Tohuwabohu
haben.‹ Zitat Ende. Absolut überzeugend, finden Sie nicht auch?«
Direktor Schnapps mußte zugeben, daß es das war, und fuhr wieder ins Gefängnis zurück, immer noch mit dem Problem beschäftigt, einen Henker zu finden.
Schließlich war es kein anderer als Wachtmeister Els, der offizieller Henker wurde. Der Wachtmeister überlegte immer noch voller Freude, wofür er die Belohnung ausgeben solle, die er durch die Verhaftung von Miss Hazelstone eingenommen hatte, und sah mit Spannung der Feier in der Polizeisporthalle entgegen, bei der ihm vom Polizeikommissar der Scheck überreicht werden sollte. Er hatte beschlossen, der Preis, den der Präparator am Piemburger Museum für das Ausstopfen von Toby gefordert hatte, sei die Sache wert. »Ich laß den Dobermann ausstopfen«, hatte er Kommandant van Heerden eines Tages eröffnet.
»Dann, denke ich, werden Sie nichts dagegen haben, sich ein kleines Taschengeld zu verdienen«, sagte der Kommandant. »Wie denn?« fragte Els argwöhnisch.
»Nichts Anstrengendes«, sagte der Kommandant. »Es erfordert von Ihnen absolut keine Mühe. Wenn ich darüber nachdenke, wundere ich mich eigentlich, daß Sie sich noch nie daran versucht haben. Ich kann mir keinen besseren Mann für die Aufgabe denken.«
»Hm«, sagte Els, dem die Locktöne des Kommandanten gar nicht gefielen.
»Ich möchte sagen, Sie haben wahrscheinlich eine natürliche Begabung dafür.«
Els überlegte, welche dreckigen Aufgaben rund ums Polizeirevier erledigt werden mußten. »Um was geht’s?« fragte er schroff.
»Das ist eine Aufgabe, die Ihnen wirklich liegen müßte«, sagte der Kommandant, »und Sie täten’s ausnahmsweise mal legal.«
Els versuchte, sich vorzustellen, was ihm wirklich läge und was nicht legal wäre. Mit schwarzen Frauen zu bumsen erschien ihm als die plausibelste Lösung.
»Selbstverständlich würden Sie die übliche Gage dafür kriegen«, fuhr der Kommandant fort.
»Die übliche Gage?«
»Fünfundzwanzig Rand beträgt sie, glaube ich«, sagte der Kommandant, »sie kann aber auch gestiegen sein.«
»Hm«, sagte Els, der langsam meinte, seinen Ohren nicht mehr trauen zu dürfen.
»Nicht schlecht für ein bißchen Spaß«, sagte der Kommandant, der wußte, daß Wachtmeister Els mindestens fünfzehn Menschen in Ausübung seiner Pflicht und einundzwanzig aus purem Vergnügen erschossen hatte. »Natürlich brauchte die Methode etwas Übung.« Wachtmeister Els kramte in seiner Erinnerung, um auf irgendeine Methode zu stoßen, die er noch nicht angewandt hatte. Soweit er wußte, hatte er schon jede Stellung aus dem Buch versucht und noch ein paar dazu.
»Welche Methode hatten Sie denn im Sinn?« erkundigte er sich.
Dem Kommandanten ging Elsens Geziere langsam auf den Wecker. »Die mit einem Strick um den Hals und einem Sturz aus drei Metern Höhe«, schnauzte er. »Das sollte fürs erste genügen.«
Els war perplex. Wenn’s so schon losginge, mochte er gar nicht dran denken, wie’s enden sollte.
»Wär das nicht ein bißchen gefährlich?« fragte er. »Natürlich nicht. Bombensicher.«
Wachtmeister Els konnte sich keine Bombe vorstellen, die so sicher war.
»Natürlich, wenn Sie Schiß haben«, begann der Kommandant. »Ich hab keinen Schiß«, sagte Els. »Wenn Sie wirklich wollen, daß ich’s mache, dann mach ich’s, aber ich übernehme keine Verantwortung dafür, was dem armen Mädel dabei passiert. Ich meine, man kann doch keine Frau mit einem Strick um den Hals drei Meter tief fallen lassen, ohne sie irgendwie zu verletzen, nicht mal ’n Niggerweib. Und was das Bumsen ...«
»Wovon zum Teufel reden Sie eigentlich, Els?« wollte der Kommandant wissen. »Wer hat denn was von Frauen gesagt? Ich rede davon, daß Jonathan Hazelstone gehenkt wird. Ich biete Ihnen den Job als Henker an, und Sie quatschen die ganze Zeit wie ein Besessener von Frauen. Fühlen Sie sich in Ordnung?«
»Ja, Sir. Jetzt ja«, sagte Els.
»Na schön, also machen Sie’s oder machen Sie’s nicht?«
»Ja, klar. Ich werde ihn prima hängen. Das macht mir nichts aus«, und Els war losgezogen, um am Galgen im Piemburger Gefängnis zu üben.
»Ich bin Scharfrichter Els«, stellte er sich würdevoll dem Wärter am Tor vor. »Ich bin der offizielle Henker.« Als Kommandant van Heerden wieder allein in seinem Büro war, lauschte er dem Klopfen seines Herzens. Seit jener Nacht allein im Garten von Jacaranda House war ihm bewußt, daß irgend etwas damit ernstlich nicht stimmte. »Das ist das ganze
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