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Tolle Maenner

Tolle Maenner

Titel: Tolle Maenner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Goldsmith
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Phil.
    »Eine 807-er Nummer? Willst du mir weismachen, dass das die Nummer eines Gland ist?«, fragte sie. »Vielleicht die von Frank? Oder von Jeff? Das glaube ich kaum. Seit wann sind die denn umgezogen?« Sie schaute Phil prüfend an, als könnte sie ihm die Wahrheit an den Augen ablesen.
    »Jeff ist schon vor einer ganzen Weile umgezogen«, sagte er und löste sich von ihr. Dann schwang er seine langen Beine über den Matratzenrand, setzte sich auf und nahm sich vom Nachttisch eine Zigarette. »Ich muss ihn wegen der Probe morgen anrufen«, erklärte er.

    »Wessen Nummer ist das, Phil?« Tracie nahm das Telefon und wollte schon wählen.
    »Die von Jeff«, sagte er, noch immer mit dem Rücken zu ihr. Er zündete ein Streichholz an und machte einen tiefen Lungenzug.
    In diesem Augenblick hasste sie ihn. Sie war schließlich nicht blöd. Das war wahrscheinlich die Telefonnummer von dem dürren Mädchen von Freitagnacht. Sie hätte es wissen müssen! Sie begann zu wählen. »Phil, wenn ich jetzt diese Nummer wähle und nicht Jeff ans Telefon geht, schneide ich dir die Hand ab, und dann hat dein Schwanz einen Freund weniger.«
    »Nur zu, Baby«, sagte Phil ganz cool und nahm einen weiteren Zug von seiner Zigarette. »Dann stehst du zwar da wie eine Psychopathin und ich wie ein Arschloch, aber wenn’s denn unbedingt sein muss.«
    Tracie hielt inne. War er wirklich so locker, oder tat er nur so? Sie wusste es nicht. Aber wollte sie es eigentlich wissen? Phil nahm einen weiteren tiefen Zug und stieß den Rauch aus. »Ich meine, ich könnte ja auch nichts dafür, wenn Jeffs Tussi rangeht und wieder mal ausrastet. Sie kann es nämlich gar nicht leiden, wenn er bei ihr angerufen wird. Noch dazu von Frauen. Und auch noch so spät.«
    »Spät? Es ist doch erst halb elf.« Mein Gott! Wenn sie so weitermachte, kam sie zu spät zu Jon!
    »Warum hörst du nicht einfach auf mit dem Theater und kommst her und nimmst dir, was du wirklich willst?«, fragte Phil sie. Manchmal hasste sie ihn. Er legte die Zigarette hin und breitete erneut die Arme für sie aus.
    »Ich vermisse dich schon, obwohl du noch nicht einmal weg bist.« Er wälzte sich auf sie und küsste sie. Sein langer Körper war nicht schwer genug, um sie wirklich auf dem Bett festzunageln, aber ihr gefiel das Gefühl, beinahe festgenagelt zu werden. Sein Mund schmeckte scharf nach Tabak, aber seine Zunge war so warm und lebendig und suchte die ihre wie eine nette kleine Wühlmaus auf der Suche nach einem Nest. Tracie legte
das Telefon hin und griff nach der Wasserflasche auf dem Nachttisch.
    »Gib mir doch auch mal einen Schluck«, sagte Phil und stützte sich auf die Ellbogen.
    »Bitte sehr«, entgegnete Tracie und schüttete ihm den Inhalt der Flasche über den Kopf. Nur für den Fall, dass er gelogen hatte. Er prustete, aber sie kümmerte sich nicht weiter um ihn. Sie hatte keine Zeit, es herauszufinden – und vielleicht wollte sie es ja auch gar nicht wissen. Sie würde viel zu spät zu Jon kommen. Sie zog sich an und schlüpfte in ihre Schuhe. »Ich gehe jetzt«, rief sie ihm von der Tür aus zu. Sie lachte, während Phil angewidert das nasse Betttuch von seinem schlaksigen Körper zog.

5.   Kapitel
    Jons Büro war sowohl von seiner Größe als auch von seiner Lage her recht eindrucksvoll. In einem niedrigen Gebäude auf dem Firmengelände von Micro/Con gelegen, bot das geräumige Eckbüro einen schönen Blick auf den Garten mit seinen kunstvoll beschnittenen Bäumen und Sträuchern. Doch statt die in der Firma übliche Polstergruppe zu akzeptieren, hatte Jon sein Ausstattungsbudget dazu benutzt, hochwertige Sitzsäcke zu kaufen, die mit wildlederähnlichem Alcantara bezogen waren. Eine ganze Menge Alcantaras hatten dafür wohl ihr Leben lassen müssen, denn über den ganzen Raum waren mindestens ein halbes Dutzend der unförmigen Sitzgelegenheiten verteilt. In ihrer Mitte stand ein Couchtisch aus transparentem Acryl, in das echte Kaffeebohnen eingelassen waren. Den Tisch mochte Jon ganz besonders. Schmale Regale säumten die eine Wand des Raums – aber nicht Bücher oder Software-CDs standen dort, sondern eine große Sammlung von Action-Helden, die er sich für die Arbeit angeschafft hatte (er verfügte über ein großzügiges Budget eigens für sie). Sie teilten sich den Platz mit unzähligen Pez-Spendern (seine »Privatsammlung«). Jon hatte über vierhundert davon, darunter auch die seltene Betsy Ross – der einzige Pez-Spender, der jemals eine real

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