Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Toedliches Vorspiel - Roman

Titel: Toedliches Vorspiel - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Apodaca Christine Heinzius
Vom Netzwerk:
…« Sie schwieg, unfähig, weiterzusprechen.
    Ich gab ihr einen Tritt. Sie trug zu dick auf. Rick würde nie darauf hereinfallen.
    Rick stellte seine Kaffeetasse ab. »Angel« - er griff über die Theke und nahm ihre Hand -, »niemand würde das jemals von dir glauben.«
    »Aber die Fotos! Chad hat sie irgendwie auf dem Computer verändert. Ich weiß nicht, wie man so etwas macht.«
    Als ob sie das nicht wüsste! Sie hatte selbst einmal ein Bild von Hugh verändert, so dass er keine Unterhose trug, und hatte es dann als E-Mail an die Anwaltskanzlei seines Vaters geschickt. Ich sah zu Rick. Seine braunen Augen waren konzentriert, seine Lippen fest zusammengepresst. Er glaubte Angel.
    Angel umfasste Ricks Hand mit ihren Händen. »Bitte, Rick, weißt du, wo Chad diese Fotos aufgehoben hat? Du warst sein Freund.« Sie sah nach unten. »Hat er sie dir gezeigt? Vielleicht hast du gesehen, wohin er sie getan hat? Ich muss sie zurückbekommen und sie zerstören.«
    »Nein. Hätte mir Chad je so etwas gezeigt, hätte ich sie ihm weggenommen. Ich nehme an, dass er dich erpresst hat?«
    Volltreffer!, dachte ich. Jetzt waren wir auf dem richtigen Weg.

14
    Ich wusste, dass Rick erpresst worden war! Warum sollte er sonst davon ausgehen, dass Angel von Chad erpresst wurde? Aber machte das Rick zu einem Mörder? Angel musste weiter mit Rick sprechen, während ich eine Ausrede gebrauchte, um mich ein wenig umzusehen.
    »Woher weißt du das?« In Angels grünen Augen glänzten Tränen.
    Ich rutschte vom Barhocker. »Rick, kann ich mal dein Badezimmer benutzen?«
    Er sah mich kaum an. »Am Ende des Flurs.«
    Ich nickte und ging los, dabei hörte ich, wie Angel sagte: »Rick? Woher wusstest du, dass Chad mich erpresste? Ich habe es niemandem außer Sam erzählt.«
    Ich fand das Badezimmer im Flur und ging daran vorbei. Ich suchte nach dem Schlafzimmer oder einem Büro. Ich betrat zuerst ein Büro. Rick hatte einen wundervollen Schreibtisch aus irgendeinem besonderen Holz. Da stand auch ein passender Stuhl. Auf dem Schreibtisch summte sein Computer. Ich betrat das Zimmer und entdeckte eine dieser Webkameras, die irgendwie wie ein gruseliges, übergroßes Auge aussehen. Er und Chad hatten beide ein Faible für Hightech-Spielzeug. Dieses zum Büro umfunktionierte Schlafzimmer schaute zum Garten. Am Fenster hingen schwere Vorhänge, die kein Licht hereinließen,
wodurch diese Webkamera noch seltsamer wirkte. Ich ging schnell zum Schreibtisch und sah in die Schubladen.
    Ich hatte das Gefühl, diese Augen-Kamera würde mich beobachten. Mir lief es eiskalt den Rücken hinunter, aber ich hatte keine Zeit für Paranoia. Ich hatte nur ein paar Minuten, während der Angel Rick beschäftigte. Nachdem ich seine Trainingsgeräte und seinen halbnackten, sehr männlichen Körper gesehen hatte, glaubte ich, dass er Chad mit einem Schlag mit der Buchstütze hätte umbringen können. Vielleicht hatten sie sich wegen Chads Erpressung von Rick gestritten, und Rick hatte die Kontrolle verloren. Wie es Grandpa gesagt hat, vielleicht hatte sich die Wut in dem ruhigen, stillen Rick angestaut. Falls Rick Chad umgebracht hatte, war die Buchstütze dann hier? Was war mit den Erpressungs-CDs? Könnten sie auch hier sein?
    Aber er war in Chads Haus aufgetaucht, um vermutlich nach den CDs zu suchen. In einer Schublade fand ich eine Schachtel mit CDs. Ich blätterte sie schnell durch. Auf den meisten CDs waren Spiele und Computerprogramme. Ich sah keine, die zur Erpressung taugte. Aber wie sollte ich die auch erkennen? Könnte er ein falsches Etikett darauf geklebt haben? Ich bezweifelte, dass er Erpressungs-CD darauf schreiben würde. Panik und Zeitdruck machten mich dumm.
    Ich ging ein großes Risiko ein und stopfte sie alle in meine Tasche. Ich würde sie von Grandpa überprüfen lassen und mir dann etwas überlegen, wie ich sie zurückbringen könnte.
    Der restliche Schreibtisch war ordentlich aufgeräumt. Es gab Akten mit Geschäftsunterlagen, sorgfältig gestapelte Kataloge mit Holzbearbeitungsgeräten, ein Telefonbuch
und ein Adressbuch. Eine Schublade mit Stiften, Bleistiften, einem Hefter, einem Post-it-Block, dem üblichen Büromüll. Ich wandte mich vom Schreibtisch ab.
    Mir wurde bewusst, dass ich keine Zeit mehr hatte, daher lief ich zum Schrank. Ich öffnete die Schiebetür und starrte überrascht hinein.
    Vier Kleiderhüllen hingen dort ordentlich in einer Reihe. Verreiste Rick oft? Ich wusste es wirklich nicht. Vielleicht beruflich? Schnell tastete

Weitere Kostenlose Bücher