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Toedliches Vorspiel - Roman

Titel: Toedliches Vorspiel - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Apodaca Christine Heinzius
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würde jemand meinen Schädel auseinander reißen und heiße Nadeln hineinstecken. »Tut mir Leid, ich habe zu tun.«
    »Oh. Na ja, in dem Fall komme ich dann einfach bei dir vorbei, sagen wir so gegen acht? Ich bringe ein Dessert mit. Ein Schlagsahnedessert .«
    Das hier war nicht wahr. Ich sah zu Gabe, dann zu seiner Mutter. Seiner Mutter! So stellte Gabe mich also seiner Mutter vor? Gerissener Privatdetektiv hin oder her, ich würde ihn verprügeln. »Hör mal, Chad, im Augenblick ist es gerade ganz schlecht. Ich muss Schluss machen.«
    »In Ordnung. Ich komme dann heute Abend um acht zu dir.«
    »Nein!« Ich schloss die Augen und rieb das brennende Pulsieren zwischen meinen Augenbrauen. Ein paar dieser heißen Nadeln versuchten, sich aus meinem Schädel hinauszubohren.
    »Ach, komm schon, Sam. Du weißt doch selbst, dass du möchtest, dass ich vorbeikomme.«
    Ich knallte den Hörer auf die Gabel.

    »Babe, du wirkst ein bisschen gestresst.«
    Ach was . Ich ignorierte Gabe. Egal, wie dämlich er war, es war wahrscheinlich nicht die Schuld seiner Mutter. Mir blieb jetzt nichts mehr übrig, als die Situation durchzustehen. Ich ging um meinen Schreibtisch an Gabe vorbei und reichte seiner Mutter die Hand. »Es freut mich, Sie zu treffen. Es tut mir Leid wegen der Umstände. Ich hatte einen« - ich sah in ihre dunklen Augen und bemerkte dann ihr Lächeln -, »ich wünschte, ich könnte sagen, ›ungewöhnlichen‹ Vormittag, aber leider ist er ziemlich typisch für mich.«
    Gabes Mutter umfasste meine Hand mit ihren Händen. »Ich heiße Iris, und mein Sohn ist ein Idiot. Ich habe es ihm auf dem Weg hierher gesagt.« Sie nickte und hielt meine Hand fest.
    Ich mochte sie bereits. Ihre warme, trockene Hand fühlte sich stark und selbstbewusst an. Sie roch nach grünen Äpfeln. Wie könnte ich eine Frau, die nach grünen Äpfeln riecht, nicht mögen? »Er ist ein Mann. Die sind alle Idioten.«
    »Dann gehen wir also essen? Und du wirst mir von deinem typischen Vormittag erzählen, an dessen Ende deine Kleider zerrissen sind?«
    »Warum nicht?« Ich zog das zerrissene, weiße Hemd aus und sah dann zu meinen wadenhohen Wildlederstiefeln, dem kurzen, weißen Rock und dem extrem knappen Top. Ohne das weiße Hemd hatte ich mich von einer hippen Chefin einer Partnervermittlung zu einer alternden Rockerbraut verwandelt. Genau der Look, mit dem ich bei der Mutter meines Freundes Eindruck schinden wollte. Ich warf das ruinierte Hemd auf meinen Schreibtisch.
Gott, ich wünschte mir ein hübsches Jackett. Und Aspirin. Ich zwang mich zu einem Lächeln, öffnete den Mund und wollte gerade sagen, dass ich so weit war, als ich hörte, wie die Bürotür geöffnet wurde und eine Frau weinte.
    »Entschuldigt mich.« Ich ging an Gabe und seiner Mutter vorbei zum Empfang. Ich erkannte die weinende Frau. »Roxy?«
    Sie hob den Kopf, ihre blonden Haare mit Seitenscheitel fielen glatt um ihr rundes Gesicht. Ihre roten, geschwollenen Augen ruinierten ihre natürliche Schönheit. »O Sam! Es ist einfach nur furchtbar. Ich …«
    Ihr Blick musste auf Gabe und seine Mutter hinter mir gefallen sein. Sie erstarrte.
    »Roxy.« Ich legte einen Arm um ihre Schulter. Roxanne war dreizehn oder vierzehn Zentimeter größer und zwanzig Kilo schwerer als ich. Aber sie war wie ein Kind und ließ sich von mir an Blaine vorbei ins Sprechzimmer führen. »Setz dich doch schon mal dorthin, und ich hole uns einen Kaffee.« Ich griff nach der Klinke des schallisolierten Raums. »Ich muss noch etwas zu Ende bringen und komme dann sofort zu dir.«
    Sie ging hinein und auf den Eichentisch zu, an dem ich meine Kunden befragte. Ich schloss die Tür und drehte mich um.
    Gabe und seine Mutter. Mann, war das ein Tag. »Äh, hört mal, es tut mir Leid wegen des Mittagessens, aber ich muss mit Roxy sprechen.«
    Iris starrte auf die geschlossene Tür. »Dieses arme Mädchen, ist das nicht das neue Model, dieses üppige, das ich im Frühstücksfernsehen gesehen habe?«
    Ich hätte wissen müssen, dass Gabes Mutter genauso
aufmerksam wie ihr Sohn war. Ich setzte ein zu oft benutztes Lächeln auf und sagte: »Vielleicht können wir morgen zusammen zu Mittag essen, falls du dann noch hier bist.«
    Iris lächelte mich an. »Mach dir wegen uns keine Sorgen. Kümmere dich nur erst mal um deine Kundin. Du musst wichtige Arbeit erledigen.« Sie drehte sich um, ging in Richtung Tür und sah noch einmal zurück. »Komm schon, Gabe.«
    Ich starrte auf ihren Rücken. Nach meiner

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