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Tokio Killer05 - Riskante Rückkehr

Tokio Killer05 - Riskante Rückkehr

Titel: Tokio Killer05 - Riskante Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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Name?«
    »Jun«, sagte ich.
    Er wiederholte meinen Namen ins Telefon. Dann blickte er mich wieder an und sagte: »Sie kann nicht runterkommen.«
    Ich riss ihm den Hörer aus der Hand. Er wich erschrocken zurück. Ich hob den Hörer ans Ohr und sagte: »Entweder du kommst runter, oder ich komme hoch.«
    Nach kurzem Zögern sagte sie: »Warte.«
    Ich legte den Hörer zurück auf die Gabel. Der Portier blickte mich wütend an, überlegte anscheinend, was er tun sollte.
    »Ruhig Blut«, sagte ich mit ausdrucksloser Miene zu ihm. »Mischen Sie sich da lieber nicht ein.«
    Nach einem Augenblick nickte er. Ich ging wieder nach draußen und beobachtete die Straße.
    Zwei Minuten später kam Midori heraus. Sie trug eine schwarze Jeans und ein graues Sweatshirt. Sie hatte Koichiro auf dem Arm, eingewickelt in die blaue Fleecedecke.
    Sie hielt ihn so, dass er mir den Rücken zugewandt hatte, doch er drehte sich um und guckte. Als er mein Gesicht sah, lächelte er. Ich spürte, wie irgendetwas in mir zersprang.
    »Mir ist egal, wie du zu mir stehst«, sagte ich. »Ich wollte nur Bescheid geben, dass es vorbei ist. Ihr seid in Sicherheit.«
    Ihre Augen huschten nach links den Bürgersteig hinunter, dann nach rechts. Gott, war sie nervös. Das sah ihr gar nicht ähnlich. Na, kein Wunder.
    »Hast du verstanden, was ich gesagt habe?«, fuhr ich fort. »Die beiden Männer. Sie werden dich nicht mehr behelligen. Niemand wird dich mehr behelligen.«
    Koichiro sagte: »Inu! « Hund!
    Sie spricht Japanisch mit ihm, dachte ich. Aber das konnte nur ein Fehlschluss sein.
    Verdammt, sie hatte irgendwas an sich, es war, als würde sie gleich in Panik geraten.
    »Ihr seid in Sicherheit«, sagte ich noch einmal. Sie blickte die Straße rauf und runter.
    »Yamaoto ist auch tot«, sagte ich. »Niemand wird euch …«
    Ich sah sie an, und auf einmal begriff ich. Ich wusste es einfach.
    »Sie kommen nicht her«, sagte ich mit einer Stimme, die weit weg klang. »Du brauchst nicht nach ihnen Ausschau zu halten. Sie haben schon auf mich gewartet, am Flughafen.«
    Sie starrte mich an, sagte nichts.
    Mein Verstand wusste, dass es wahr war, aber mein Herz wollte es nicht glauben. Ich legte den Kopf schief und blickte sie an, als würde ich sie zum ersten Mal sehen. Was auch in einem bedeutsamen Sinn wirklich der Fall war.
    »Du wusstest, dass ich auf schnellstem Weg herkommen würde, wenn du dich weigerst, dich zu verstecken«, sagte ich langsam, fast so, als würde ich laut denken. »Du wusstest, ich würde in Tokio die erste Maschine nehmen, die ich kriegen kann. Und genau das habe ich dann auch getan. Als ich dir gesagt habe, dass ich auf dem Weg bin, da hast du sie informiert. Du hast ihnen gesagt, wo sie auf mich warten sollen.«
    Ich blickte sie weiter an, versuchte, das alles zu begreifen. Sie hatte mir eine Falle gestellt wie ein Profi. Ich versuchte, diese neue Erkenntnis, wozu sie fähig war, mit dem Bild in Einklang zu bringen, wie ich sie immer gekannt hatte, und es wollte mir nicht ganz gelingen.
    »Weißt du, was sie mit mir vorhatten?«, fragte ich und dachte: Vielleicht hatte sie ja keine Ahnung, sie kann doch nicht …
    Sie nickte und sagte: »Das weiß ich.«
    Ich schüttelte den Kopf, versuchte zu verstehen. »Hat das mit deinem Vater zu tun?«
    »Nein«, sagte sie und zog Koichiro fester an sich. »Mit meinem Sohn.«
    Ich zögerte und sagte dann: »Aber ich hatte alles geregelt. Die beiden Typen waren die Letzten, und sie sind jetzt auch erledigt. Ich bin fertig mit meinem alten Leben. Ich bin ausgestiegen, wie ich es dir versprochen habe.«
    Sie lachte bitter auf. »Und du wirfst mir vor, ich will den Tatsachen nicht ins Gesicht sehen? Was du machst, ist wie ein Kampf gegen eine Hydra. Wenn du einen tötest, kommen zwei neue nach. Wenn du das nicht siehst, bist du wahnsinnig.«
    Ich erwiderte nichts. Meine Gedanken waren träge. Mir drehte sich alles, als hätte ich einen Schlag auf den Kopf bekommen.
    Koichiro sagte wieder: »Inu! «
    Ich wandte den Blick ab, versuchte, die Fassung zu wahren.
    »Weißt du, wer hier aufgetaucht ist, nachdem du zuletzt hier warst?«, hörte ich Midori sagen. »Irgend so eine blonde Tussi, die gesagt hat, sie würde dich kennen. Sie hat gesagt, du wärst eine Gefahr für Koichiro und für mich, und hat mir geraten, dich nicht wiederzusehen. Und weißt du was? Sie hatte recht. Sie hatte absolut recht.«
    Ich sah sie an. »Sie … war hier?«
    Sie schüttelte angewidert den Kopf. »Wieso bist du so

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