute früh eingeladen hat«, sagte Mike.
    »Einigen von Ms Gibsons Mitarbeitern scheint an einer guten Beziehung zwischen der Bibliothek und meiner Familie mehr gelegen zu sein als ihr selbst. Und jetzt würde ich gern den Audubon-Band sehen, den Sie gefunden haben«, sagte Hunt. »Und meine Karte.«
    » Ihr Psalmenbuch, Ihre Vögel, Ihre Karte.« Mike schüttelte den Kopf. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ihnen der Polizeipräsident diese Sachen überlässt, solange noch unklar ist, ob wegen der bisherigen Vorfälle Anklage gegen Sie erhoben wird, Mr Hunt.«
    Hunt machte ein paar Schritte auf den Zeichentisch zu. Mercer versperrte ihm den Weg. Bea kam mit einem Arm voller Kopien zurück und blieb wie angewurzelt stehen, als sie Talbot Hunt sah.
    »Das ist doch ein Teil der Weltkarte?«, fragte Hunt. »Habe ich recht, Ms Dutton?«
    »Ja, Mr Hunt.«
    »Es gehört mir, Detective«, sagte er, wobei er jedes Wort einzeln betonte. »Die Anwälte meines Vaters werden sich mit Ihnen in Verbindung setzen, sobald ich sie erreichen kann.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass Sie von der Existenz dieser Karte wussten?«, fragte Mike. »Dass sie sich hier in der Bibliothek befand?«
    Hunt schien nicht geneigt, diese Frage zu beantworten.
    »Bea, sagten Sie nicht, Sie hätten noch nie ein Stück dieser Karte gesehen? Dass die Bibliothek noch nie ein Stück dieser Karte besessen hat?«
    »So ist es«, sagte die zierliche Frau entschieden.

    »Die Weltkarte von 1507«, sagte Hunt. »Martin Waldseemüller. Das einzige uns bekannte Original befindet sich in der Library of Congress.«
    »Erzählen Sie mir etwas, was ich noch nicht weiß, Mr Hunt.« Mike wickelte ein Minzbonbon aus der Rolle und steckte es in den Mund.
    »Gern, Detective. Ich kann Ihnen etwas sagen, dass so gut wie niemand auf der Welt weiß«, sagte Hunt. »Es gibt noch ein Original der Karte von 1507, das bis heute überdauert hat. Mein Großvater hatte sie vor über hundert Jahren den Grimaldis, der Fürstenfamilie von Monaco, abgekauft.«
    Bea Dutton riss den Kopf herum. »Sie haben die restlichen Stücke, um diese Karte zu vervollständigen?«
    Hunt ignorierte die leidenschaftliche Bibliothekarin. »Wir können uns auf der Suche nach den fehlenden Teilen einen Wettlauf liefern, Mr Chapman, wenn Sie mir diese hier nicht zurückgeben wollen. Ich kann Sie aber auch sich selbst überlassen.«
    »Ich habe nicht ohne Grund ein goldenes Dienstabzeichen«, sagte Mike und zerbiss geräuschvoll sein Pfefferminzbonbon.
    »Wenn es Ihnen nicht gelingt, wird noch jemand sterben. Das versichere ich Ihnen.«

20
    Talbot Hunt saß am Kopfende des Tisches, Beine übereinandergeschlagen, Fingerspitzen aneinandergelegt. »Im Augenblick bin ich am längeren Hebel. Meinen Sie nicht auch, Detective?«

    Mike, der im Zimmer auf und ab marschierte, hatte Hunt den Rücken zugewandt. »Coop?«
    »Mr Hunt, ich lasse mich nicht auf einen Tauschhandel ein, wenn es um Informationen im Zusammenhang mit zwei Mordfällen geht, egal wie wertvoll Ihre Besitztümer sind. Entweder Sie reden mit uns, oder Sie sagen vor der Grandjury aus«, sagte ich. »Die Entscheidung darüber, wem diese Sachen gehören, wird vor Gericht getroffen und nicht hier, nur weil Sie uns die Pistole auf die Brust setzen. Ich gehe davon aus, dass die Bibliothek feststellen kann, was hierhergehört und was nicht. Was der Hunt-Sammlung gestiftet wurde -«
    »Und alles andere, was sich die Bibliothek unbedingt unter den Nagel reißen will.« Er

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