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Tödliches Vermächtnis - Lethal Legacy

Titel: Tödliches Vermächtnis - Lethal Legacy Kostenlos Bücher Online Lesen
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Verteidiger drauf.«
    »Und Sie haben seitdem nicht wieder von Forbes gehört?«
    »Das ist eine seiner Bewährungsauflagen«, sagte Krauss. »Er darf sich keiner Bibliothek mehr nähern
und weder zu Mitarbeitern noch Kuratoriumsmitgliedern Kontakt aufnehmen.«
    »Warum hat er sich überhaupt an Sie gewandt, wenn er wusste, dass Sie sich nicht für Landkarten interessieren?«
    »Wegen des Geldes.«
    »Jeder im Kuratorium hat Geld.«
    »Diese zähen alten Knaben bringt man aber nicht so leicht dazu, sich von ihrem Geld zu trennen. In den meisten Fällen ist es älter als sie selbst.« Krauss lächelte. »Ich vertrete die Auffassung, dass sich dort, wo man mal ein Vermögen machen konnte, immer noch mehr rausholen lässt.«
    Ich war mir sicher, dass Alger Herrick uns von einem Deal zwischen Minerva Hunt und Eddy Forbes erzählt hatte.
    »Haben Sie diese Konsortiumsidee nicht mit Jasper Hunt III. besprochen? Er sitzt doch mit Ihnen im Kuratorium?«, fragte ich.
    »Wie lautete noch mal dieser alte Spruch über die alteingesessenen Familien von Boston? Die Lowells reden nur mit den Cabots und die Cabots reden nur mit Gott?« Krauss erwartete darauf keine Antwort. »Die Hunts reden nur mit den Astors … und vielleicht mit Gott, vorausgesetzt er ist weder jüdisch noch schwarz. Oder eine Frau, was noch schlimmer wäre. Jasper ist in den letzten vier, fünf Jahren nicht sehr präsent gewesen. Und er ist nicht gerade ein Fan von mir.«
    »Warum nicht?«
    Krauss zog den Hubschrauber auf, ließ ihn fliegen und sah zu, wie er neben seinem Stuhl auf den Teppich stürzte. »Er mag wohl meinen Stil nicht.«
    »Wie gut kennen Sie Talbot Hunt?«, fragte ich.

    »Nur von den Kuratoriumssitzungen.«
    »Kommen Sie gut miteinander aus?«
    »Ich würde Tally nicht allzu lange den Rücken zudrehen«, sagte Krauss. »Wir sind nterschiedlicher Meinung darüber, in welche Richtung sich die Bibliothek in Zukunft entwickeln soll. Aber das ist kein Grund für einen Mord, meiner Meinung nach.«
    »Hatte er kein Interesse für Forbes’ Plan gezeigt? Immerhin wurde die Karte doch angeblich von seinem Großvater erworben.«
    »Wenn Sie mich fragen, sind sich Eddy Forbes und Talbot Hunt auch nicht grün. Es würde mich überraschen, wenn sie das jemals gewesen wären, selbst bevor Forbes Probleme mit der Justiz bekam. Außerdem wollte Talbots Schwester Minerva auch noch mitmischen. Spätestens ab da hätte ihr Bruder bestimmt kein Interesse mehr an der Sache gehabt. Die beiden sind sich spinnefeind.«
    »Sie kennen Minerva?«
    »Wir haben uns ein paar Mal getroffen. Eddy hat uns miteinander bekanntgemacht. Sie war bereit, einen Teil des Startkapitals aufzubringen. Das hatte sie schon mal für Forbes getan. Wahrscheinlich war sie es, die ihm die Geschichte von der verschollenen Karte erzählt hat. Damals hatte er noch Zugang zum engeren Kreis. Minerva war total aufgeregt, als die Library of Congress das angeblich einzige noch existierende Original kaufte, weil sie sich an die Geschichten aus ihrer Kindheit erinnerte, wonach es noch eine zweite gab - die ihres Großvaters.«
    »Was wäre für Sie dabei herausgesprungen?«, fragte Mike.
    Krauss bückte sich und hob den Spielzeughubschrauber auf. »Wie ich schon sagte, ich brachte ein paar
Millionen Dollar ein. Ein paar Partner hatten sich beteiligt. Wenn wir das Ding gefunden hätten? Forbes sagte mir, man könne die Karte heutzutage für zwanzig Millionen Dollar weiterverkaufen.«
    »Sie meinen, an die Bibliothek?«, fragte ich.
    »Unwahrscheinlich. Ein privater Sammler würde deutlich mehr dafür hinblättern. Das war ja Eddy Forbes’ Spezialität. Er half diesen Kartenverrückten beim Aufbau ihrer Sammlungen. Wahrscheinlich hat er die ganze Zeit von dem einen gestohlen, um es dem nächsten zu geben.«
    »Vielleicht bin ich ja naiv«, sagte ich, »aber ich bin davon ausgegangen, dass Sie als Kuratoriumsmitglied gegenüber der Bibliothek loyal wären.«
    Krauss ließ erneut seinen Hubschrauber fliegen. Dieses Mal umkreiste er seinen Schreibtisch und landete sanft auf dem Tisch neben mir. »Wissen Sie, warum ich in der Bibliothek ständig in Schwierigkeiten gerate? Weil ich der Meinung bin, dass es dort nur um Bücher gehen sollte. Pfeif auf die Karten, pfeif auf die Kunst. Deshalb können viele dieser Knaben nichts mit mir anfangen.«
    »Aber die Karten -« Ich musste daran denken, was uns Alger Herrick über ihre Schönheit und Bedeutung gesagt hatte.
    »Ms Cooper, Ihre Cousine Sally heiratet einen

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