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Toedliches Vorspiel - Roman

Titel: Toedliches Vorspiel - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Apodaca Christine Heinzius
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den Verstand verloren?« Nein, ich wollte es wirklich wissen. War er ein Verrückter? Denn ich sammle Verrückte. Ich schwöre es. Andere Frauen sammeln Schmuck, Taschen, Puppen. Und ich? Ich sammle Verrückte.
    »Ich habe den Verstand nicht verloren. Nachdem ich heute Morgen Ihr Büro verlassen hatte, habe ich von dem Mord gehört, der gestern Nacht geschehen ist. Da ich ja wusste, dass Sie immer wieder in der Zeitung stehen, weil Sie in Morde verwickelt werden, beschloss ich, Sie zu beschützen. Wenn wir erst einmal zusammenkommen, kann ich Sie immer beschützen.« Er hörte auf zu reden und wischte seine Nase an der Schulter des Hemdes ab. Seine Handschellen klapperten.
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.
    Gabe anscheinend schon. Er lachte.
    »Hör damit auf!«, befahl ich. Es war mir alles so peinlich, dass mir ganz heiß wurde.
    Er lachte noch heftiger. Er beugte sich vor, die Hände auf seinen muskulösen Oberschenkeln, und brüllte vor Lachen.

    Ich sah zu dem Montiereisen auf dem Bürgersteig hinüber. Wenn ich es aufheben und Gabe überziehen würde, würde er mit dem Lachen aufhören. Ich ließ mich nicht auslachen, besonders nicht vor der Mutter meines Freundes.
    Aber Iris war als Erste beim Montiereisen. Sie hob es auf, baute sich vor ihrem Sohn auf und schlug mit dem Montiereisen in ihre Hand. »Gabe Pulizzi, ich habe meine Söhne nicht dazu erzogen, unverschämt zu sein.«
    Gabe hörte auf zu lachen.
    Also das war eine Frau, die ich bewundern konnte. Ich wandte mich Gabe zu und sah ihn düster an. »Nimm Lionel die Handschellen ab.«
    Seine dunklen Augen blitzten. »Überlass ihn der Polizei, Sam.«
    Während seine Mutter zusah? Wohl kaum. Erstens wollte ich ihr beweisen, dass ich das erledigen konnte. Zweitens glaubte ich tatsächlich, dass es aus Lionels Perspektive so ausgesehen haben muss, als sei ich in Schwierigkeiten. Er hat gesehen, wie Gabe mich am Arm packte, losließ und mich dann wieder packte. Während ich wusste, dass ich nicht in Gefahr war und dass Gabe nach mir gegriffen hatte, damit ich nicht hinfiel, nahm ich doch an, dass Lionel das, was er gesehen hatte, falsch interpretiert haben könnte. »Er ist mein Kunde. Nimm ihm die Handschellen ab.«
    Gabe seufzte und holte einen kleinen, silbrigen Schlüssel hervor. Er öffnete die Handschellen, während seine Mom zu Lionels Pick-up ging und das Montiereisen auf die Ladefläche warf.
    »Fahren Sie nach Hause, Lionel. Wir reden später. Ich
bin mir wirklich nicht sicher, ob Heart Mates das Richtige für Sie ist.«
    »Aber …« Er warf beide Arme hoch und sah wie ein aufrichtiger Teddybär aus.
    Ich war müde. Dieser Fall war verdammt verwirrend. Mein Freund versuchte, mich auszubooten, und Angel war mit diesem kranken Lächeln wieder aufgetaucht, das Unheil verhieß. Zu alldem hatte ich auch noch eine verschwundene, hysterische Kundin und einen Hund, der sich seltsam benahm. Mit wie vielen Katastrophen musste ich mich herumschlagen? Ich fing mit Lionel an. Ich setzte meinen ernsthaften Mutterblick auf und sagte: »Fahren Sie nach Hause. Sofort!«
    Er wischte sich mit dem Arm die Nase ab und schlurfte zu seinem Wagen. Er stieg ein, holte das Nasenspray und sprühte ein paarmal in seine Nase, dann legte er einen Gang ein und fuhr los.
    Ich sah zu Trixie, Sophie und den restlichen Frauen, die Gabe anstarrten. Nicht Lionel, nicht mich, Gabe. Als wäre er eine Art von leckerem Schokosnack. Ich verlor langsam die Geduld. »Die Show ist vorbei.«
    »Alles in Ordnung, meine Damen, gehen wir wieder an die Arbeit.« Trixie scheuchte alle wieder hinein.
    Iris berührte meinen Arm. »Samantha, Gabe hat gesagt, dass du zwei Söhne hast.«
    Oh-oh. Ich war eine Mutter. Ich kannte diesen Blick. Sie machte sich Sorgen, weil ihr Sohn mit mir zusammen war. Aber würde sie mir ausgerechnet hier erzählen, dass ich nicht die Richtige für ihren Sohn war?
    Warum nicht? Lionel hat sich diesen Platz ja auch für seinen Liebesbeweis ausgesucht.

    »Ja, TJ und Joel.« Ich wusste nicht, was ich noch sagen sollte.
    Iris nahm ihre glänzende, schwarze Vinyltasche vom Arm und öffnete sie. »Dann darf dir auf keinen Fall etwas passieren. Hier« - sie holte etwas heraus -, »nimm meine Pistole.«
    »Pistole!«, rief ich aus, dann legte ich beide Hände auf meinen Mund und sah mich um. Heutzutage bedeutete Pistole zu schreien dasselbe, wie Feuer zu schreien. Sofortige Panik.
    »Cool!« Angel tauchte zwischen Iris und mir auf.
    Gabe nahm Iris’ Hand. »Mom, steck sie

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