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Töten Ist Ein Kinderspiel

Töten Ist Ein Kinderspiel

Titel: Töten Ist Ein Kinderspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corinna Waffender
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Mangold.“
    „Wir haben gleich um vier einen Termin mit Ingo Mangolds ehemaliger Sekretärin“, sagte Berger. „Sie hat elf Jahre lang für ihn gearbeitet, mehr Zeit hat kaum jemand mit ihm verbracht. Wenn eine ihn kannte, dann sie.“
    „Gut.“ Nowak nickte anerkennend. „Dann fahren wir beide ins Entwicklungsministerium.“ Und zu Frank Erkner gewandt: „Bleibt immer noch zu klären, wo Vater und Sohn abgeblieben sind. Könnt ihr euch darum kümmern?“
    „Wir sollten auf jeden Fall sichergehen, dass keiner von beiden sich absetzt“, schlug Frank Erkner vor.
    „Stimmt. Leitest du das mit den Flughäfen in die Wege?“
    Erkner nickte und notierte etwas in sein Notebook.
    „Vielleicht sollten wir jemanden vor dem Haus abstellen, falls der Sohn nach Hause kommt?“
    „Und wen genau?“
    „Das könnte ich doch machen“, schlug Verónica vor.
    „Du hast ihn ja noch nie gesehen und alleine machst du das schon mal gar nicht“, bemerkte die Hauptkommissarin strenger als gewollt. „Wer weiß, wie er reagiert, wenn er nervös wird.“ Sie schüttelte den Kopf. „Nein, wir erklären ihn jetzt offiziell zum Verdächtigen und ihr observiert das Haus zu zweit.“
    Erkner nickte.
    „Hat inzwischen eigentlich irgendjemand die persönlichen Sachen von Erika Mangold ausgewertet, die die Spurensicherung gestern Abend hoffentlich sichergestellt hat? Gibt es Adressbücher? Briefe? Hinweise auf irgendwelche neuen Kontakte in den letzten Wochen?“
    „Sie war eine sehr ordentliche Person, hat ihre Unterlagen und Korrespondenz penibel abgeheftet oder in Kisten aufgehoben. Ich hab alles unseren beiden neuen Praktikanten überlassen und wenn ich es richtig gesehen habe, legen sie jede Menge Listen an. Sie sitzen in dem ehemaligen Abstellraum, den haben sie sich mit Frickels Erlaubnis zu einem kleinen Büro umgebaut. Ganz pfiffig, die zwei.“
    „Welche Praktikanten?“, fragte Nowak alarmiert. Bekam sie gar nicht mehr mit, was in dieser Kriminaldirektion passierte?“
    „Du hast sie selbst mit uns ausgesucht!“
    „Die beiden Jurastudenten? Die sind schon da?“
    „Kaum hatten sie die Zusage, schon standen sie auf der Matte. Und Arbeit haben wir ja wirklich genug, hat unser aller Chef gesagt!“ Erkner grinste.
    „Na, dann gehe ich mir die beiden mal anschauen. Bevor ich sie beim nächsten Verhör noch für Verdächtige halte.“ Die Hauptkommissarin schwächelte ein wenig beim Aufstehen. „Gott, ist mir heiß. Kann man Praktikanten auch Cola schicken holen? Oder verstößt dass gegen gewerkschaftlich festgelegte Arbeitsbedingungen?“
    „Nein, wenn ich das richtig verstehe, sind es einfache Haussklaven mit erstem Staatsexamen“, antwortete Berger ungerührt.
    „Na, dann …“ Nowak hielt noch einmal inne. „Dabei fällt mir ein: Wann kommt eigentlich Frau Schröder endlich aus dem Urlaub wieder?“
    „Am Montag.“
    „Hoffentlich. Noch zwei Wochen ohne guten Kaffee und ich kaufe eine Espressomaschine.“
    Ben Mangold hatte sich nicht mit Estebán Valero treffen wollen, ohne seiner Mutter Bescheid zu sagen. Er mochte keine Spielchen und er hatte nichts zu verbergen. Im Gegenteil.
    Als Ben gerade den Spielplatz vor der Kirche überquert hatte, sah er plötzlich Valero hastig die Kirche verlassen. Für einen Moment blieb er unschlüssig stehen, als ob er nicht wüsste, wohin er gehen sollte, schaute nervös nach links und nach rechts und kam dann geradewegs auf ihn zu. Zu spät hatte Valero ihn erkannt, und als wäre er einem Ungeheuer begegnet, war er wie besessen davongerannt.
    Wieso, hatte Ben gedacht, hat er Angst vor mir?
    Langsam war er auf die Kirche zugegangen. Es hatte nach tropfendem Gras und Sträuchern gerochen, die kurz zuvor gegossen worden sein mussten, die warme Luft hatte in der Abendhitze gedampft. Die hintere Eingangstür stand weit offen und auch die Zwischentür zu dem kleinen Zimmer, das seine Mutter so sehr mochte. Hier sprach sie sich für gewöhnlich mit der Gemeindehelferin ab, zog sich um oder einfach nur zurück, wenn sie abschalten wollte. Es war ihr neues Refugium geworden.
    „Wieso musst du unbedingt diese blöde Vertretung übernehmen? Du hast doch schon genug zu tun!“, hatte Ben sie vor Wochen gefragt.
    „Weil ich schon immer mal mitten in der Stadt ein eigenes Arbeitszimmer mit Telefonanschluss haben wollte, in dem mich keiner kontrolliert!“
    „Standleitung zu Gott?“, hatte er ironisch nachgefragt.
    „Standleitung zu einer anderen Welt“, hatte sie geantwortet und

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