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Töte, wenn du kannst!: Kriminalroman (German Edition)

Töte, wenn du kannst!: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Töte, wenn du kannst!: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Mischke
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gerade einen neuen Schub erhalten hatte. »Wir müssen Lillemor Ahlborg finden, ihre Tochter. Ich hatte schon die ganze Zeit so einna ja, ist ja egal.«
    »Was?«, fragte Malin.
    »So ein Bauchgefühl«, gestand Selma. »Das ist nicht professionell.«
    »Es ist das, was dir dein Unterbewusstsein sagt. Das weiß oft mehr als der Verstand. Gott, ich hör mich an wie eine Briefkastentante.« Malin grinste.
    »Die Wohnung!«, fiel Selma ein. »Sie hat die Wohnung verkauft. Über einen Makler. Der muss doch Kontakt zu ihr gehabt haben. Ich verkaufe ja schließlich keine Wohnung von einem Phantom.«
    »Gute Idee«, sagte Malin, stieß sich von Forsbergs Schreibtischplatte ab und besann sich auf das, was sie eigentlich in dieses Büro geführt hatte: »Ach ja, was ich euch sagen wollte: Die Leiche im Wald ist Valeria. Das Haar ist identisch mit denen in ihrer Haarbürste, die die Spurensicherung aufbewahrt hat. Man hat außerdem ihre Fingerabdrücke in Cederlunds Sommerhaus gefunden, auf einer Puppe und auf dem Papier eines Schokoriegels. Und sie haben Fingerabdrücke auf diesen Müllsäcken gefunden, in die sie eingewickelt war. Die stammen aber nicht von Cederlund.«
    »Krull?«, fragte Selma.
    »Nein, auch nicht.«
    »Jemand hat also die Drecksarbeit für Cederlund gemacht«, schlussfolgerte Selma. Sie winkte Malin an ihren Tisch, auf dem noch immer Valerias Zeichnungen lagen. »Es ist zwar nur ein Indiz, kein Beweis, aber vielleicht«
    Kaum hatte Selma ihre Erläuterung beendet, eilte Malin aus dem Zimmer, und Selma hörte sie durch den Gang brüllen.
    »Bergeröööd! Lass jetzt die Kaffeesauferei, wir müssen sofort nach Biskopsgården raus«
    Dieser Geruch. Sie kannte diesen Geruch. Es rochnach alten Möbelnund nach Holzfeuerund Mäusepisse. Eva blinzelte. Stoff. Bräunliche Streifen. Irgendwo war Licht. Eine Lampe. Ihr Kopf lag auf etwas Weichem, das sich klamm anfühlte und muffig roch. Es fühlte sich an wie das Aufwachen in ungewohnter Umgebung, einem Hotel, einer fremden Wohnung. Die ersten Sekunden, ehe man sich erinnerte, wo man war und warum. Nur gab es dieses Mal keine Orientierung. Sämtliche Koordinaten waren verloren gegangen, sie hatte keine Ahnung, wo sie war, an welchem Punkt ihres Lebens sie sich gerade befand, und diese Leere versetzte sie in Panik. Sie wollte schreien, aber ihr Mund war trocken, und ihre Kehle auch. Stimmen. Eine Frau.
    »… dauert jetzt nicht mehr lange.«
    »Hoffentlich!«
    Das wardas war Leanders Stimme! Leander, sie erinnerte sich an Leander, diesen viel zu schönen Mann. Wieso hörte sie seine Stimme? Wieso Leander? Es gab dochden Wikinger. Stieg war sein Name. Ja, sie war verheiratet mit Stieg, das fiel ihr in dieser Sekunde wieder ein. Stieg. Da war etwas Unangenehmes, das sich mit dem Gedanken an ihn verband. Was? Es war wie weggewischt. Wieder hörte sie die Stimme von Leander.
    »… nicht gleich mit diesem Ding da auf sie schießen müssen.«
    Die Frau: »Woher sollte ich wissen, ob sie kooperiert?«
    Leander: »Weißt du es denn jetzt?«
    Die Frau: »Wir werden ihr keine Wahl lassen.«
    Pause.
    Was hatte das zu bedeuten? Was für eine Wahl?
    Leander: »Du hast mich hintergangen!«
    Die Frau: »Dann sind wir ja jetzt quitt.«
    Leander: »Das ist kein Spiel, Tinka.«
    »Denkst du, das weiß ich nicht?«
    Eine Weile blieb es ruhig. Etwas knackte. Feuer. Ein Kamin.
    Evas Gehirn begann wieder zu arbeiten, wie ein Computer, der langsam hochfuhr. Szene für Szene kehrte die Erinnerung zurück. Ihre Mutter. Was hatte sie noch mal über Cederlund erzählt? Egal. Dann das Joggen. Es war kalt gewesen und windig und das Meer rosarot. Die Gestalt in den FelsenTinka? Tinka Hansson? Und sie hatte auf sie geschossen? Warum war sie dann nicht tot? Eva versuchte, sich aufzurichten, aber ihre Muskeln gehorchten ihr nicht und ein messerscharfer Schmerz fuhr ihr durch den Kopf.
    Vor die Lampe schob sich ein Schatten.
    »Eva? Bist du wach?«
    Leander.
    »Durst.«
    Er ging weg. Eva hob den Kopf an, was sie über die Maßen anstrengte. Wieder diese stechenden Kopfschmerzen. Allmählich gewann der Raum Konturen. Eine Kanne Tee stand auf einem Tisch und zwei Becher. Tinka Hansson saß davor, sie trug Jeans und einen Kapuzenpulli und sah zu ihr hin. Ihr Haar glänzte wie flüssiges Gold im Schein des Feuers, das in einem offenen Kamin brannte. Das Holz musste feucht sein, es hing Qualm in der Luft. Die Decke des Raums bestand aus breiten Holzbalken, auch der Fußboden war aus Holz. Hinter dem

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