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Toedliches Vorspiel - Roman

Titel: Toedliches Vorspiel - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Apodaca Christine Heinzius
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sexueller Belästigung.«
    »Klingt nach Lionel.« Ich konnte mir vorstellen, wie er sich für eine Kollegin einsetzte und den Helden spielte.
    »Was ist das Nächste?«, fragte Gabe.
    »Es ist das Video von Dara. Ich habe mir nicht viel davon
angesehen.« Grandpas Stimme zitterte vor Wut. »Ich kopiere alles auf eine CD, danach werde ich die gesamte Datei löschen. Wenn wir dann alles aufgeklärt haben, lösche ich die CD.« Er klickte auf die Datei. Ein Icon erschien, das uns sagte, dass er alles auf irgendein Laufwerk lud. Ich wusste nicht, wie so was funktionierte.
    Dann füllte Dara Reed den Bildschirm. Sie saß auf dem Ledersofa in Chad Tuggles Haus. Ich erinnerte mich an die Unterhaltungselektronik dort, und Wut schoss wie ein heißer Blitz durch mich. Die Videokamera war irgendwo versteckt. Offensichtlich war das Video bearbeitet worden, denn sie weinte und erklärte, welche Medikamente sie ihrem Mann verabreicht hatte.
    Gabes Hand auf meiner Schulter wurde starr.
    Ich legte meine Hand auf seine. »Müssen wir uns das ansehen, Gabe?«
    »Nein. Speichere es.« Er befahl es wie der Expolizist, der er war.
    Grandpa nickte und schloss das Video. Ich versuchte, den Schmerz, den ich in Daras hartem Gesicht gesehen hatte, zu vergessen, die verzweifelte Einsamkeit, die Trauer und die Schuldgefühle. »Was ist das Nächste, Grandpa?«
    Er sah mich an. »Das ist ziemlich hässlich, Sam.«
    Wie viel hässlicher konnte es denn noch werden? Die Spannung kroch mir den Rücken hinauf. Ich bewegte meinen Kopf hin und her und versuchte, sie zu vertreiben. Dann rutschte Gabes Hand in meinen Nacken, fand einen Punkt und massierte ihn. Ich antwortete: »Lass es uns ansehen.«
    Grandpa klickte, und eine Zeitung aus Las Vegas verkündete:
    Tochter einer Tänzerin
tötet den Freund der Mutter
    Ich lehnte mich vor und strengte mich an, um den Zeitungsartikel zu lesen. Es ging um ein zehnjähriges Mädchen, das zugesehen hatte, wie der Freund die Mutter zusammenschlug. Die Mutter hatte um Hilfe geschrien. Und das kleine Mädchen hatte die Pistole des Freundes genommen und ihn erschossen.
    Die Mutter musste wegen ihrer Verletzungen mehrere Tage im Krankenhaus bleiben.
    »Oh, Gott«, sagte ich leise. Das arme, kleine Mädchen. Mit zehn Jahren einen Mann umzubringen. »Es scheint, als wäre das kleine Mädchen nicht angeklagt worden. Wo ist dann hier die Erpressung? Ich sehe den Namen der Tänzerin, Candy Temple, aber nicht den des kleinen Mädchens.« Ich schaute auf das Datum der Zeitung. »Das liegt fünfzehn Jahre zurück. Ich verstehe nicht, wie Chad diese Meldung nutzen konnte.«
    »Warte«, sagte Grandpa. Er schloss die Datei und öffnete eine neue.
    Es war ein Totenschein. Die Mutter hatte Selbstmord begangen. »Mein Gott«, murmelte Gabe hinter mir. »Wie lautet das Datum? Zwei Monate nach dem Mord an ihrem Freund. Das arme, kleine Mädchen.«
    Grandpa klickte wieder ein paar Mal.
    Das letzte Dokument war ein grobkörniges Zeitungsfoto eines jungen Mädchens bei der Beerdigung ihrer Mom, das neben einem großen, hageren Mann steht.
    Ich starrte auf das Foto. Und ich wusste Bescheid. Sie war jetzt zwar fünfzehn Jahre älter, aber ich wusste Bescheid.
»Das sind Duncan und Roxy.« Ich ließ mich gegen die Rückenlehne fallen.
    Grandpa schloss die Datei. Er drehte sich um und fuhr mit einer Hand über die grauen Haare, die an seinem glänzenden Kopf klebten. »Ich erinnere mich daran, wie Duncan sie mit nach Hause gebracht hat. Er hat nur gesagt, dass seine Schwester gestorben sei. Wir hatten zwar Gerüchte über Selbstmord gehört, aber nie etwas von der Schießerei.«
    Gabe stand auf. »Bis Chad Tuggle irgendwie darüber gestolpert ist. Aber hat sich Roxy damit erpressen lassen?« Er ging ein paar Schritte über den Teppich ins Wohnzimmer, dann wieder zurück ins Esszimmer.
    Ich wusste, dass er an die CD dachte. »Gabe, ich glaube nicht, dass Roxy die CD hat. Sie schien nicht in Chads Haus nach den CDs zu suchen, stimmt’s? Du warst derjenige, der dort gesucht hat. Aber Roxy verfügt über Computerkenntnisse. Sie könnte Chads Computer zu Hause und im Büro leer geräumt haben.« Ich erinnerte mich daran, dass Roxy Duncans Gärtnerei computerisiert hatte, und das bedeutete, dass sie viel über Computer wusste.
    Gabe blieb stehen und sah zu mir herab. »Sam, glaubst du, dass Roxy Chad umgebracht haben könnte?«
    »Ich weiß nicht. Ich meine, sie ist groß genug und stark genug. Sie ist Rechtshänderin. Sie trägt Seide, aber

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