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Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once

Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once

Titel: Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Osborne
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und dass man keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Wenn das bei Crawford der Fall war, wollte sie seine Gesundheit unter gar keinen Umständen zusätzlich gefährden, indem sie ihn in diesen Fall verwickelte. Sie wollte gar nicht daran denken, was sein Verlust für sie bedeutete. Er war all die Jahre wie ein Vater für sie gewesen. »Ist Bill Krugman auch darüber informiert und mit allem einverstanden?«, fragte sie – allein schon, um ihre Gefühle in Schach zu halten. Jetzt war nicht die Zeit, sich gehen zu lassen. Crawford brauchte sie. Er erwartete von ihr, dass sie stark war.
    »Offen gestanden, ich habe ihm noch nichts erzählt. Und das werde ich auch nicht tun. Sie sind die Einzige, die es weiß, Dana, und so soll es bleiben. Sie dürfen mit niemandem darüber reden.«
    Eine Träne löste sich aus ihrem rechten Auge und rann über ihre Wange. Sie hatte ihre eigenen Geheimnisse, und sie würde den Wunsch ihres Mentors und früheren Partners, der im Lauf der Jahre so viel für sie getan hatte, erfüllen. Zum Teufel mit den Vorschriften.
    »Ich werde mit niemandem darüber reden«, versprach sie. »Wo wollen Sie anfangen, Crawford?«
    »Ich dachte, ich könnte vielleicht nach Cleveland fliegen und Ihnen helfen, das Haus zu überprüfen, aus dem der Anruf kam«, antwortete er. »Ich könnte in zwei bis drei Stunden dort sein.«
    Dana zögerte. Sie hatte das Haus eigentlich selbst überprüfen wollen, obwohl sie wusste, wie schwer es ihr fallen würde. Wenn Crawford bei ihr war, würde er spüren, dass etwas nicht stimmte, und sie zur Rede stellen. Krank oder nicht krank – Crawford besaß die Fähigkeit, Dana zu durchschauen, als wäre sie aus Glas. Derzeit hatte er noch keinen Zusammenhang zwischen der Telefonnummer und der Adresse hergestellt, doch er würde es wissen, sobald er das Haus sah. Er kannte den Inhalt dieser Akte beinahe genauso auswendig wie sie selbst.
    Aber was sollte sie, Dana, antworten? Ihr waren die Hände gefesselt. Sie musste versuchen, vor ihm dort zu sein. Später war immer noch Zeit für Erklärungen.
    »Das wäre großartig«, sagte sie. »Ich hatte ohnehin vor, zuerst nach Hause zu fahren und mich ein bisschen auszuruhen, bevor ich mir das Haus anschaue.« Sie warf einen Blick auf die Uhr. »Wir haben jetzt elf Uhr vormittags. Wollen wir uns um halb vier dort treffen?« Das sollte ihr genügend Zeit verschaffen.
    »Alles klar. Wir sehen uns dann. Schicken Sie mir eine SMS mit der genauen Anschrift. Und noch was, Dana …«
    »Ja?«
    »Danke, Partner. Ich kann das jetzt gut gebrauchen. Wirklich.«
    Dana klappte das Handy zu und schloss die Augen. Was würde Gott als Nächstes auf sie herunterschleudern? Wie die Dinge standen, hingen ihr Leben und ihre Karriere an einem seidenen Faden. Und jetzt hatte ihr der Mann, der immer für sie da gewesen war und der sie zum Weitermachen ermutigt hatte, als sie aufgeben wollte, ihr soeben mitgeteilt, dass er nur noch sechs Monate zu leben hatte.
    Konnte es noch schlimmer kommen?
    38.
    Es war der Abend ihres zweiten Hochzeitstages, als Nathan um elf Uhr von der Arbeit nach Hause kam. Er hoffte inbrünstig, dass Kelly nicht allzu sauer war, dass er an diesem besonderen Tag zu spät nach Hause kam.
    Er hielt einen großen Strauß frischer Lilien – ihre Lieblingsblumen – in der einen Hand, während er mit der anderen in der Manteltasche nach dem Wohnungsschlüssel suchte. Er wollte den Schlüssel ins Schloss schieben, als er überrascht feststellte, dass die Tür nur angelehnt war.
    Nathan stieß verärgert den Atem aus. Wie oft musste er Kelly noch sagen, dass sie abends die Tür absperren sollte? Das Leben in der Stadt war nicht ungefährlich. Kelly mochte in vieler Hinsicht perfekt sein, doch sich an gewisse Dinge zu halten war noch nie ihre Stärke gewesen.
    Er durchquerte ihre bescheidene Wohnung, überrascht und ein wenig enttäuscht, dass sie nicht aufgeblieben war, um auf ihn zu warten. Andererseits zahnte ihre kleine Tochter gerade, und ihr Geschrei zerrte wahrscheinlich genauso sehr am angegriffenen Nervensystem seiner Frau, wie die Schmerzen dem Baby zu schaffen machten.
    Trotzdem rief er Kellys Namen – leise, um Jennifer nicht zu wecken, falls sie gerade erst eingeschlafen war. »Kelly? Honey? Ich bin zu Hause.«
    Niemand antwortete. Es war vollkommen still in der Wohnung, bedrückend still. Nur das regelmäßige Ticken der Uhr auf dem Kaminsims war zu vernehmen. In Nathan stieg eine unerklärliche Angst auf. Er warf die

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