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Tokatas Todesspur

Tokatas Todesspur

Titel: Tokatas Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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laufen können, doch wir kannten die Örtlichkeiten nicht und mußten uns schon auf Kamosana verlassen. Der Zuchthausdirektor schnaufte, als wir unten ankamen. Ich schaute in den Waschraum hinein, sah die Aufseher in ihren Uniformen und die Waffen, die sie in den Händen hielten. Die Männer machten jedoch keinerlei Anstalten, in einen Kampf einzugreifen, der sich zwischen zwei Männern abspielte, die am Boden lagen. Noch etwas sahen wir.
    Den von Kugelgarben durchlöcherten Kadaver einer Riesenratte. Er konnte nicht mehr gefährlich werden, dafür jedoch das Monster, das auf einem Gefangenen lag. Jemand schrie irgend etwas, das ich nicht verstand. Kamosana übersetzte.
    »Eine lebende Leiche!« Da wußten wir Bescheid.
    Ich war eine Idee schneller als Suko, stürmte aus dem Aufzug, rannte an den Bottichen vorbei und stand einen Lidschlag später neben dem Zombie, der sich daran begab, den Gefangenen zu erwürgen.
    An den nassen Haaren riß ich ihn hoch.
    Er stieß einen tierischen Schrei aus und wurde von mir herumgeworfen.
    Die Pranken lösten sich dabei vom Hals des Mannes. Nun hatte ich ihn vor mir.
    Die Beretta nahm ich nicht, weil ich Munition sparen wollte.
    Ich schlug die Jacke zurück und zog den silbernen Dolch, wobei ich gleichzeitig einen Schritt zurückging, aber den rechten Arm mit der Klinge vorstieß. Der Zombie torkelte in das Messer.
    Es war, als hätte ihn ein Blitzschlag getroffen, der ihn zuerst durchschüttelte und dann zerstörte.
    Ja, er bereitete seinem grauenhaften Dasein ein Ende.
    Wie eine Puppe kippte der Untote zur Seite. Aus der Wunde quoll eine wassergelbe, schleimige Flüssigkeit, die später einen rosa Schimmer annahm.
    Dann starb er.
    Er löste sich nicht auf, dazu war er noch nicht lange genug tot, er fiel nur ein wenig in sich zusammen, und die Haut nahm einen anderen Farbton an. Sie wurde grauer und gleichzeitig blasser. Ich bückte mich und zog den Dolch aus dem Körper des endgültig erlösten Zombies. Als ich mich umdrehte, sah ich den Mann, den der Zombie attackiert hatte. Er setzte sich auf und blutete am Arm. Sein Gesicht war verzerrt. Sämtliche Gefühle spiegelten sich darauf wider. Angst, Entsetzen, Panik. Und auch Haß, den der Mann empfand.
    Die anderen Männer waren stumm. Manche blickten betreten zu Boden, andere schauten auf den Zombie.
    Ich wandte mich an den Zuchthausdirektor, während Suko den Raum nach anderen Untoten durchsuchte.
    »Können Sie mir eine Erklärung geben?« fragte ich ihn.
    »Vielleicht.«
    »Bitte.«
    Kamosana knetete sein Gesicht mit beiden Händen.
    »Ich weiß nicht, Mr. Sinclair, wie ich Ihnen das erklären soll. Was Sie hier gesehen haben, durfte und darf es eigentlich nicht geben. Da ist etwas völlig Unnatürliches. Sie würden es sicher mit Zauberspuk und Höllenkräfte umschreiben.«
    »Es war ein Zombie, nicht?«
    Erstaunen stahl sich in die Augen des Mannes. »Ja, das war in der Tat ein Zombie.«
    »Und wo ist er hergekommen?«
    Diese Frage stellte Suko. Allerdings konnte Kamosana sie ihm nicht beantworten, das übernahm der noch immer am Boden hockende Ozaku. »Aus dem Schacht!« keuchte er.
    »Diese verdammte Bestie ist aus dem Schacht gekrochen. Wie auch die Riesenratte.«
    »Stimmt das?« Diese Frage galt den anderen Zeugen, von denen einige englisch verstanden. Ich erntete ein zögerndes Nicken.
    Obwohl wir wirklich nicht mit den Gegebenheiten der Insel vertraut waren, hätte ich noch einiges sagen können. Ich behielt es lieber für mich, denn ich wollte die anderen nicht beunruhigen. Ich entschloß mich jedoch, den Zuchthausdirektor in den Fall einzuweihen und meine wahre Identität preiszugeben. Zudem konnten wir davon ausgehen, daß es nicht nur einen Zombie oder ein Monster auf der Insel gab, sondern zahlreiche. Stimmte meine Vermutung, befanden sich die Menschen in höchster Gefahr, und als Konsequenz blieb nur die Räumung der Insel.
    Eine andere Chance sah ich wirklich nicht. »Haben Sie einen Arzt?« fragte ich den Direktor.
    »Natürlich.«
    »Dann bringen Sie den Mann zu ihm.«
    Kamosana nickte. Er gab die Anweisung, Ozaku wegzuschaffen. Zwei Männer kümmerten sich darum.
    Ich atmete tief durch. »Können wir mit Ihnen allein sprechen?« wandte ich mich an den Zuchthauschef.
    »Hier?«
    Ich nickte. »Wenn die Männer den Raum verlassen.« Sie hatten natürlich die Worte vernommen. Die Neugierde stand auf ihren Gesichtern zu lesen. Sicherlich hätten sie gern gelauscht, aber was wir zu besprechen hatten, war nun nicht

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