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Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once

Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once

Titel: Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Osborne
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beweisen.
    Gleich nach der Messe fuhr Dana nach Hause. Sie wusste, dass sie nicht imstande war, den Anblick zu verkraften, wie Erics Sarg im gefrorenen Boden versank. Vor ihrem Wohnhaus parkten zwei Streifenwagen der Cleveland Police – eine weithin sichtbare Abschreckung, sollte Crawford versuchen, seine Drohungen in die Tat umzusetzen und sich Dana zu schnappen.
    Sie ließ sich aufs Wohnzimmersofa fallen, und Oreo rollte sich auf ihrem Schoß zusammen. Dann öffnete sie eine neue Flasche Rum und weinte eine ganze Stunde lang um ihren toten Freund.
    Irgendwann läutete das Telefon in der Küche.
    Betrunken hob sie ab und lauschte betäubt den Worten von Direktor Bill Krugman.
    »Der Bastard hat auf dem Friedhof um sich geschossen, Dana. Er hat mich erwischt. Ich bin zurzeit in der Cleveland Clinic und werde zusammengeflickt. Außerdem hat er eine Explosion in Ihrer Gegend ausgelöst. Die beiden Streifenwagen vor Ihrem Haus wurden abgezogen, sich um die Sache zu kümmern. Alle Mann an Deck, hat der Polizeichef gesagt.«
    Danas Kopf fühlte sich an, als würde er jeden Moment implodieren. »Wurde jemand getötet?«
    »Gott sei Dank nicht«, antwortete Krugman. »Aber es gibt noch etwas …«
    Er stieß langsam den Atem aus.
    »Was denn?«, fragte Dana ungeduldig.
    Der Direktor räusperte sich. »Sie sind raus, Agent Whitestone. Die Dinge waren von Anfang an viel zu persönlich für Sie. Ich hätte das früher bemerken müssen, aber Crawford hat mich überredet, Ihnen eine zweite Chance zu geben. Nun, jetzt weiß ich den Grund.«
    Dana war wie betäubt. Sie setzte zu einem Protest an, doch Krugman schnitt ihr das Wort ab.
    »Tut mir leid, Dana, aber das ist mein letztes Wort. Ich habe Ihnen eine neue Leibwache geschickt, die auf Sie aufpassen wird. Die Männer müssten jeden Augenblick da sein.«
    »Aber …«, setzte Dana an.
    »Sie sind raus, Dana«, sagte Krugmann mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete. »Für Sie ist es vorbei.«
    Danas Mund wurde trocken. Vorbei? Aber wie konnte es vorbei sein?
    Sie war dermaßen geschockt, dass sie sekundenlang nicht atmen konnte. Alles auf einmal brach über sie herein. Der Rum rumorte in ihren Eingeweiden. Sie ließ das Telefon fallen und stürzte ins Bad, rutschte jedoch aus, als es plötzlich an ihrer Wohnungstür klopfte.
    Der Polizeischutz.
    Einen Sekundenbruchteil später knallte Danas Kopf gegen die Kante der Badewanne. Der Schmerz und die Trauer endeten. Es gab nichts mehr außer einer kalten schwarzen Flut aus Leere.
    83.
    Das schwarze Nichts wich dumpfer Benommenheit, als Dana langsam wieder zu sich kam. Sie wusste nicht, wie lange sie bewusstlos gewesen war. Vielleicht eine Stunde, vielleicht einen Tag. Es fühlte sich an, als hätte ihr jemand eine lange Nadel ins Ohr gestoßen und ihr Gehirn anästhesiert.
    Ihre Lider waren zu schwer, um sie zu öffnen, und als sie versuchte, die Arme zu bewegen, stellte sie fest, dass sie sich nicht rühren konnte. Ihre Schultern schmerzten und brannten wie Feuer.
    Nach und nach lichtete sich der Nebel, und Dana begriff, dass ihre Hände hinter dem Rücken gefesselt waren.
    Eine tiefe Stimme ertönte, keine zwei Meter von ihrem Ohr.
    »Special Agent Dana Whitestone, Sie stehen unter Arrest wegen des Mordes an fünf jungen Mädchen in Cleveland, an Mary Ellen Orton in Los Angeles, an der Familie Aiken in Kansas, an den Schwesternschülerinnen an der Loyola University, an den Studentinnen in den westlichen Vororten des Cuyahoga County, an der jungen Mutter und ihrem Kind auf der East Side, die Sie befragt haben, an dem alten Ehepaar in West Virginia sowie an Ihrem Nachbarn Eric Carlton. Sie haben das Recht zu schweigen. Alles, was Sie sagen, kann und wird vor Gericht gegen Sie verwendet werden. Falls Sie sich keinen Anwalt leisten können, wird man Ihnen einen Verteidiger stellen. Haben Sie alles verstanden?«
    Dana öffnete stöhnend die Augen. Alles war verschwommen, als versuchte sie, durch einen Tränenschleier zu blicken. Wo immer sie auch war – es war eisig kalt. Die Beleuchtung war schwach und reichte gerade, dass sie den kondensierenden Dunst ihres Atems sehen konnte. Auch ihr Gehör war beeinträchtigt.
    Nur ihr Geruchssinn funktionierte. Und der Geruch, der ihr in die Nase stieg, weckte Übelkeit und Brechreiz.
    Lakritz .
    Als sie endlich wieder klar sehen konnte, stellte sie fest, dass sie an einen Stuhl gefesselt war, der mitten in einem eisig kalten Zimmer stand. Sie stöhnte leise auf, als ihr bewusst

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