Tokatas Todesspur
bekam die Brühe in den Mund, seine Kleidung saugte sich voll, und er hatte Mühe, wieder hochzukommen.
Trotz der Angst, ertrinken zu können, dachte er auch an die Riesenratte.
Und das war gut so, denn als er mit seinem Kopf die Oberfläche der trüben Flüssigkeit durchbrach, da hockte die Ratte riesengroß wie ein Ungeheuer vor dem Schachtrand und starrte ihn an.
Das Maul hatte sie geöffnet.
Sie brauchte nur noch zuzubeißen.
Ozakus Gesicht verzerrte sich. Selbst er verlor die Nerven und stieß einen gellenden Schrei aus…
***
Eine Katze, fast so groß wie ein Mensch! Das Bild sah Miko vor sich.
Leider war es kein Bild, sondern Realität. In diesem Supermarkt hockte tatsächlich ein Monster. Eine pechschwarze gewaltige Katze.
Aber woher kam sie? Wie war es möglich, daß so ein Tier entstehen konnte?
Trotz der Angst, die Miko empfand, schossen diese Gedanken durch sein Hirn. Das war ein Alptraum, eine andere Erklärung hatte er leider nicht. Er wußte nichts von der Schwarzen Magie, die zusammen mit dem grauenhaften Gift der Müllkippe für diese Mutation verantwortlich war.
Denn beide Faktoren hatten dafür gesorgt, daß aus normalen Haustieren solche Monster entstanden.
Bisher waren sie noch nie auf der Insel gesichtet worden, sonst hätte man längst darüber gesprochen.
Miko wußte eins. Wo sich diese Katze befand, da gab es sicherlich noch mehrere. Und er mußte jetzt seine Freunde und Kollegen warnen. Er mußte ihnen mitteilen, in welch einer Gefahr sie schwebten. Er war auch nicht so vermessen zu glauben, daß er selbst gegen dieses Monstrum ankommen konnte. Nein, wenn die Katze ihn attackierte, dann würde sie ihn auch besiegen, dazu brauchte er nur die gefährlichen Zähne zu sehen, die sie ihm präsentierte, als sie ihr Maul aufriß. Welche Möglichkeit blieb ihm? Die Flucht!
Kaum hatte sich Miko dazu entschlossen, da setzte er diesen Vorsatz schon in die Tat um.
Er warf sich auf der Stelle herum und gab Fersengeld. Seine Schritte hämmerten auf den Boden, als hohles Echo wurden sie von den leeren Wänden zurückgeworfen, die Angst beflügelte sein Weglaufen, und er hetzte durch den Eingang, jeden Augenblick damit rechnend, von der Katze angesprungen und zu Boden geworfen zu werden.
Als er den Supermarkt verlassen hatte, warf er einen Blick über die Schulter. Die Katze kam.
Nicht schnell, sondern gleitend, lautlos und schleichend. Ein Raubtier, das sich seiner Beute sicher war. Wohin? Miko blickte sich um.
Eigentlich hätte er nach rechts laufen müssen, um in die Sicherheit des Zuchthauskomplexes zu gelangen, aber dieser Weg war versperrt. Dort stand ein Hund!
Eine gewaltige Dogge, fast so groß wie ein Mensch, mit gelbbraunem Fell und aufgerissenen Kiefern. Diese Mutation wartete nur darauf, zubeißen zu können. Miko heulte vor Enttäuschung auf. Er schaute zur anderen Seite hin. Dort lauerte kein Tier. Der Weg war frei. Noch…
Sollte er es wagen?
Die Katze erschien bereits im Eingang, und ihr Auftauchen ließ Miko keine andere Möglichkeit. Er startete.
Miko lief genau in die Richtung, wo die Hochhäuser standen. Rechts davon lag der verwilderte Park, ein Dschungelwirrwarr. Instinktiv zuckte der Aufseher davor zurück. Er dachte daran, daß sich innerhalb des Parks auch andere Riesentiere verstecken konnten, da waren vielleicht die Häuser noch am sichersten. Es gab kaum noch Türen. Und wenn, dann hingen sie schief in den Angeln.
Wie ein grauer Turm ragte das erste Hochhaus vor seinen Augen auf.
Ein gewaltiges Gebilde, ein Betonkoloß. Miko stürmte durch den Eingang.
Er stolperte in einen Flur, der mit Abfall übersät war. Es stank nach Verfaultem und auch nach Tierkot. Der Aufzug funktionierte längst nicht mehr, aber die Treppen waren noch stabil.
In seiner Panik hetzte Miko sie hoch. Der Handlauf aus Kunststoff hing in Fetzen herab, darunter war das Geländer rostig, und Miko scheuerte sich die Handflächen auf, als er es anpackte.
Die erste Etage. Miko erkannte vier offenstehende Türen. Er konnte sich aussuchen, wo er sich verstecken sollte. Bevor Miko eine Entscheidung traf, warf er einen Blick in den Treppenhausschacht. Da lauerte die Katze!
Lautlos hatte sie seine Verfolgung aufgenommen, und sie hockte dicht an der Tür auf ihren Hinterbeinen, hatte den Kopf in den Nacken gelegt und schaute hoch. Ihre Blicke trafen sich.
Miko zuckte zurück. Er hatte panische Angst. Sein Herz trommelte wild.
Er spürte es an den Rippenbögen, und als er noch einen Blick
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