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Tödliches Wasser: Roman (German Edition)

Tödliches Wasser: Roman (German Edition)

Titel: Tödliches Wasser: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Qiu. Xiaolong
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Anrufers. Es war der Leiter seiner Ermittlungsgruppe. Huang entschuldigte sich und trat aus dem Haus. Die Tür ließ er angelehnt.
    Das Gespräch war lang und betraf die neuesten Entwicklungen. Auf Druck der Inneren Sicherheit hatten sich die Beamten zu einem weiteren Schritt genötigt gesehen. Huang lauschte mit gerunzelter Stirn und sagte wenig.
    Als er ins Wohnzimmer zurückkam, war Chen noch immer im Gespräch mit Frau Liu. Huang hatte keine Ahnung, worüber die beiden in seiner Abwesenheit gesprochen hatten, doch die Frau wirkte plötzlich aufgebracht.
    Gleich darauf erhob sich Chen und sagte, er müsse jetzt gehen. Huang spielte das Spiel mit.
    Kurz angebunden geleitete die Dame des Hauses ihre Besucher hinaus und knallte die Tür hinter ihnen zu.
    Schweigend gingen Chen und Huang bis zum Eingang des Parks, beide in Gedanken vertieft. Huangs Einschätzung nach hatte dem Oberinspektor dieses Gespräch wenig gebracht, was nicht verwunderlich war. Welches Motiv hätte Frau Liu auch haben sollen, ihren Mann umzubringen?
    »Wie wär’s mit einer Tasse Tee im Li-Park?«, schlug Huang vor und wischte sich übers Gesicht. Es war ein heißer Tag.
    »Gern«, sagte Chen. »Außerdem ist es höchste Zeit für ein Mittagessen. Vielleicht finden wir einen geeigneten Ort im Park.«
    Das war, wie Huang gehört hatte, ein weiterer charakteristischer Zug des rätselhaften Oberinspektors. Als hemmungsloser Epikureer legte er selbst bei Mordfällen einen unfehlbaren Appetit an den Tag. Aber Chen wollte offenbar außerdem in Ruhe etwas mit ihm besprechen, und zu dieser Stunde waren kaum Touristen im Park.
    Doch statt in das Restaurant zu gehen, das inmitten eines Bambushains lag, in traditioneller Architektur errichtet, steuerte Chen auf einen schäbigen Imbissstand am Fuß eines kahlen Hügels zu. Dort bestellte er zwei Portionen Wuxi-Rippchen auf weißem Reis zum Mitnehmen.
    Mit ihren Styroporbehältern ließen sie sich ein Stück weiter auf einer einsamen Bank nieder, wo sie keine lauschenden Ohren befürchten mussten.
    »Hervorragende Wahl, Chef.«
    »In meiner Kindheit konnten es sich einfache Leute nicht leisten, in den Park zu gehen: Sie hätten die Busfahrkarte und das Eintrittsgeld nicht bezahlen können, von einer Mahlzeit ganz zu schweigen. Aber einmal hat mich meine Mutter in den Xijiao-Park mitgenommen und mir eine Lunchbox gekauft. Welch ein Festessen – zumindest blieb es mir als solches viele Jahre in Erinnerung. Aber damals war alles anders. Wenn wir die Ermittlungen abgeschlossen haben, lade ich Sie einmal ordentlich zu Wuxi-Spareribs ein«, sagte Chen und schob sich mit den Stäbchen genussvoll ein saftiges Stück süßsaures Rippchenfleisch in den Mund.
    »Was halten Sie von Frau Liu?«, fragte er dann.
    »Sie haben da etwas angesprochen, was wir offensichtlich übersehen haben. Sie ist zweimal aus Shanghai zurückgekommen, einmal am Samstag und einmal am Sonntag. Das ist schon etwas sonderbar, finden Sie nicht?«
    »Nach einem durchdachten Plan sieht es allerdings nicht aus«, erwiderte Chen bedächtig, »dafür ist es viel zu auffällig. Was hatte es denn mit Ihrem langen Telefongespräch auf sich, Huang?«
    »Das war mein Gruppenleiter. Es ging um Jiang.«
    »Jiang – ist das der neue Verdächtige im Fokus der Inneren Sicherheit, den Sie erwähnt haben?«
    »Genau der. Man hat ihn jetzt festgenommen. Anscheinend liegt neues Beweismaterial gegen ihn vor.«
    »Und was soll das sein?«
    »Laut Innerer Sicherheit hat er Liu erpresst, und als Liu drohte, ihn anzuzeigen, hat Jiang ihn umgebracht.«
    »Interessant. Dann müssen Sie mir mehr über diesen Jiang erzählen. Alles, was Sie wissen.«
    »Das ist leider nicht viel. Jiang war Unternehmer hier in der Gegend, bis er sich vor einigen Jahren aktiv dem Umweltschutz zuwandte. Wegen seiner unternehmerischen Vergangenheit kannte er die Praktiken bei der Umweltverschmutzung aus erster Hand und begann, diese Probleme öffentlich zu benennen. Alle, die er als Umweltsünder anprangerte, waren daraufhin in Wuxi schlecht angesehen. Später hat er dann versucht, einige mit den Informationen, über die er verfügte, zu erpressen. Sie mussten sein Stillschweigen teuer erkaufen. Offenbar hatte er auch etwas gegen Lius Firma in der Hand.«
    »Kann man das beweisen?«
    »Nicht wirklich, aber so lautet die Vermutung. Jiang muss eine hohe Summe von Liu gefordert haben. Wenn bekannt geworden wäre, dass Lius Fabrik im großen Stil chemisch verseuchte Abwässer in den See

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