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Toedliches Vorspiel - Roman

Titel: Toedliches Vorspiel - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Apodaca Christine Heinzius
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geregnet. Und ich habe Janie nie angelogen.« Nicht wirklich. Ich habe Janie nie erzählt, ich sei eine Privatdetektivin. Ich wollte ihr einfach nur helfen. Ich sah mich im Laden um. Die beiden Damen, die ihre Acrylnägel gefeilt bekamen, starrten mich an. Eine Dame unter einer Trockenhaube schaltete diese aus. Föhne wurden abgestellt. Alle erstarrten.
    Und glotzten mich an.
    Sophie hob ihr Kinn. Sie hielt sich erbarmungslos dünn, so dass ihr Gesicht ganz spitz aussah. Durchaus attraktiv, aber streng. Trocken waren ihre Haare blond und nah am Kopf frisiert. »Janie Tuggle hat Joanna erzählt, dass du wegen Chads Tod ermittelst. Ich warne dich, Sam. Halt dich raus, sonst bin ich gezwungen, die Polizei zu informieren.«
    Einer von uns beiden hatte zu viel Lösungsmittel eingeatmet. Und ich glaubte nicht, dass ich es war. Sophie war ein Fünfundfünfzig-Kilo-Bulldozer, aber sie war nicht
verrückt. Also, was war hier los? »Sophie, ich arbeite Teilzeit für die Pulizzi-Detektei.« Ich erinnerte mich an die Szene von heute Morgen und war mir dessen nicht mehr so sicher. Aber ich könnte Janie auch ohne Bezahlung als einfache Bürgerin helfen. Das war legal, und ich würde es tun, falls notwendig. »Aber ich habe Janie nie erzählt, ich hätte eine eigene Zulassung.«
    »Du hast es so klingen lassen. Janie ist eine von uns, und ich will nicht, dass du sie in Schwierigkeiten bringst. Sie braucht jetzt Freunde, keine Schwierigkeiten.«
    Wut stieg aus meinem Bauch direkt in meinen Mund. »Richtig. Und ihr wart auf ihrer Seite, als man Janie aus dem SCOLE geworfen hat, ihr die Buchhaltung weggenommen hat. Chad geschützt hat. Schöne Freunde.« Zorn breitete sich in meiner Brust aus. Sie hatten Janie fallen lassen, als Chad mit Dara zusammenkam. Jetzt reklamierten sie sie für sich? Was sollte das?
    Sophie fuhr mit ihren langen, dünnen Fingern durch ihre nassen Haare. »Du verstehst das nicht. Es gibt Dinge, die wir für den Fußballverein und die Kinder tun mussten. Begreifst du das nicht? Früher hast du das verstanden. Was ist mit dir passiert?«
    Das war ein raffinierter Trick und einer, der meine Wut besänftigte. Sophie war geschickt darin, alles, was sie wollte, als gut »für die Kinder« hinzustellen, um dann zu fragen, warum ich nicht für die Kinder war? Was wollte sie also? Ich atmete tief ein, um meinen Puls zu beruhigen, und betrachtete sie. Sie sah müde und aufgebracht aus. In Wirklichkeit hatte Sophie heute Morgen einen furchtbaren Schock erlitten. Sie stand Chad nah. Sowohl als seine Teilzeitangestellte, als auch durch den Fußball.
Ihr Mann war der Präsident, verdammt, und Chad war der Cheftrainer gewesen. Sie leiteten SCOLE. Ich versuchte es mit einer anderen Taktik. »Hör mal, Sophie, es tut mir sehr Leid wegen Chad. Es muss furchtbar für dich und Jay sein.«
    Unter ihrer Seidenbluse entspannten sich ihre dünnen Schultern etwas. »Ja, es ist furchtbar. Natürlich wird Rick Mesa als Cheftrainer für Chad einspringen, aber wir werden Chad vermissen.«
    Geschockt sagte ich: »Du hast schon mit Rick gesprochen?« Rick war Chads bester Freund und Trainerassistent.
    Sie nickte.
    Das schien verfrüht. Sophie konnte erst seit zwei Stunden wissen, dass Chad tot war. Ich dachte darüber nach. Vielleicht hatte es etwas mit dem fehlenden Geld auf dem Fußballkonto zu tun? »Was wirst du wegen der Bücher unternehmen? Gibt es jemand, der die von Chad übernehmen kann?«
    Sophie sah mich ausdruckslos an. »Äh, ich weiß nicht. Was ändert das?«
    Interessant. Sie hatte mit Rick darüber gesprochen, die Stelle des Cheftrainers zu übernehmen, aber sie machte sich keine Sorgen wegen der Buchführung. Wusste sie, dass sechzehntausend auf dem Konto fehlten? »Ich habe nur gedacht, dass Janie aushelfen könnte.«
    Ihr Gesicht wurde hart. »Sam, halt dich da raus. Ich meine das ernst. Du wirst aus dieser Tragödie keine deiner Zeitungsschlagzeilen machen.« Sie drehte sich um und marschierte zu ihrem Stuhl zurück.
    Ich blinzelte und sah Angel an.

    Sie holte ihre Tasche hinter der Rezeption und ging mit mir auf den Parkplatz. »Weißt du, was, Sam, ich habe das Gefühl, dass es Sophie mehr darum geht, dich aus den Mordermittlungen herauszuhalten, als den Mörder von Chad zu finden.«
    Millionen Gedanken schossen mir durch den Kopf. Sophie hatte bereits heute Morgen mit Rick Mesa gesprochen, und sie versuchten schon, Janie unter ihre Kontrolle zu bekommen. Mir wurde bewusst, dass Sophie ihre Stellung benutzte, um die

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