Toedliches Vorspiel - Roman
mein Handy aus der Tasche und drückte es TJ in die Hand, als die Jungs mit ihren Brettern an mir vorbei zu Gabes Wagen rannten.
Ali setzte sich neben mich. Sie ließ den Kopf hängen und wimmerte.
Ich lächelte sie an. »Sie werden mit dir spielen, wenn sie nach Hause kommen, Mädchen. Aber sie werden größer, Ali. Wir sind nicht mehr so wichtig wie ihre Freunde.«
Sie leckte meine Hand, dann folgte sie mir nach drinnen. Grandpa war in der Küche und goss sich einen Kaffee ein. Ich stellte meine Tasche auf den Küchentisch und holte mir auch eine Tasse. »Gabe bringt die Jungen zum Skatepark.«
Grandpa schenkte mir Kaffee ein. »Sie konnten es gar nicht erwarten, dass du nach Hause kommst, um dir zu erzählen, dass sie bei den Ermittlungen geholfen haben.«
Ich grinste. »Sie haben mir gesagt, dass du sie nach draußen geschickt hast.«
»Bah! Ich habe sie nach draußen geschickt, damit sie nicht ständig fragen, wie lange es dauert, bis du hier bist.«
»Ehrlich?«
Grandpa stellte die Kaffeekanne zur Seite und nahm seine Tasse, dann sagte er: »Du gibst ihnen das Gefühl, klug zu sein. Jetzt lass mich dir zeigen, was wir entdeckt haben. Natürlich habe ich weder TJ noch Joel diese Dinge gezeigt.«
Ich ging mit ihm zum Computer. Er setzte sich an seinen Rollschreibtisch, während ich einen Stuhl vom Esstisch näher heranzog. »TJ und Joel haben dir erzählt, wie wir auf die Seite gekommen sind, oder?«
»Ja, das haben sie. Sehr clever. TJ hat mir sogar erzählt, wie Joel herausgefunden hat, dass das Passwort wie ein Nummernschild abgekürzt wird.« Heftiger Stolz brannte in meinen Augen. TJ und Joel nervten einander, aber TJ wusste, dass Joel sich manchmal von TJs Mathegehirn in den Schatten gestellt fühlte.
»Joel ist auf eine andere Art intelligent. Der Junge könnte mit seinem Charme einer Klapperschlange die Klappern abschwatzen.«
Ich lachte. »Na ja, er ist eben genau wie du.« Ich erinnerte mich daran, dass Grandma genau dasselbe über Grandpa gesagt hatte.
»Hier ist es.«
Ich sah auf den Bildschirm. Es war eine Liste in blauer Schrift. Grandpa klickte auf die erste Zeile der Liste, und Rick Mesa tauchte in voller Aufmachung auf. Ich blinzelte. »Verdammt, er sieht ziemlich gut aus.«
»Ich bezweifle aber, dass er wollte, dass die gesamte Stadt wüsste, wie gut er in einem dieser glänzenden Abendkleider aussieht.«
Selbst mit dem Beweis vor Augen, war es schwer zu glauben. Rick Mesa in Frauenkleidern? Er war ein Fußballtrainer! »Ich frage mich, ob er singen kann?«
Grandpa schloss das Fenster und klickte die nächste Zeile an. Da waren Schnappschüsse von Lionel Davies und Sophie Muffley, wie sie eng tanzten. Auf dem nächsten Bild sah man Sophie und Lionel in Lionels Wagen, wie sie heiß und heftig wurden.
Was mir bei den Bildern auffiel, war die Zärtlichkeit in Lionels Blick, als er sie ansah. Das war keine Liebe, Sophie hatte Recht.
Aber es war Verständnis.
»Chad war ein Monster.« Ich dachte an mich selbst, als Trent sich nicht mehr für mich interessierte. Ich hatte mich in meinem Leben als Mutter vergraben. Aber ich hätte auch Sophie sein können, die nach einem Mann suchte, bei dem sie sich als Frau fühlte. Lionel sah sie nicht an, wie
man eine Eroberung aus einer Bar ansah. Er wirkte nett. Und Chad, ganz das Arschloch, das er war, hatte Sophie in einem verzweifelten, verletzlichen Augenblick erwischt.
»Ein Schwein«, stimmte Grandpa zu.
Die Haustür ging auf, und Gabe trat ein. »Was haben wir?«
Ich sah zu ihm auf, als er neben uns stand. »Bisher haben wir das gefunden, was Chad gegen Rick Mesa und Sophie Muffley in der Hand hatte.«
Gabe legte seine Hand auf meine Schulter. »Sam, warum gibst du Barney nicht diese CDs, die du in Ricks Haus geklaut hast? Er kann sie sich ansehen, wenn er Zeit hat. Dann bringen wir sie zurück.«
Ich griff in meine Tasche und holte die CDs heraus.
Gabe sah sich das an, was Grandpa auf dem Computer hatte. »Lionel und Sophie. Lionel sieht hier nicht ganz so unbeholfen aus.«
Ich dachte darüber nach, während ich die CDs auf Grandpas Schreibtisch stapelte. »Ich glaube auch nicht, dass er das war. Da war er in seinem Element, Gabe. Er half jemandem.«
»Er ist übrigens in Ordnung«, sagte Gabe. »Lionel wurde einmal wegen möglicher sexueller Belästigung angezeigt, aber die Sache wurde fallen gelassen, nachdem er einen Kurs zur Sensibilisierung besucht hat. Es klingt eigentlich mehr nach einem Missverständnis als nach
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