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Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once

Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once

Titel: Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Osborne
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Einzelheiten schilderte. Kleine Wölkchen kondensierten in rascher Folge vor ihrem Gesicht, als ihr Atem schneller ging. »Dieser Schweinehund …«, flüsterte sie.
    Brown nahm die Zeitung wieder an sich. »Wir hätten sicher ein paar nützliche Informationen von diesem Reporter kriegen können«, sagte er. »Von diesem …« Er stockte und suchte nach dem Namen unter der Schlagzeile. »Jeremiah Quigley.«
    Dana stockte das Herz. »Was haben Sie gesagt?«
    Brown runzelte die Stirn. »Ich sagte, wir hätten sicher ein paar nützliche Informationen aus diesem Reporter herauskriegen können. Jeremiah Quigley. Über den Tod Ihrer Eltern, meine ich.«
    Danas Sicht verschwamm, wurde unscharf, und plötzlich fühlte sie sich schwerelos. Brown fing sie auf, bevor sie mit dem Gesicht voran auf den Waldboden fiel.
    »Hey!«, sagte er. »Ganz ruhig, Dana. Offenbar geht es Ihnen doch noch nicht so gut, wie Sie sagen. Ich hätte es früher …«  
    Dana war noch immer nicht imstande, die Information zu verarbeiten, die sie soeben gehört hatte. Hunderte Male hatte sie den Artikel gelesen, und kein einziges Mal war ihr der Name des Reporters aufgefallen.
    »Was ist denn?«, fragte Brown, als er sie stützte.
    Dana atmete tief durch und riss sich zusammen, so gut sie konnte. »Quigley … ist der Mädchenname meiner Mutter«, sagte sie schließlich rau.
    Browns Unterkiefer sank herab. »Aber ich … ich dachte, Sie hätten gesagt, Sie wären als Einzelkind aufgewachsen?«
    »Bin ich auch.«
    »O Gott.« Brown scharrte mit dem Fuß auf dem Boden. »Ich schätze, damit müssen wir uns später beschäftigen. Jetzt müssen wir erst mal da runter und die Hütte überprüfen. Sind Sie fit genug? Sonst gehe ich alleine.«
    Dana schüttelte entschlossen den Kopf. »Niemals. Ich schaff das schon. Gehen wir.«
    »Also gut. Aber seien Sie vorsichtig, es könnte gefährlich werden. Wir können jetzt keine weitere Ohnmacht gebrauchen.«
    Hätten Blicke töten können, Brown wäre auf der Stelle umgefallen, so erbost starrte Dana ihn an. »Ich habe gesagt, ich schaff das schon!«
    Geduckt huschten sie den rutschigen Hang hinunter und näherten sich der breiten Veranda vor der Hütte. Die Stufen, die zur Tür hinaufführten, knarrten laut. Dana ging neben der Tür in die Hocke und bedeutete Brown, es ihr auf der anderen Seite gleichzutun. Sie legte den Sicherungshebel ihrer Glock um und gab Brown das Zeichen, sich bemerkbar zu machen.
    Er richtete sich auf und hämmerte mit der Faust gegen die klapprige Holztür. »FBI!«, rief er. »Aufmachen! Wir haben einen Durchsuchungsbefehl!«
    Keine Antwort. Dana lauschte angestrengt und vernahm dumpfes Stimmengemurmel aus dem Innern der Hütte. Da war eindeutig jemand zu Hause.
    Brown hob fragend eine Augenbraue. Dana nickte ihm zu. Sie war bereit.
    Brown erhob sich und legte sein gesamtes Gewicht in den Tritt. Der termitenzerfressene Türrahmen gab nach, und sie sprangen mit gezogenen Waffen vor.
    Der Gestank traf sie wie ein Fausthieb ins Gesicht. Die erstickende Hitze eines gusseisernen Ofens, der mitten im Zimmer stand, verstärkte den bestialischen Verwesungsgestank.
    Die Quelle des Gestanks war nicht zu übersehen.
    Das ältliche Paar, beide gebrechlich und weit über siebzig Jahre alt, saß am Küchentisch, die Arme aufgestützt, die runzligen Hände wie zum Gebet gefaltet. Zwischen ihnen lag eine aufgeschlagene Bibel. Die hauchdünnen Seiten waren blutbespritzt.
    Der Mörder hatte von hinten zugeschlagen. Er hatte ihnen die Kehlen mit dem blutbefleckten Schlachtermesser durchgeschnitten, das nun auf dem Tisch hinter der Bibel lag. Dana erkannte die präzise Handschrift auf dem Blatt darunter sofort.
    LIZZIE BORDEN TOOK AN AXE
    AND GAVE HER MOTHER FORTY WHACKS.
    WHEN SHE SAW WHAT SHE HAD DONE
    SHE GAVE HER FATHER FORTY-ONE.
    Ein Blizzard schwarzer Fliegen summte laut durch die Hütte. Dana wedelte vor dem Gesicht, um sie von ihren Augen zu vertreiben, und kämpfte gegen den aufsteigenden Brechreiz an, als sie sah, dass die Insekten bereits Eier in die offenen Wunden der Toten gelegt hatten. Hunderte von Maden wimmelten im Fleisch auf der Suche nach den schmackhaftesten Bissen.
    Die Stimmen, die Dana von draußen gehört hatte, drangen aus dem Lautsprecher eines alten Transistorradios, eine wütende Predigt in einem Südstaatendialekt, die Feuer und Schwefel gegen die Laster der Unzucht beschwor.
    Dana klappte ihr Mobiltelefon auf, um Verstärkung zu rufen, doch der Empfang war so schwach,

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