Tokatas Todesspur
Tokata ihn hinführen wollte. Er rechnete mit dem Park und hatte recht, denn er mußte sich auf den Befehl des Samurais hin nach links wenden, wo der verwilderte Park lag. Miko fürchtete sich davor, ihn zu betreten, aber Tokata ließ ihm keine andere Wahl.
Die Brücke überquerten sie nicht, sie hätten zu leicht gesehen werden können.
Bevor sie den Park betraten, ließ Tokata Miko noch einmal anhalten.
»Du kennst die Insel?« fragte er.
»Ein wenig.«
»Dann weißt du, wo der heilige Fächer liegt?«
»Nein!« Miko kreischte die Antwort fast. »Ich weiß es nicht. Wirklich nicht.«
Tokata aber ließ nicht locker. »Er soll in einem Versteck liegen, habe ich gehört. Und wo kann man auf dieser Insel etwas verstecken. Wo, du Wurm?«
»Überall!«
Der Samurai lachte. »Geh weiter. Los, geh!«
»Ja, ja.« Miko stolperte voran.
Ruhig lag der verwilderte Park vor ihm. Keine Tiere waren zu sehen. Sie hörten auch keine Tierstimmen. Trotzdem war Miko davon überzeugt, daß irgendwo die Mutationen lauerten. Er konnte sich gut vorstellen, daß sie sich innerhalb des dichten Dschungels zu dem entwickelt hatten, was sie jetzt waren. Und das Gelände war wirklich dafür geeignet, die grauenvollen Wesen zu verbergen.
Es hatte mal Wege und Pfade gegeben, doch die waren im Lauf der Zeit zugewuchert. Die Bodengräser hatten ihren Weg gefunden. Dicht wuchs das Unkraut zwischen den Bäumen. Einige von ihnen lagen am Boden.
Es waren die schwächeren. Sie hatten dem ausbreitenden Wuchs der stärkeren nicht standhalten können.
Licht fiel kaum in den Wald. Dafür waren die Kronen zu dicht. Es herrschte unter ihnen ein regelrechtes Dämmer. Wenn der Weg zugewuchert war, schlug Tokata mit seinem Schwert zu. Er drosch an der Schulter des vor ihm gehenden Mannes vorbei und verschaffte Miko so freie Bahn.
Unheimlich kam Miko der Wald vor. Er hatte ihn nie betreten. Irgend etwas hatte ihn immer davon zurückgehalten, jetzt merkte er, daß es die Atmosphäre gewesen sein konnte, die dieser Wald ausströmte. Eine kleine Lichtung hatte sich noch gehalten.
Dort fanden sie umgekippte Bänke. Eine Erinnerung an die Zeit, als die Insel noch zivilisiert gewesen war. Sie überquerten die Lichtung.
Zur Hälfte hatten sie es geschafft, als Miko vor sich eine Bewegung wahrnahm. In der grünen Wand knackte und raschelte es. Bewegungen entstanden, die dichte Wand teilte sich und vor Miko erschien der Kopf einer Riesenratte. Der Aufseher blieb stehen. Keine Macht der Welt hätte ihn jetzt noch weiterbringen können, und wenn er hier auf der einsamen Lichtung starb, das war ihm egal.
Tokata verlangte auch nicht, daß er weiterging. Der Samurai des Satans hatte mit Gefahren dieser Art gerechnet und sie sogar herbeigesehnt, denn auf allen seinen Wegen hinterließ er eine Todesspur.
Eine zweite Ratte erschien. Sie hatte sich geduckt, während die andere aufrecht stand. Beide Tiere sahen in Miko und Tokata ihre Opfer. Sie hatten sie bereits in die Zange genommen und ihre Mäuler aufgerissen.
»Zu Boden!« brüllte Tokata und gab Miko gleichzeitig einen Tritt, der ihn in das Gras schleuderte. Miko kroch zur Seite.
Hinter der umgestürzten Bank fand er Deckung.
Und von hier aus schaute er zu, wie sich der einarmige Samurai des Satans den beiden Monstern stellte.
Tokata hatte sich breitbeinig aufgebaut. Er stand dort leicht geduckt, das Schwert hielt er schlagbereit in seiner rechten Hand.
Von seiner Position aus konnte er auch beide Tiere im Auge behalten.
Die Riesenratten sahen nur die Beute. Sie ließen sich auch nicht von Tokatas Schwert beirren, das er wie spielerisch ein paarmal durch die Luft zog, so daß ein pfeifendes Geräusch dabei entstand.
Die erste Ratte sprang.
Miko hielt unwillkürlich den Atem an, als sie ihren schweren Körper durch die Luft wuchtete. Ihr braungraues struppiges Fell zitterte, sie hatte sich den Samurai des Satans als Ziel ausgesucht. Tokatas dumpfes Lachen ertönte hinter seiner Maske. Es mündete in einen Kampfschrei, und dann pfiff sein Schwert im Halbkreis durch die Luft.
Es pfiff wirklich, so hart war es geschlagen worden, und es traf auch sein Ziel.
Mitten im Sprung wurde die Ratte geköpft!
Die beiden Teile flogen zu verschiedenen Seiten weg. Aus dem Rumpf strömte Blut. Miko sah dem Kopf nach, allerdings nicht so lange, bis er den Boden berührte, denn Tokata hatte sich bereits seinem zweiten Gegner zugewandt.
Diese Ratte reagierte schneller als die erste. Sie hatte gesehen, was mit ihrer
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