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Tokio Vampire

Tokio Vampire

Titel: Tokio Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Florine Roth
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komische Geruch.“
    Are warf mir einen seltsamen Blick zu. „Magie. Das habe ich dir doch schon neulich gesagt.“
    Das hatte ich auch schon nicht geglaubt, aber ich spielte das Spiel erst mal mit. „Beim letzten Mal hat es aber nicht nach M-Milch und Honig gerochen.“ Ich verschränkte die Arme vor der Brust.
    „Ich habe einen Schutzzauber gewirkt, für dieses Zimmer. Sicher ist sicher.“
    „Ein Schutzzauber?“ Ich begann zu grinsen. So’n Blech!
    Mein Grinsen machte Are offenbar wütend, aber mit der Reaktion, die folgte, hatte ich komplett nicht gerechnet. Er rauschte durch das Zimmer und pinnte mich mit einer Hand an die Wand.
    „Unterschätze niemals, was ich dir sage.“
    Scheiße, er war echt sauer. Warum? Ich schnallte gerade gar nichts! Und meine Füße hingen in der Luft. Er hielt mich mit einer Hand fest! Wie konnte das sein?
    „Du glaubst wirklich, du weißt alles, hm?“ Seine Augen brannten sich in meine, und seine Stimme klang drohend.
    Ich strampelte ein bisschen, bemerkte aber schnell, dass ich keine Chance hatte.
    „ Über so was mache ich keine Scherze. Merk dir besser, dass es manchmal lebenswichtig ist, nicht alles für einen Witz zu halten, was man nicht gleich kapiert. Okay?“
    Er hielt mich weiterhin mit einer Hand gegen die Wand gedrückt, mit der anderen strich er zart über mein Gesicht. Aber er wirkte noch immer bedrohlich.
    „J-ja, ich merk’s mir.“
    Als er mich wieder auf die Füße stellen wollte, waren meine Beine aus Gummi, und ich sackte einfach an der Wand nach unten, bis ich auf dem Boden war. Er kniete sich vor mich.
    Ich war total durcheinander, und jetzt war er mir auch noch so nah, dass ich ihn hätte küssen können.
    „Hast du nun mit Leo geschlafen?“, fragte ich mit dünner Stimme.
    Are grinste breit. „Indiskrete Frage.“
    Unsere Nasenspitzen berührten sich fast. Er hatte recht, es war ja auch egal. Ich schloss die Augen, es gab nur noch eines, was ich wollte. Und er tat mir den Gefallen. Unsere Lippen berührten sich sacht. Das war der Himmel! Seine Lippen waren weich, und er öffnete den Mund leicht, als ich meine Zunge neugierig dazwischen schob. Mein erster richtiger ernsthafter Kuss – und ich wollte mehr! Viel mehr. Es war übrigens völlig egal, dass wir auf dem Boden voreinander knieten. Nicht mal meine aufgeschlagenen Knie spielten jetzt noch eine Rolle. Für diesen Kuss wäre ich auf den Knien bis nach Lourdes gekrochen!
    Als Are sich zurückzog, schnappte ich erst mal nach Luft.
    „Okay, ich glaube dir das mit der Zauberei“, sagte ich atemlos.
    Are lachte leise und stand auf. „Mit wie vielen Typen hast du bisher geknutscht?“
    Ich schwieg.
    „Gut, das reicht mir als Antwort.“ Er setzte sich aufs Bett und zog die Beine an seinen Körper.
    Ich folgte ihm langsam und setzte mich ebenfalls auf die Matratze, allerdings ein Stück von ihm entfernt. Im Augenblick traute ich mir selbst nicht über den Weg.
    „W-was kannst du zaubern? Ich meine, bist du so’n kleiner Harry Potter?“
    „Ich habe ein paar magische Fähigkeiten, ich bin kein Magier“, erklärte Are. „Ich kann Dinge in meine Hand rufen. Und Menschen beeinflussen ...“
    Ich starrte ihn entsetzt an.
    „Keine Bange, dich nicht. Wenn ich nur ein wenig die Fühler ausstrecke, haut dich das gleich um. Du hast unglaublich feine Sinne.“
    Das hatte er ja schon einmal behauptet. Ich dachte eine Zeit lang nach und kaute an meiner Unterlippe.
    „Wenn du ein Magier bist, und ich angeblich ein T-Telepath – warum schickst du mir dann SMS? Warum unterhalten wir uns n-nicht einfach mit Gedankenübertragung?“ Dann hätte ich auch das Stotter-Problem nicht, ergänzte ich still.
    „Liam, sobald ich meine Kräfte nur ein bisschen einsetze, fällst du aus Bussen – oder auf den Bürgersteig!“
    „Willst du mir erzählen, dass du dafür verantwortlich warst?“, fragte ich ungläubig.
    Er nickte langsam. „ Dies ist mein normales Level, im Umgang mit Menschen.“
    WHAM! Ich kippte vornüber. Es war ein Gefühl, als hätte er mir mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Verzweifelt ruderte ich mit den Armen. Doch sofort ebbte der Schmerz wieder ab.
    „Siehst du jetzt, was ich meine?“
    Ich zog eine Grimasse. Konnte das wirklich sein? Ich brauchte einen Moment, um mich zu sammeln. Ich hatte mich noch niemals in meinem Leben mit dem Gedanken befasst, dass ich vielleicht eine besondere Gabe besitzen könnte. Eine Gabe ... Bisher hatte ich es für eine Behinderung gehalten! Ich hatte

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