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Tokatas Todesspur

Tokatas Todesspur

Titel: Tokatas Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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    Er hielt sich dicht an dieser künstlichen Trennwand, und als er ihr Ende erreicht hatte, blieb er stehen und schaute um die Ecke. Er sah es, und er glaubte, verrückt zu werden. Denn was dort stand, war eine Ausgeburt der Hölle. Ein schlimmes Monster, wie man es vielleicht in Alpträumen sah oder im Kino, wo sie Filme zeigten, die sich mit schrecklichen Zukunftsvisionen beschäftigten.
    Es war kein Mensch und auch kein Monster im eigentlichen Sinne des Wortes.
    Vor Miko hielt sich eine Riesenkatze auf! Sie hatte sich auf ihre Hinterläufe gesetzt und erreichte trotzdem fast die Größe eines Menschen…
    ***
    Wir flogen um die halbe Welt. Japan!
    Ein exotisches Land. Voller Geheimnisse und fremdartiger Kulturen. Ein Land der Geishas und Gangster, wie mir mal ein Kollege aus dem Reich der Kirschblüten gesagt hatte. Aber auch ein Land, das von seiner Industrie verschlungen wurde.
    In Tokio sollten wir landen. Es gab Experten, die Tokio für die größte Stadt der Welt hielten. Genau konnte das eigentlich niemand sagen, weil es kaum Vergleichszahlen gab. Tokio war ein Phänomen, das man nicht in den Griff bekam. Die Stadt wuchs, neue Straßen entstanden, alte verschwanden, so kam es, daß nur die wichtigen Haupt- und Nebenstraßen überhaupt Namen trugen. Um sich in Tokio auszukennen, benötigte man ein ganzes Leben und noch mehr.
    Der Flughafen hieß Hanida Airport. Dort schwebte unsere Maschine auch ein.
    Grau war der Himmel. Wir hatten unterwegs Schnee gehabt und waren in Stürme geraten. Obwohl die Fluggesellschaft die Zeit so angenehm wie möglich verkürzte, durch gutes Essen, Freidrinks, Lesestoff und Filme, waren Suko und ich doch froh, als die größte Stadt Asiens endlich im Dunst unter uns lag. Wir hatten uns schon angeschnallt und warteten auf die Landung. Noch einmal ging die Stewardeß lächelnd herum, dann nahm sie selbst Platz und schnallte sich an. Mit der Polizei würden wir gar nicht in Berührung kommen, wie man uns gesagt hatte.
    Ein Mann vom japanischen Geheimdienst war unsere Kontaktperson.
    Nur wenig Menschen sollten über unsere Aufgabe informiert sein. Denn dieser Job glich wirklich einem Pulverfaß, an dem man die Lunte schon angezündet hatte.
    »Na ja«, sagte Suko, als sich der metallene Vogel senkte, »dann wollen wir mal.«
    »Und wie.« Ich grinste.
    Landung. Bodenkontakt. Weich setzte der Pilot den Vogel auf. Es gab kein großes Rütteln oder Schütteln. Als ich aus dem schmalen Fenster schaute, rollten wir bereits über die lange graue Piste, und ich sah die abgestellten Flugzeuge vorbeihuschen, dann die gewaltigen Flughafengebäude, und danach wurde die Maschine durch eine Kurve auf eine Nebenrollbahn dirigiert.
    Die Geschwindigkeit war stark gesunken. Die Gebäude wurden größer.
    Ich sah Tankwagen und Menschen. Noch kamen sie mir wie Ameisen vor. Jenseits der Hallen stieg ein gewaltiger Jumbo in den Himmel. Ein Meisterwerk der Technik, der von den grauen Wolken verschluckt wurde, als wäre er in das Maul eines Riesen geflogen.
    Eine Minute später stand unsere Maschine. Wir schnallten uns los und erhoben uns.
    Ich trug meinen Einsatzkoffer. Suko nahm den schmalen Gegenstand in die Hand, der wie ein Behälter für ein Musikinstrument aussah. Wir verwahrten jedoch keine Geige oder Gitarre darin, sondern ein Schwert, das uns eine Hilfe sein sollte. Eine schwarzmagische Waffe, die einmal Destero, dem Dämonenhenker, gehört hatte.
    Ausgerüstet waren wir gut. Ob die Waffen reichten, wenn es gegen den goldenen Samurai oder gegen Tokata ging, mußte sich erst noch zeigen.
    Alle Passagiere waren froh, die Maschine verlassen zu können. An den beiden Ausstiegen gab es ein ziemliches Gedränge. Wir ließen uns Zeit, auf ein paar Minuten mehr oder weniger kam es jetzt auch nicht mehr an.
    Durch einen Schlauch gelangten wir direkt in die Abfertigungshalle.
    Große Zollformalitäten brauchten wir auch nicht über uns ergehen zu lassen, denn ein Mann in einem grauen Anzug winkte uns zu, kaum daß wir die Halle betreten hatten. Der Mann lächelte knapp und stellte sich als Kommissar Taira vor.
    Unsere Namen brauchten wir erst gar nicht zu sagen. Er wußte Bescheid. Ich musterte ihn unauffällig. Taira war für einen Japaner ziemlich groß. Er hatte sein dunkles Haar zu einer Streichholzfrisur geschnitten. Das Gesicht wirkte ein wenig breit. Die Nase stach kaum ab, dafür wölbten sich seine Lippen vor. Daß mit diesem Mann nicht gut Kirschenessen war, wenn man ihn als Feind hatte,

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