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Toedliches Vorspiel - Roman

Titel: Toedliches Vorspiel - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Apodaca Christine Heinzius
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wirkte verletzt. »Ich bin doch nur Ihr Kunde geworden, damit Sie mich kennen lernen können.« Er sah auf den Tisch hinunter, wo er die verbogene Flasche Nasenspray drehte. »Frauen nehmen sich oft nicht die Zeit, mich kennen zu lernen. Sicher, sie tanzen mit mir, aber …« Er sprach nicht weiter, dann stand er auf und steckte das Nasenspray in seine Hemdtasche. »Ich muss Ihnen einfach nur beweisen, wie sehr Sie mich brauchen.« Er ging zur Tür hinaus.
    Ich nahm das Klemmbrett und lief ihm nach. »Lionel, ich gehe nicht mit Kunden aus!«

    Lionel blieb an Blaines Schreibtisch stehen. »Sind Sie sicher, dass ihr das Weinprobepaket am besten gefällt?«
    Blaine sah von der Ranchsoße auf, in die er seine Pommes frites tauchte. »Aber ja, Sam liebt Weinproben. Erzählen Sie mir bloß nicht, sie spielt die Unnahbare?«
    »Blaine, du weißt, dass ich bereits einen Freund habe.« Meine Stimme klang vernünftig, aber in meinem Kopf tauchten Visionen auf, in denen das Pfefferspray an meinem Schlüsselbund eine Rolle spielte. Ich konnte fühlen, wie mein Finger darauf drückte und auf Blaine zielte.
    Lionel riss seinen Kopf herum, um mich anzusehen, sein weiches Gesicht wirkte überrascht. »Was für eine Art von Freund?«
    »Äh …« Nach Gabes Auftritt heute Morgen, als er mir befohlen hatte, mich aus Janies Fall herauszuhalten, war unsere Beziehung ein bisschen unsicher. Aber im Augenblick war ich verzweifelt. Ich hob mein Kinn an und verkündete: »Ein Detektiv.«
    In seinem Blick zeigte sich eine zielgerichtete Intelligenz. »Bei der Polizei?«
    Das hier lief nicht so gut, wie ich gehofft hatte. »Ein Privatdetektiv.«
    »Aha.«
    Ich überbrückte die Entfernung zwischen uns, indem ich in Lionels braune Bärenaugen sah. »Was genau soll das heißen?«
    Lionel lächelte. »So habe ich Sie gefunden, in der Zeitung. Sie sind immer wieder in Gefahr. Aber Sie werden keinen Privatdetektiv mehr brauchen, der Sie beschützt. Das werde ich tun.« Er schlug sich mit der großen Hand auf die Brust. Dann drehte er sich um und ging.

    Ich starrte ihm nach, während Blaine laut loslachte.
    Ich legte meine Hände auf meine Jeanshüften und sagte: »Du findest das also witzig? Habe ich jemals eine Kundin auf dich gehetzt? Und glaub bloß nicht, ich könnte das nicht!« Ich drehte mich um, um in mein Büro zu stürmen, dann erinnerte ich mich an Roxy. Ich drehte mich noch mal um und versuchte, wie ein einschüchternder Boss auszusehen. »Ich brauche die Unterlagen über Roxys Rendezvous.«
    Blaine hielt mir ein paar Blätter Papier hin. »Ich habe sie von der Datei ausgedruckt. Du könntest sie auch selbst auf dem Computer zusammensuchen. Nette Beule auf deiner Stirn.«
    Ich legte das Klemmbrett auf Blaines Schreibtisch ab und berührte die Beule. »Man sieht sie, oder?«
    »Direkt durch deinen krausen Pony hindurch.« Er wedelte mit den Papieren in seiner Hand.
    Ich nahm sie und ging beleidigt in mein Büro.
    »Boss, was ist mit der Sicherheitsüberprüfung? Soll ich das hier an Gabe faxen?«
    Gabe überprüfte routinemäßig all unsere neuen Kunden. So hatte ich ihn getroffen. Ich hatte ihn in den Gelben Seiten gefunden. Im Moment war ich in der Stimmung, ihm besagte Gelbe Seiten um die Ohren zu hauen. Ich marschierte wieder zu Blaines Schreibtisch zurück und streckte meine freie Hand aus. »Gib es mir.«
    Blaine nahm das Formular zur Sicherheitsprüfung unter dem Fragebogen und dem Infoblatt heraus und gab es mir.
    Ich griff nach dem Bogen und ging in mein Büro. Ich setzte mich an meinen Schreibtisch und blätterte die Unterlagen
von Roxys Rendezvous durch. Ich rief mir Kevin in Erinnerung. Netter Typ, jung und forsch, ich konnte mir ehrlich nicht vorstellen, dass er dasselbe getan hatte wie der Mann beim letzten Treffen.
    Ich hob den Hörer ab und wählte Roxys Nummer in dem Haus, in dem sie mit ihrem Onkel wohnte. Niemand antwortete. Ich legte auf, sah auf Kevins Unterlagen und wählte seine Nummer. Vielleicht könnte er mir etwas sagen. Der Anrufbeantworter ging an, und ich hinterließ eine Nachricht, dass ich ihn gern nach seinem Treffen mit Roxanne Gabor fragen würde. »Bei Heart Mates fragen wir immer wieder einmal bei unseren Kunden nach, um sicherzustellen, dass unsere Vermittlung unsere Kunden zufrieden stellt. Ich hätte wirklich gern eine Rückmeldung von Ihnen, Kevin.« Ich legte auf.
    Was jetzt? Ich holte Roxys Unterlagen unter Kevins hervor. Ich blätterte sie durch, entdeckte ihre Handynummer und wählte sie.

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