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Tokatas Todesspur

Tokatas Todesspur

Titel: Tokatas Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es, seine Bewegungen zu kontrollieren. Nur nichts überhasten, was die Ratte zu einem vorschnellen Angriff verleiten könnte. Es wäre für ihn unter Umständen tödlich gewesen. Endlich hatte er den Ständer erreicht.
    Mit einer hundertmal geübten glatten Bewegung zog er den Holzstab aus der Halterung.
    Da bewegte sich die Ratte.
    Zuerst zuckte sie nur, dann duckte sie sich, ihr Fell sträubte sich, und plötzlich sprang sie.
    Sie wuchtete sich hoch, über einen der großen Bottiche hinweg und hatte sich Ozaku als Ziel ausgesucht. Der Japaner schrie auf. Ein wilder Kampfschrei, sein Körper spannte sich für einen Moment, um im nächsten Augenblick zu explodieren. Dabei riß er die Latte hoch, rammte sie vor und damit genau in die Sprungrichtung der gräßlichen Mutation.
    Breitbeinig blieb er stehen. Die Ratte war sich ihres Erfolgs so gewiß, daß sie gar nicht erst den Versuch unternahm, auszuweichen. Die Lattenspitze traf sie voll. Ozaku rammte die Spitze mit aller Kraft in den pelzigen Körper des Tieres.
    Die Ratte hatte ihr Gewicht, aber Ozaku war stark. Und er schaffte es tatsächlich, die erste Attacke abzuwehren. Das Tier fiel nicht auf ihn, sondern klatschte links von ihm zu Boden, wo es sich einmal um die eigene Achse drehte. Auch Ozaku drehte sich. Er hob die Latte hoch, sah den ungeschützten Bauch der Mutation und rammte den massiven Holzstab so hart es ging nach unten. Tief bohrte er sich in den Körper des Monstertieres. Leider hatte der Stab keine Spitze, so konnte Ozaku nur einen Teilsieg erringen. Auch über den freute er sich nicht lange, denn die Ratte konnte mehr einstecken, als er erwartet hatte.
    Sie wuchtete sich noch auf dem Boden liegend herum und sprang in die Höhe. Beide Treffer hatten ihr nichts ausgemacht, dieses Tier steckte sie einfach weg.
    Jetzt bekam Ozaku es mit der Angst zu tun. Zum erstenmal dachte er an Flucht. Bisher war er noch nie im Leben vor irgend jemandem oder irgend etwas geflohen, doch nun sah die Sache anders aus. Er hatte hier einen Gegner vor sich, den es normalerweise gar nicht geben durfte.
    Eine Ratte so groß wie ein Mensch, das war eigentlich unmöglich, und doch eine Tatsache. Sie stieß ein Geräusch aus, das ihm durch Mark und Bein schnitt. Es war ein hohles Pfeifen, viel lauter als bei einem normalen Tier, und es diente gleichzeitig als Angriffssignal. Diesmal war sie schneller als Ozaku. Der Japaner kam nicht rechtzeitig genug weg.
    Mit seinem vollen Körpergewicht hieb die Bestie gegen ihn, und von der Wucht des Aufpralls wurde der Mann umgerissen. Schmerzhaft spürte er den Aufprall, knallte zudem mit dem Hinterkopf zu Boden, verschluckte einen Fluch und sah Sterne aufblitzen. Das Tier aber war über ihm. Es drückte ihm mit seinem Gewicht die Luft ab. Ozaku nahm diesen ekligen Gestank wahr, den die Ratte ausströmte. Und er sah, was viel schlimmer war, das schreckliche Maul mit den großen Nagezähnen.
    Sie würden erbarmungslos zuschlagen und seine Kehle durchbeißen, dessen war er sicher.
    Ozaku schüttelte die Lähmung ab, die ihn erfaßt hatte. Er versuchte die Ratte von sich zu stemmen, aber sie war so schwer und das Fell mit Wasser vollgesogen, daß er es einfach nicht schaffte, sich von dem Druck zu befreien. Die Mutation aber wollte seinen Tod. Das bemerkte er genau, denn die Ratte riß ihr Maul auf. Sie rutschte ein wenig zurück, so daß sich die Zahnreihen in einer Höhe mit der Kehle des Mannes befanden. Wenn sie jetzt zubiß, dann war Ozaku verloren.
    Das wußte er genau. Der Japaner setzte alles ein. Die Angst steigerte seine Kraft noch. Es gelang ihm tatsächlich, seinen Arm anzuheben und ihn anzuwinkeln. Er schützte damit seinen Hals. Dies geschah buchstäblich im letzten Augenblick, denn als das Biest zubiß, da trafen die Zähne nicht die Kehle des Mannes, sondern nur seinen Arm. Sie bissen durch den Drillichstoff, und Ozaku spürte sie wie kleine Messer auf seiner Haut. Es schmerzte, doch er biß die Zähne zusammen und kümmerte sich nicht darum. Er stieß sogar seinen Kopf hoch und traf die empfindliche Nase der Ratte.
    Sie heulte regelrecht auf, zuckte zurück, so daß es Ozaku gelang, seine Beine anzuwinkeln und die Füße in den Bauch der Riesenratte zu stemmen. Er stieß das Monstrum weg.
    Sofort überrollte er sich, kam auf die Füße und lief torkelnd ein paar Schritte zur Seite.
    Daß die Ratte aufgeben würde, daran glaubte er nicht. Zudem versperrte sie ihm den Weg zu den Lastenaufzügen. Er mußte ihn sich praktisch

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