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Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)

Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)

Titel: Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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recherchieren?“
    „Zunächst einmal alles knapp unter der Oberfläche. Ich sichte dann das Material und entscheide, wo wir tiefer graben. Jeder hat eine Leiche im Keller, das weißt du doch aus eigener Erfahrung!“
    „Musst du immer die alte Geschichte ausgraben? Das ist nicht fair!“
    „Du hast ja Recht“, lenkte Braun ein. „Aber ich bewundere deine Intelligenz, wenn es um Computer geht. Deshalb habe ich auch angerufen.“
    „Ich werde sehen, was sich machen lässt“, antwortete Richard geschmeichelt und er hörte das Klacken eines Feuerzeuges, als dieser sich erneut eine Zigarette anzündete.
    „Weiß Anna Lange, die Agenturchefin, darüber Bescheid?“, fragte Richard nach einem tiefen Zug.
    „Nein, nein! Das bleibt ganz unter uns! Kein Wort zu Anna Lange! Ich melde mich wieder“, sagte Braun hektisch und legte schnell auf, ohne sich zu verabschieden.
    *
    Nachdenklich blies Richard Marx elegante Rauchringe an die Decke. Wie ein böser Schatten aus der Vergangenheit war Tony Braun plötzlich wieder aufgetaucht. Jener Tony Braun, der ihn vor Jahren bei einer jugendlichen Hackerattacke auf den Server der Kunstuniversität aufgespürt und ohne Protokoll befragt hatte. Er hatte nicht nur den Server gehackt, sondern mit seinem Programm auch alle Prüfungsergebnisse verbessert. Sämtliche Kunststudenten schlossen ihre Prüfungen mit Auszeichnung ab, der Rektor war ratlos, das Chaos wurde zum Politikum und er musste zurücktreten.
    Als er damals die Ablehnung seiner Bewerbung an der Kunstuniversität als Grund für seinen Computerangriff angab, lachte Tony Braun schallend und ließ ihn ohne Anzeige laufen. Allerdings musste er als Gegenleistung dafür im Zuge einer Mordermittlung von Braun den verschlüsselten Mailverkehr zwischen Anwalt und Täter aufdecken und dieser konnte mit den Informationen einen Mörder hinter Gitter bringen. Das alles geschah, bevor er bei der Werbeagentur „The White Elephant“ anheuerte.
    Die jetzige Aufgabenstellung war nicht sonderlich anstrengend, doch es gab ein Problem: Anna Lange.
    Er war absolut loyal zu seiner Chefin. Er bewunderte ihre positive Energie, mit der sie sich nach jedem Rückschlag wieder aufrappelte und verbissen weiterkämpfte. Es herrschte zwar ein chronischer Mangel an Aufträgen, aber er mochte trotz mieser Bezahlung die Atmosphäre in der Agentur. Dass er jetzt hinter dem Rücken von Anna Lange Informationen einholen sollte, behagte ihm gar nicht.
    „Richard soll kommen!“ Das Gebrüll von Stefan Szabo riss ihn aus seinen Gedanken. Die Layouts unter den Arm geklemmt und die Zigarette im Mund, schlurfte er im Takt des basslastigen Hip-Hop-Sounds in die Creation Zone, wo ihn Szabo, wie immer mit weißen iPod-Stöpseln in den Ohren, bereits erwartete.
    Stefan Szabo, der Kreative, der sich nirgends fix anstellen ließ und seine Freiheit über alles liebte, war zwar ein begnadeter Ideenentwickler, doch sein kreativer Enthusiasmus konnte auch in destruktive Lethargie umschlagen. Das kam in letzter Zeit häufig vor. Heute scheint er einen guten Tag zu haben, dachte Richard und schnippte die bis zum Filter abgerauchte Zigarette in ein Wasserglas, das auf dem Tisch stand.
    Für die Katzenkampagne hatte er Dutzende von Entwürfen gelayoutet, die jetzt als Computerausdrucke vor ihnen und der staunenden Productmanagerin auf dem Tisch lagen. Richard waren Katzen immer egal gewesen, aber jetzt konnte er sie einfach nicht mehr ausstehen. Goldene Schleife hier, kleines Sternchen auf den Krallen dort, aber durfte eine Katze in einer Katzenfutter-Werbung eigentlich Krallen zeigen? Schreckte das nicht potentielle Käufer ab? Raubtiereffekt, ja, aber es konnte auch sein, dass der Kunde deswegen die Kampagne in den Müll kippte und seine Idee sinnlos war. Musste man der Katze ihre Krallen ziehen, um sie zu lieben?, philosophierte er in Gedanken währen Szabo die Kundin bei guter Laune hielt.
    Auf jeden Fall kreativ war die Idee von Szabo, eine Katze vor einen Fernseher zu setzen, wie einen Couch-Potato, und kluge Sprüche klopfen zu lassen. Das war ein Kampagnenansatz, den ihr Kunde erst einmal verdauen musste. Ohne die Minikopfhörer aus den Ohren zu nehmen, überzeugte Szabo die sich windende Produktmanagerin schnell von der Genialität der Kampagne. Doch nach diesem positiven Feedback wurden statt der beim Briefing so groß angekündigten Plakatkampagne nur ein Flyer und zwei Etiketten in Auftrag gegeben. Produktmanagerinnen waren zwar die Domäne von Stefan Szabo und

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