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Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once

Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once

Titel: Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Osborne
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sich erst noch zeigen.
    Zu seiner großen Erleichterung fand er endlich seinen Platz in der Welt, als er nach Ohio kam. Er war überglücklich, dass er eine gewisse Begabung für das Schreiben hatte und Freude an seiner Arbeit empfand, ganz zu schweigen von einem beneidenswerten Talent, selbst den widerwilligsten Quellen noch Informationen zu entlocken. Er schlug regelmäßig seine Konkurrenten von der Zeitung in der Nachbarstadt, wenn es um die Berichterstattung über Verbrechen im gemeinsamen Revier anging, was ihn überaus stolz machte.
    Zugegeben, so glatt war es nicht immer gelaufen.
    Eines heißen Sommernachmittags hatte Nathan an seinem Schreibtisch gesessen und gearbeitet, als aus dem Lautsprecher des Polizeifunks mitten im Redaktionsraum ein Bericht über einen Mord in einem örtlichen Motel kam. Der heruntergekommene Schuppen war berüchtigt für die Drogenmorde, die sich dort mehr oder weniger regelmäßig ereigneten. Als das Funkgerät verstummt war, hatte der Redakteur sich umgesehen, und sein Blick war schließlich auf Nathan haften geblieben. »Sie. Klemmen Sie sich hinter diese Story. Falls Ihnen jemand zuvorkommt, bleiben Sie am besten gleich weg.«
    Eine Viertelstunde später war Nathan vor Ort gewesen. Auf dem Parkplatz hatte es gewimmelt von Polizei, Rettungswagen und einer ganzen Schar Zuschauer, die meisten von ihnen drogenabhängige Stammgäste der schäbigen Absteige. Nathan hatte mit allen geredet, aber keinerlei nützliche Informationen erhalten. Wie üblich weigerten sich die Cops von Anfang an, mit ihm zu kooperieren.
    Ein betrunkener Motelgast, ein grauhaariger Mann Ende fünfzig, der stank, als hätte er mindestens ein Jahr lang nicht gebadet, erbot sich schließlich, Nathan die Geschichte dahinter zu verraten – die tatsächliche Geschichte , wie er Nathan mit alkoholschwangerer Stimme zumurmelte. Als Gegenleistung verlangte er zwei Sixpacks Bier. Nathan war damals geradezu erschrocken. Seine journalistische Ethik hatte ihm verboten, auf das Geschäft einzugehen, und er hatte sich höflich bedankt und abgelehnt.
    Der Mord hatte sich im ersten Stock ereignet, doch die Treppe nach oben war mit Flatterband gesperrt, sodass dieser Weg für Nathan nicht gangbar war.
    Eine halbe Stunde nach seinem Eintreffen war eine dicke Schwarze in Begleitung von drei oder vier Freundinnen in einem alten, verbeulten Cadillac aufgetaucht. Nathan hatte sich ihr vorsichtig mit dem Notizblock in der Hand genähert und sich als Reporter zu erkennen gegeben. »Können Sie mir vielleicht sagen, was dort drinnen passiert ist, Ma’am?«
    Die Schwarze hatte ihn ungläubig angestarrt. Im ersten Moment hatte Nathan gedacht, dass sie es nicht gewohnt war, mit Weißen zu reden.
    »Ich bin seine Mama«, hatte die Frau mit dickzüngiger, fettleibiger Stimme genuschelt. Nathan hatte sie kaum verstanden.
    »Bitte?«
    »Ich sagte, ich bin seine Mama«, hatte die Schwarze wiederholt.
    Nathans Herz hüpfte innerlich, und er sah bereits eine fette Schlagzeile auf der Titelseite vor sich. Die Mutter des Opfers . Die perfekte Quelle.
    Nathans Puls raste, als er seinen Bleistift hinter dem Ohr hervorzog und damit über dem Notizblock verharrte. »Können Sie mir sagen, wie es passiert ist, Ma’am?«
    Die Schwarze hatte ihn verständnislos angestarrt. »Was passiert ist, Motherfucker? Wovon redest du überhaupt?«
    Plötzlich wurde ihm bewusst, dass er ungehobelt und gefühllos erschien. Er stockte, riss sich zusammen und probierte es erneut. »Mein herzliches Beileid wegen Ihres schlimmen Verlustes«, sagte er, so behutsam er konnte.
    Was dann geschah, war ein Schock, der ihm durch und durch ging. Das Gesicht der alten Frau verzerrte sich, und dann kippte sie einfach um. Sie fiel auf den Bürgersteig und kreischte gequält. »Mein Baby! Mein Baby! O Gott, mein Baby! Gütiger Herr im Himmel, sie haben mein Baby umgebracht! Sie haben mein Baby umgebracht!«
    Erst später, als die Freundinnen der Frau auf die Beine geholfen und sie zu ihrem Wagen geführt hatten, brachte Nathan in Erfahrung, dass er nur auf die vage Möglichkeit hin zum Tatort geschickt worden war, der Ermordete könnte der Sohn der Frau gewesen sein. Wie sich herausstellte, hatte sich dies bewahrheitet, und Nathan war unabsichtlich der Überbringer der schlimmen Nachricht gewesen, was weder in seiner Absicht gelegen hatte noch seine Aufgabe gewesen war.
    Während er sich langsam entfernte, sprachlos vor Bestürzung, grinste ihm eins der Arschlöcher von Cops

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