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Tolle Maenner

Tolle Maenner

Titel: Tolle Maenner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Goldsmith
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aus!«
    Jon lächelte und zuckte mit den Achseln. »Heute war ja auch meine alljährliche Muttertags-Olympiade.«
    Tracie ließ die Speisekarte sinken. »O Gott! Ich war so sehr mit meinem Artikel beschäftigt, und überhaupt... Das habe ich ja total vergessen! Hast du wieder sämtliche Stiefmütter besucht? Und wie hast du deine richtige Mutter dazwischengequetscht?«
    »Mit der war ich beim Mittagessen.«
    »Haben ihr die Ohrringe gefallen?«, fragte Tracie gespannt.
    »Und wie!«, versicherte ihr Jon. »Sie hat sich riesig gefreut. Sie lässt dich grüßen. Und die Stiefmütter eins bis fünf habe ich vor beziehungsweise nach dem Mittagessen besucht.«
    »Du hast also tatsächlich wieder diese Kröte besucht, die deinem Vater verbieten wollte, zu deiner Abschlussfeier in der High School zu kommen?«
    »Ach, Janet ist gar nicht so übel.«

    Tracie schnaubte verächtlich. »Du hast viel zu viel Mitgefühl und zu viele Mütter. Ich habe weder noch.«
    Jon musste lächeln. »Deshalb sind wir wahrscheinlich auch so gute Freunde – Gegensätze ziehen sich eben an. Hast du deine Mom an diesem Muttertag vermisst?«, fragte er sanft.
    »Wie kann man etwas vermissen, an das man sich nicht einmal erinnert?« Tracie ergriff wieder die Speisekarte, um ihn nicht ansehen zu müssen. In all den Jahren, die sie befreundet waren, hatte sie nie über den Tod ihrer Mutter gesprochen. Jon war verlegen, und ein paar Sekunden schwiegen beide. »Jedenfalls«, sagte Tracie, »ist Laura in meiner Wohnung und verarbeitet so viele leere Kohlenhydrate, dass es glatt für ein Fest in einem Kindergarten reichen würde.«
    In diesem Augenblick kam Molly zurück. »Also dann, Süßer. Verlorene Eier auf Toast?«, fragte sie Jon.
    »Ja. Das muss jetzt einfach sein.«
    »Und für dich?« Sie blickte Tracie an und zog die Augenbrauen auf eine Art hoch, die Jon ein wenig übertrieben schien.
    Tracie überflog suchend die Speisekarte. »Ich nehme... die Waffeln mit Speck.« Molly notierte es nicht, sondern stand einfach nur da. Tracie klappte entschieden die Speisekarte zu. Molly rührte sich noch immer nicht vom Fleck, worauf Tracie sich ostentativ Jonathan zuwandte. Molly blieb stehen.
    »Du solltest keine Schweine essen«, erklärte Jon Tracie. »Schweine sind intelligenter als Hunde.«
    »Fang nicht schon wieder damit an«, warnte Tracie ihn. »Sonst imitierst du gleich noch die singenden Mäuse in Ein Schwein namens Babe. Also, du hattest dein Muttertagstheater und ich mein Muttertagsartikel-Fiasko. Aber das ist noch lange nicht alles. Mach dich auf das Ende deiner Glückssträhne gefasst; heute hast du keine Chance gegen mich. Hinter mir liegt das schlimmste Wochenende meines Lebens.« Sie blickte zu Molly hoch, die sich noch immer nicht von der Stelle rührte, gleich einer roten Londoner Telefonzelle. Tracie ließ sie noch ein wenig zappeln. »Ich hätte jetzt gern meinen Kaffee, wenn’s recht ist.«

    Molly machte endlich Anstalten zu gehen, aber Tracie hielt sie wie immer am Arm fest. Jon verkniff sich ein Lächeln. »Augenblick. Ich glaube, ich nehme doch lieber die Pfannkuchen. Die Pfannkuchen, und dazu Schinken.« Sie starrte Jon an. »Zum Teufel mit den Schweinen.« Dann wandte sie sich wieder Molly zu. »Das war’s jetzt definitiv.«
    Offensichtlich gelangweilt, stieß Molly einen tiefen Seufzer aus, nahm sich einen Stuhl und setzte sich zu ihnen.
    »Entschuldige«, sagte Tracie schroff. »Ich kann mich nicht erinnern, dich an unseren Tisch gebeten zu haben. Und bestellt habe ich auch.«
    »Gib’s doch einfach zu«, sagte Molly. »Du willst Rühreier, und zwar trocken.«
    »Ich habe doch gesagt, dass ich die Pfannkuchen will…« Dann aber überlegte Tracie es sich noch einmal und gab schließlich ihrem Bedürfnis nach. »Also gut. Ich nehme die Eier.«
    »Ohne Pommes, dafür mit Tomaten.« Triumphierend zeigte Molly die Bestellung, die sie bereits aufgeschrieben hatte, bevor sie in Richtung Küche davontänzelte.
    Tracie wartete eine Minute, um ihre Würde wiederzugewinnen. Jon schaute sie einfach nur an. Seit Jahren trafen sie sich nun jeden Sonntag, um sich über ihr Liebesleben auszutauschen, und Molly kriegte wahrscheinlich so viel davon mit, dass sie die Fakten schon genauso gut kannte wie sie selber. »Diesmal gewinne ich«, erklärte Tracie. »Mein Wochenende war der absolute Albtraum.«
    »Lass mich raten: Am Freitag sind die Swollen Glands nicht zum Spielen gekommen, und Phil war deswegen so sauer, dass er sich besoffen

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