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Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once

Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once

Titel: Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Osborne
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dass sie in der Hütte keine Verbindung bekam. Sie wollte bereits nach draußen gehen und es erneut versuchen, als Brown auf die einzige andere Tür zeigte, hinter der wahrscheinlich das Schlafzimmer lag. »Wir sollten zuerst diesen Raum sichern«, sagte er und rümpfte die Nase wegen des überwältigenden Gestanks.
    Dana nickte und schloss sich Brown an, der mit ein paar schnellen Schritten den Dielenboden überquerte. Er packte den Türknauf und drehte ihn. Die Tür öffnete sich.
    Es gab einen ohrenbetäubenden Knall, als die doppelläufige, mit einem dünnen Draht über ein System von Rollen mit der Tür verbundene Schrotflinte losging. Die Ladung erwischte Brown mitten in die Brust und wirbelte ihn einen Meter hoch durch die Luft. Die Wucht des Einschlags riss ihm den schwarzen Halbschuh vom linken Fuß.
    »Jeremy!«, schrie Dana.
    Sie sprang hinzu, kniete sich neben ihn, hob seinen Kopf hoch und hielt ihn in den Armen, während sie seine erschreckend blassen Wangen tätschelte. »Komm schon, Partner«, beschwor sie ihn. »Rede mit mir, verdammt noch mal!«
    Brown stöhnte nur hilflos. Der Einschlag hatte ihm die Luft aus der Lunge getrieben.
    Dana tastete nach den Klettverschlüssen seiner Kevlarweste. Behutsam hob sie die Weste über seine Schultern.
    Was sie sah, ließ sie würgen.
    Das Kevlar hatte seinen Job nur halb erledigt. Es hatte eine der Schrotladungen aufgehalten, die zweite aber war glatt hindurchgegangen. Ein sich rasch ausbreitender Blutfleck tränkte Browns weißes Hemd, und das Loch in seiner Brust saugte an dem Stoff, als wollte es das Hemd in sich hineinziehen.
    »Gütiger Himmel …«, flüsterte Dana.
    Brown starrte sie an, ohne sie zu sehen. Seine Augen waren glasig, und mit jedem angestrengten Herzschlag pulsierte Blut aus der Wunde. Er öffnete den Mund und versuchte zu sprechen, doch statt Worten kam nur ein dünner Blutstrom über seine Lippen.
    »Halt durch, Jeremy!«, sagte Dana drängend. »Nicht reden. Halt durch!«
    Browns Augenlider flatterten, und er verlor das Bewusstsein.
    Dana kramte erneut ihr Handy hervor und riss sich in der Hast einen Fingernagel ab, ohne es zu spüren. Wie durch ein Wunder meldete sich bereits nach dem vierten Klingelzeichen ein Dispatcher.
    »Notrufzentrale. Was kann ich für Sie tun?«
    Dana hatte Mühe, ruhig zu bleiben, als sie ihren Standort durchgab. »Ein Officer wurde niedergeschossen. Eine Schrotladung in die Brust. Ich brauche einen Rettungswagen, sofort!«
    Sie warf das Handy zur Seite, das klappernd über den Boden rutschte, und legte zwei Finger an Browns Hals.
    Kein Puls.
    Benommen schüttelte sie den Kopf. Sie konnte nicht fassen, wie leicht sie sich hatten übertölpeln lassen.
    Hastig begann sie mit der Herzmassage. Rhythmische Kompression, gefolgt von künstlicher Beatmung. Eine Ewigkeit verging, bis nach einer Zeit, die Dana so lang erschien wie ein Menschenleben, ein großer blonder Mann in die Hütte kam und sie wegzog.
    »Machen Sie bitte Platz«, befahl der Notarzt.
    Er schnitt Browns blutgetränktes Hemd mit einer Stoffschere auf, und ein Schwarzer mit einem tragbaren Defibrillator trat hinzu. Die beiden arbeiteten wie ein perfekt eingespieltes Team.
    »Nichts«, sagte der Blonde, nachdem der Schwarze den Defibrillator ein erstes Mal benutzt hatte. »Kein Puls.«
    Der Schwarze benutzte das Gerät noch zweimal mit dem gleichen Ergebnis; jedes Mal schloss der blonde Mann nur die Augen und schüttelte den Kopf.
    Der Schwarze erhöhte die Spannung. Beim vierten Versuch erzielte der Defibrillator endlich das Ergebnis, um das Dana im Stillen gebetet hatte.
    »Wir haben Puls!«, rief der Blonde. »Los, Bewegung!«
    Zwei weitere Notfallmediziner kamen in die Hütte und halfen, Brown auf eine Trage zu legen und für den mörderischen Marsch zur Straße fertig zu machen.
    Als Brown, der Arzt und die Sanitäter wenige Minuten später mit heulenden Sirenen davonrasten, kramte Dana in ihrer Tasche nach den Wagenschlüsseln, ließ den Chevrolet an, trat das Gaspedal voll durch und blieb dem Rettungswagen dicht auf den Fersen.
    79.
    Dana jagte mit sechzig Stundenkilometern auf den Besucherparkplatz. Kaum stand der Wagen, sprang sie heraus und rannte zur Unfallstation.
    Am Empfang fragte sie die Schwester aufgeregt, wohin Brown gebracht worden war. Die Frau blieb die Ruhe in Person und wollte zuerst wissen, wer Dana überhaupt war.
    Dana riss ihre Dienstmarke heraus und hielt sie der Schwester unter die Nase. »Sagen Sie mir, wo ich ihn finde!

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