Toedliches Vorspiel - Roman
»Du bist unmöglich, Grandpa«, sagte ich und beobachtete ihn, wie er über den nassen Asphalt zu seinem schwarzen Jeep ging.
Ich ging zu den Klappstühlen und holte meinen Mantel.
»Boss, Ali kann hier bleiben«, sagte Blaine.
Ali nahm ihre Pfoten vom Schreibtisch und lief zur Tür.
Ich sah Blaine an und zuckte mit den Schultern. »Sie mag es, Auto zu fahren. Sie kann mitkommen.«
Er winkte uns nach. »Ich gebe Lionels Informationen in den Computer ein. Mehr kann ich nicht tun, solange Gabes Sicherheitsprüfung noch aussteht. Bis später.«
Gabe . Autsch, das war ein wunder Punkt. »Stimmt, ich habe das Formular in meiner Tasche. Ich werde es ihm bald geben.« Ali und ich gingen.
Im T-Bird setzte Ali sich auf den roten Beifahrersitz und ließ den Kopf aus dem offenen Fenster hängen. Sie liebte es, wenn ich im Sommer das Hardtop abnahm und wir offen durch die Stadt düsten. Aber an einem regnerischen Januartag begnügte Ali sich mit einem offenen Fenster.
Wir fuhren auf dem Mission Trail und erreichten Duncans Gärtnerei in wenigen Minuten. Ich bog links ab, auf den nicht asphaltierten Parkplatz, schnappte meine Tasche und stieg aus. Ali sprang hinter mir aus dem Auto. Ich nahm an, dass genug Zeit vergangen war, so dass Roxy inzwischen hier sein müsste, aber ich sah ihren schwarzen Jaguar nicht.
Ali lief schnüffelnd über den schlammigen Parkplatz. Ihre Ohren zuckten. So viele Gerüche. Schwanzwedelnd machte sie sich daran, all den Gerüchen auf die Spur zu kommen.
Ich entdeckte Duncan Baird. Er war ein schmaler, eckiger Mann, der aussah, als würde er draußen auf der Weide Ponys zureiten. Im Augenblick wuchtete er schwere Düngerpackungen mit der leichten Eleganz eines Mannes, der sein gesamtes Leben im Freien in der Sonne verbrachte, auf die Ladefläche eines Toyota Pick-up.
Ich lehnte mich gegen meinen Wagen und beobachtete Ali. Sie lief auf dem Parkplatz hin und her, dann entdeckte sie ein paar Vögel, die sich jetzt, da es aufgehört hatte zu regnen, hervortrauten. Sie bellte und jagte sie in eine Reihe Bäume, die in Vierzig-Liter-Kanistern standen. Wasser tropfte von den Blättern auf ihre Schnauze. Sie blieb stehen und nieste, dann schüttelte sie den Kopf.
Ich lachte über sie. Sie amüsierte sich. Mann, ich liebte
diesen Hund. Sie war so gut erzogen, dass wir meistens nicht einmal daran dachten, eine Leine mitzunehmen. Jetzt schnüffelte Ali an der Grenze zwischen dem Parkplatz und den Pflanzen. Lange Eisenbahnschwellen markierten die Grenze. Ali lief in Richtung des Wohnwagens und erstarrte.
Oh-oh. Ich stieß mich vom Auto ab und ging auf sie zu. Ich hatte diesen konzentrierten Blick schon früher gesehen. Normalerweise bedeutete er, dass sie etwas Wichtiges gefunden hatte. Vielleicht ein verletztes Kätzchen oder ein Vogelnest. Oder eine Schlange … Moment mal, es war die falsche Jahreszeit für Schlangen. Ich spürte, wie einer meiner Stiefel im Schlamm einsank, und blieb stehen. Das waren Wildlederstiefel und nicht dafür gedacht, im Schlamm herumzulaufen.
»Sam, was kann ich für dich tun?«
Ich zuckte zusammen, drehte mich um und sah in Duncans faltiges Gesicht. »Wie geht es dir, Duncan?«
Seine rauen Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, als er auf meine Stiefel hinuntersah. »Kann mich nicht beschweren. Wir brauchten den Regen. Und meine Stiefel sind wasserdicht.«
»Nach wasserfesten Schuhen zu suchen ist mir nicht in den Sinn gekommen, als ich diese gekauft habe.« Ich hob einen Fuß hoch, um ihm meine schwarzen Wildlederstiefel zu zeigen. Wir sahen beide nach unten und betrachteten den braunen Schlamm, der das zarte Wildleder verschmutzte. Verdammt. Ich stellte meinen Fuß auf den Boden und sagte: »Ist Roxy schon hier? Sie hat mir gesagt, ich solle sie hier treffen.«
»Roxy? Nein, ich habe sie nicht gesehen. Aber sie muss
für mich noch mal bei diesem Computertyp anrufen. Ich verstehe bei seinen Erklärungen nur Bahnhof.«
»Wahrscheinlich ist sie auf dem Weg. Was stimmt denn nicht mit deinem Computer?« Roxy hatte Duncan ins Computerzeitalter gezerrt. Sie hatte mit einem Computertechniker zusammengearbeitet, um die gesamte Gärtnerei auf Computer umzustellen. Duncan verfügte über genug Grundwissen, um mit dem System zu arbeiten, aber bei Störungen und Problemen wandte er sich an seine Nichte. Das konnte ich nachvollziehen. Computer und ich passen eigentlich auch nicht zusammen.
»Ich kann die Quittungen für die Käufer nicht ausdrucken …« Sein Blick ging an
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