Toedliches Vorspiel - Roman
wissen, an wen du dich wenden musst, damit dein Auto abgeschleppt wird. Es muss ein Tieflader sein. Auf vier platten Reifen kann man nicht fahren.« Grandpa klickte auf dem Computer herum, dann fragte er: »Du glaubst also, dass jemand, der von Chad erpresst wurde, ihn ermordet hat?«
Grandpa hatte Recht wegen Blaine. Ich würde ihn anrufen, sobald ich meinen Kaffee getrunken hatte. Ich konzentrierte mich auf den Fall und dachte nach. »Vance hat gesagt, dass am Tatort ein Kampf stattgefunden hat und der Mord vielleicht Notwehr gewesen ist. Gabe hat gesagt, dass die Waffe eine Buchstütze aus Stein war, die verschwunden ist. Ich glaube, dass Chad Rick auch erpresst hat. Das ist logisch, denn Rick schien es egal zu sein, dass Chad umgebracht worden ist. Alle suchen nach den Unterlagen, die Chad besaß: Gabe sucht im Auftrag von Dara, Sophie und Rick suchen im Alleingang. Von diesen Dreien ist Rick der einzige Mann, und der anonyme Anrufer war ein Mann …« Ich schwieg.
»Aber?« Grandpa hörte auf zu tippen und sah mich an. Ich drehte den Kaffeebecher in meinen Händen. »Rick scheint einfach nicht der Typ für einen Mord zu sein. Er hat auf dem Fußballfeld noch nie einen Temperamentsausbruch gehabt. Chad brüllte und warf mit dem Klemmbrett,
aber Rick nahm ein Kind zur Seite und sprach allein mit ihm. Oder er redete mit wütenden Eltern und beruhigte sie.«
»Vielleicht hat er seine Wut zu lange unterdrückt«, schlug Grandpa vor. »Ich nehme an, dass du zu Rick nach Hause fährst, um mit ihm zu sprechen und nachzusehen, ob du vielleicht diese Buchstütze, die die Mordwaffe war, entdeckst. Ich glaube, ich sollte mitkommen. Das könnte gefährlich werden.«
Mein Lächeln erstarrte in meinem Gesicht, als ich Grandpas Handbewegung sah. »Grandpa, keine Waffen!« Ich musste ihm dieses Klappmesser wegnehmen. Er hatte Schachteln mit Zauberkram in der Garage gelagert, und er war von dem Klappmesser fasziniert. Muss ich mehr sagen? »Ich werde sowieso Angel mitnehmen. Ich brauche dich hier bei den Jungen, wenn du keine anderen Pläne hast.« Die Jungen und ich vertrauten so oft auf ihn.
Das Klappmesser verschwand wieder in den Tiefen seiner weiten Hose, und er wandte sich erneut der Tastatur zu. »Klar, Sammy, mir macht es nie etwas aus, bei TJ und Joel zu bleiben. Angel soll ihre Pistole mitnehmen.«
Ich schüttelte mich bei diesem Gedanken und fragte mich, ob Gabe irgendetwas in Chads Haus gefunden hatte. »Wir müssen diese CD oder CDs finden, bevor Vance es tut. Das alles ist einfach ein riesiges Chaos.« Ich trank meinen Kaffee und stand auf, um Angel anzurufen. Ich weckte sie und erklärte ihr den Plan, dann rief ich Blaine an, um von meinem Auto zu berichten.
Er antwortete mit einem müden: »Was?«.
»Blaine, es tut mir Leid, so früh anzurufen, aber ich habe ein Problem.«
»Arbeit?«
»Auto.«
»Der T?« Jetzt war er hellwach. »Was ist passiert? Hattest du einen Unfall? Wo bist du?«
»Äh, kein Unfall. Es ist eher so, dass jemand gestern Abend alle vier Reifen aufgeschlitzt und das Auto besprüht hat. Ich weiß nicht, wen ich anrufen soll … Soll ich die Werkstatt anrufen, in der du früher gearbeitet hast? Können die einen Abschleppwagen schicken? Nehmen sie Kreditkarten?« Dummerweise spürte ich, wie Tränen in meinem Hals brannten. Ich starrte stur auf das gelbe Linoleum und zwang mich, mich zusammenzureißen. Es ist nur ein Auto. Nicht einer meiner Söhne. Bloß ein Auto.
Mein Auto . Irgendein Arschloch hat einfach so mein Auto kaputtgemacht. Die Wut vertrieb meine Tränen.
»Boss, beruhige dich. Ich werde in der Werkstatt anrufen und mit dem Abschleppwagen kommen. Ist die Karosserie beschädigt?«
Ich atmete tief ein. »Ich glaube nicht. Danke, Blaine. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich muss jetzt weg, aber Grandpa ist hier.«
»Alles klar. Ich habe deine Handynummer, falls ich dich brauche. Bis dann.« Er legte auf.
Erleichterung floss durch meinen Nacken und meine Schultern. Blaine würde sich um mein Auto kümmern. Blaine verstand, was mir mein Auto bedeutete. Ich würde die Reparatur auf Pump bezahlen müssen. Ich holte mir eine zweite Tasse Kaffee und füllte Grandpas leere Tasse auf. »Angel ist in einer halben Stunde hier.«
»Weiß Gabe, dass du heute Morgen zu Rick fährst?«
Ich stellte die Kaffeekanne auf die Warmhalteplatte und ging an den Tisch zurück.
»Interessant. Also arbeitet ihr beide jetzt zusammen?«
»Wir vereinen unsere Bemühungen.« Ich wusste
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