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Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once

Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once

Titel: Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Osborne
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Mann auch –, doch jetzt war die Zeit für einen Abstecher ins Abenteuer gekommen. Zeit, die Gay-Sache auszuprobieren und herauszufinden, was all die Aufregung sollte.
    Er lachte auf, als unvermittelt der Refrain des alten Hits der Kinks durch seinen Kopf hallte.
    Lola, L-O-L-A, Lola …
    78.
    Die Gegend um Appalachia in West Virginia ist ein Land, an dem die Zeit mehr oder weniger vorbeigegangen ist. Die wogenden grünen Wiesen, die kristallblauen Seen und die Wälder, die sich über Hunderte von Kilometern erstrecken, erwecken im ersten Moment den Eindruck eines vergessenen Paradieses.
    Jeremy Brown saß hinter dem Lenkrad des gemieteten Chevrolets. Draußen zog die Landschaft mit hundertdreißig Stundenkilometern vorbei. Plötzlich erwachte Dana aus unruhigem Schlaf und schrak hoch.
    Sie drehte sich im Sitz und blinzelte in das grelle Licht der tief stehenden Wintersonne. »Entschuldigung«, sagte sie verlegen. »Ich bin tatsächlich eingeschlafen.«
    Er schaute sie an und lächelte. »Kein Problem. Sie hatten die Ruhe nötig. Sind Sie ganz sicher, dass alles in Ordnung ist? Wir hatten uns für einen Moment ziemliche Sorgen gemacht. Gott sei Dank haben Sie Ihren Freund Eric.«
    Dana streckte die Arme und ließ den Kopf auf den Schultern kreisen. »Ja. Er ist der Beste. Mir geht’s wieder gut. Ich kann es kaum erwarten, endlich diesen Mistkerl zu schnappen. Wie lange noch, bis wir da sind?!«
    Brown warf einen Blick auf den Tacho. »Noch dreißig Kilometer bis zur Abzweigung. Von da aus sind es noch knapp zwei Kilometer bis zur Hütte. Es gibt anscheinend keinen Zufahrtsweg, sodass wir das letzte Stück zu Fuß gehen müssen.«
    Zwanzig Minuten später lenkte er den Wagen an den Straßenrand und stellte den Motor ab. Er öffnete den Kofferraum. Unter den wachsamen Blicken eines einsamen Bussards legten sie kugelsichere Westen an und luden ihre Waffen durch.
    Brown gab Dana die Wagenschlüssel. »Hier«, sagte er. »Ich bin berüchtigt dafür, diese verdammten Dinger ständig zu verlieren.«
    Ein fünfzehnminütiger Marsch über einen überwucherten Pfad brachte sie zu einem steilen Felsvorsprung über einer baufälligen Hütte, die halb versteckt unter einer Gruppe gewaltiger Eichen stand. Es war die einzige Behausung im Umkreis von fünfzehn Kilometern. Eine der Eichen war erst vor kurzer Zeit gefällt worden und lag auf dem schneebedeckten Boden wie ein gestürzter Riese.
    Brown schüttelte den Kopf. »Sieht aus, als wäre unser irrer Killer im Nebenberuf Holzfäller. Ein tüchtiger Bursche, was meinen Sie?«
    Bevor Dana antworten konnte, knackten fünfzehn Meter zu ihrer Rechten Zweige. Das Geräusch war in der Stille so laut wie Pistolenschüsse. Aus den Augenwinkeln nahm sie einen dunklen Schatten wahr, während Brown in einer fließenden Bewegung seine Glock aus dem Halfter riss und entsicherte.
    Er hatte einen Achtender im Visier.
    »Teufel noch mal«, murmelte er. »Das Biest hat mir einen höllischen Schrecken eingejagt.«
    Er starrte den Bock an, und der Bock starrte herausfordernd zurück. »Was meinen Sie, Dana? Soll ich ihn abschießen? Ich glaube, wir haben noch Saison.«
    »Und Bambis Dad erlegen? Nein.«
    Brown lächelte. »Sie sind zu weich, wissen Sie das? Ein richtiger Marshmallow von Softie – aber das ist es ja gerade, was ich so sehr an Ihnen liebe.«
    Einen Moment später hob das mächtige Tier den gewaltigen Schädel und schnaubte geringschätzig, ehe es sich unvermittelt abwandte und sich mit lautem Krachen und Rascheln einen Weg zurück in das winterliche Unterholz bahnte.
    Dana seufzte erleichtert. »Okay. Sind wir bereit?«
    Brown antwortete nicht. Er starrte auf irgendetwas über Danas rechter Schulter. »Was ist das?«, fragte er leise.
    Dana fuhr herum und folgte seinem Blick. Selbst aus dreißig Metern Entfernung konnte sie die Schlagzeile quer über der ersten Seite der Zeitung erkennen, die an einen Baum genagelt worden war.
    EHEPAAR IN WEST PARK ERMORDET –
TOCHTER ÜBERLEBT  
    Brown setzte sich in Bewegung und wollte zu dem Baum gehen.
    »Warten Sie!«, sagte Dana. Ihr Magen verkrampfte sich, und Übelkeit stieg in ihr auf, als sie ihm durch das Gestrüpp folgte.
    Als er den Baum erreichte, riss Brown die Zeitung herunter und kniff die Augen zusammen, als er den Artikel überflog. Dann blickte er Dana an. »O Gott. Lesen Sie das hier mal, Dana!«
    Dana starrte fassungslos auf die Zeitung, auf den vertrauten Artikel, der die Ermordung ihrer Eltern in grausamen

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