Toedliches Vorspiel - Roman
Krieg.
7
Gabe Pulizzi würde dafür bezahlen.
Irgendwie zog ich mich aus dem Teich, griff nach meiner Tasche und schaffte es über diesen Zaun, bevor Vance und der Schlüsseldienst ins Haus kamen.
Der schiere Zorn trieb mich an. Ich landete in einem Garten, sah zu dem einstöckigen Haus, dessen Vorhänge fest geschlossen waren, und nahm an, dass die Besitzer fort waren. Auch von Gabe war nichts zu sehen.
Ich ging durch den Garten zur Straße, in der ich geparkt hatte, und machte mir keine Sorgen. Dank Angels raffiniertem, hochmodernem Sender würde ich Gabe schon finden. Er kam vielleicht aus den gefährlichen Straßen von Los Angeles, war ein Expolizist und ein genialer Privatdetektiv, aber ich war eine wütende Frau.
Es würde ihn noch erwischen. Am besten in einem dreckigen Fischteich, in dem ein- oder zweihundert hungrige Piranhas schwammen.
Angel saß auf der Motorhaube meines weißen Birds und betrachtete mich. Mit jeder Bewegung ihrer Beine rutschte der Schlitz in ihrem langen Jeansrock bis hoch zu ihren Oberschenkeln auseinander. Wie, zum Teufel, war sie in diesem Rock über den Zaun gekommen?
»Ich wusste nicht, dass wir eine Schwimmpause einlegen sollten.«
»Halt die Klappe, Angel.« Ich riss die Tür auf und stieg ein. Blaine würde einen doppelten Herzinfarkt bekommen, einmal vom Schlamm aus der Gärtnerei und dann wegen des Fischteichwassers überall im Auto.
Angel stieg neben mir ein. »Warum ist Gabe einfach so verschwunden? Hat er dich in den Teich geschubst?«
Ich musste dreimal einatmen, bevor ich die Wörter herausbrachte. »Ich bin in den Fischteich gefallen, und Gabe hat mich allein gelassen. Er wird dafür bezahlen.«
Angel pfiff. »Das wird ein Spaß.«
Ich verdrehte die Augen, ließ den Wagen an und fuhr nach Hause. Ich liebte Angel, aber auch ich konnte nicht leugnen, dass ihre Vorstellung von Spaß ziemlich verquer war.
»Was denkst du, hat deine Mom dort gemacht?«
Aus meinem Schulterzucken wurde ein Schütteln, als kaltes, brackiges Wasser meinen Rücken hinab und in meine Jeans floss. »Es könnte schon sein, dass sie Chads Haus wirklich begutachtet. Ich werde sie suchen und sie fragen.« Ich runzelte die Stirn und dachte darüber nach. Meine Mutter hatte heute Morgen bei Blaine eine Nachricht hinterlassen und dann nicht mehr versucht, mich zu erreichen.
Immer wenn meine Mom einen neuen Plan hatte, um meinen Beruf zu ändern, hörte sie nicht damit auf, nach mir zu suchen, um mich zu überreden. Nie. Könnte es sein, dass meine Mutter abgelenkt war?
Von Chads Ermordung? Wie?
Es dauerte nur fünf Minuten, die Lincoln hinaufzufahren, nach links in die Grand abzubiegen und bei unserem Haus anzukommen. Nachdem ich geparkt hatte, folgte
Angel mir auf die Veranda. Ich setzte mich auf einen Stuhl, zog mir die Stiefel und dann die nassen Socken aus. Ich sah aus wie Frankensteins Braut und roch wie alter Thunfisch.
Zuerst duschen.
Dann die Rache.
Wut und Frustration kämpften in meinem Kopf miteinander. Ich stand auf und sagte: »Ich werde mich duschen. Dann werde ich dich zu deinem Wagen beim Salon deiner Mutter bringen.« Wir gingen beide ins Haus.
Grandpa sah vom Computer auf. »Hey, Sam, hi, Angel. Der Kammerjäger ist weg. Blaine hat gesagt, dass Ali sich seltsam benommen hat, aber bei mir war sie brav.«
Ali stand von ihrer Decke vor der Glasschiebetür auf. Sie tappte zu mir und fing an zu schnüffeln. Ich bin mir sicher, dass das Wasser des Fischteichs viele Gerüche zu bieten hatte.
Ich blieb im Flur stehen, um schnell meinen Hund zu streicheln. Grandpa hatte Recht. Sie wirkte jetzt vollkommen normal. »Ali hatte es sich in den Kopf gesetzt, in Duncans Gärtnerei eine Mülltonne umzuwerfen. Wir mussten sie zurückzerren. Ich werde mich duschen.« Ich überließ es Angel, Grandpa alles zu erklären, und lief in mein Schlafzimmer.
Nach einer heißen Dusche zog ich einen kurzen, schwarzen Rock an und einen cremefarbenen Pulli mit V-Ausschnitt. Gabes Lachen über meinen Versuch, ihn wegen der Informationen zu verführen, tat immer noch weh, so dass ich etwas anzog, das mich stark machte. Ich schlüpfte in ein Paar schwarze Pumps, schminkte mich und ging wieder in die Küche.
Grandpa und Angel bereiteten Sandwiches zu. Ich ging zu Grandpa und küsste seine faltige Wange.
Er grinste. »Du siehst besser aus. Angel hat mir von eurer Ermittlung erzählt. Weiß Gabe wirklich nicht, dass er euren Sender am Wagen hat?«
»Nein.« Ich holte zwei Cola light und eine
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